Driveplus auf der Überholspur
Ein schwerer Unfall auf der A7 bei Göttingen stellte die Kanalreinigung vor eine besondere Herausforderung: Ein verstopfter Regenwasserkanal, verursacht durch ausgetretenen Industriekleber, musste schnell und ohne größere Eingriffe in die Verkehrsinfrastruktur gereinigt werden. Dank des Driveplus-Cleaner-Systems von IMS Robotics gelang es, den hartnäckigen Kleber effizient und grabenlos zu entfernen – ein Verfahren, das nicht nur Zeit und Kosten sparte, sondern auch die Rohrstruktur schonte.
Die Reinigung von Abwasser- und Regenleitungen stellt seit Jahrzehnten eine technische Herausforderung dar, insbesondere bei hartnäckigen Verstopfungen oder besonderen Umweltschäden. Vor der Einführung moderner Technologien wie der der Roboterfräs- und Höchstdruckverfahren war es oft notwendig, den Boden großflächig auszubaggern, um beschädigte oder verstopfte Kanäle freizulegen und zu erneuern – ein kostspieliges und zeitaufwändiges Verfahren, das zudem die Verkehrsinfrastruktur erheblich beeinträchtigte.
Die Weiterentwicklung und Adaption der Höchstdrucktechnik für Kanalroboter haben die Branche und Möglichkeiten der Rohrsanierung verändert. Mit der Einführung des Driveplus-Cleaner-Systems, das seit 2020 am Markt verfügbar ist, wurde eine Technologie geschaffen, die durch ihre Vielseitigkeit und technische Raffinesse überzeugt. Die Wasserhöchstdruck-Variante, die in enger Zusammenarbeit mit IMS Robotics und Anwendungsfirmen entwickelt und stetig verbessert wurde, ermöglicht präzises Arbeiten bei gleichzeitiger Materialschonung des Altrohrs. Insbesondere die Partnerschaften von IMS Robotics mit Anwendern, hier im Anwendungsfall der Jetting GmbH, sind ein entscheidender Faktor für die praxisnahe Entwicklung innovativer Lösungen.
Ein außergewöhnlicher Anwendungsfall: Kanalreinigung auf der A7
Im März 2024 ereignete sich auf der A7 bei Göttingen ein folgenschwerer Unfall: Ein mit 24 Tonnen Industriekleber beladener Lkw geriet in Brand. Der Vorfall führte zu erheblichen Schäden an der Verkehrsinfrastruktur. Besonders problematisch war, dass ein Klebstoff-Wasser-Gemisch in die Regenwasserkanäle gelangte und diese zu 75 Prozent verstopfte. Der Klebstoff erwies sich aufgrund seiner chemischen Eigenschaften als äußerst hartnäckig. Er reagierte empfindlich auf Temperaturschwankungen und verhielt sich bei Hitze klebrig, bei Kälte jedoch gummiartig.
Technische Herausforderungen und innovative Lösungen
Die Reinigung des betroffenen Kanalabschnitts, einer Betonleitung mit der Nennweite DN 300, stellte besonders hohe Anforderungen an die eingesetzte Technologie. Die Verstopfung durch das zähflüssige Kleber-Wasser-Gemisch war eine außergewöhnliche Herausforderung. Diese besonderen physikalischen Eigenschaften erforderten eine Methode, die nicht nur präzise und materialschonend, sondern auch flexibel auf die Konsistenz der Ablagerungen reagieren konnte. Zusätzlich war es entscheidend, dass die bestehende Infrastruktur, insbesondere die Betonrohre, unbeschädigt blieben. Die Arbeiten mussten zudem trotz des erheblichen Verschlussgrades des Kanals durchgeführt werden, was eine genaue Steuerung der Reinigungstechnologie und eine kontinuierliche Materialabfuhr erforderlich machte. Hinzu kam die Herausforderung, die Arbeiten trotz dieser Einschränkung effizient und mit minimaler Beeinträchtigung des Verkehrs durchzuführen.
Die Arbeitsweise wurde zusätzlich durch einen Spül-Lkw unterstützt, der kontinuierlich das abgetragene Material abtransportierte. Dies verhinderte, dass sich der gelöste Klebstoff erneut im Kanal ablagerte und sorgte für eine kontinuierlich hohe Tagesleistung. Besonders hervorzuheben ist, dass die Driveplus acht Mal schneller arbeitet als mit einem konventionell mechanischen Fräswerkzeug, was nicht nur die Zeit der Reinigung deutlich verkürzte, sondern auch für Kosteneffizienz sorgt.
Driveplus bewährt sich im Praxiseinsatz
Das Driveplus-System hat seine Leistungsfähigkeit im Juni 2024 auf der A7 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die aus der Zusammenarbeit von Jetting und IMS Robotics entstandene, kontinuierlich weiterentwickelte Höchstdrucktechnologie steigert Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Kanalsanierung. Geprägt von den realen Anforderungen der Anwender und entwickelt für den Einsatz im Grenzbereich des technisch Machbaren, hat sich das System gerade an der Risikostelle mit dem stark verstopften Betonrohr bewährt. Das schnelle und schonende Verfahren ermöglichte die präzise Entfernung der hartnäckigen Klebstoffablagerungen, ohne die bestehende Rohrstruktur zu beschädigen.
Interessierte Fachleute können sich auf dem Stand beim Oldenburger Rohrleitungsforum und dem Lindauer Seminar von den Vorteilen und der Leistungsfähigkeit der Robotertechnolgie überzeugen. Zudem bieten wir unseren Kunden auch gern jederzeit eine Live-Demonstration bei Ihnen am Standort oder am Headquarter von IMS Group in Ottendorf-Okrilla an.
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Die erfolgreiche Rettung des Regenwasserkanals auf der A7 verdeutlicht, wie gezielte Innovationen in der Kanalsanierung nicht nur komplexe Probleme lösen, sondern auch entscheidend dazu beitragen, die Rohrleitung zu erhalten und kostenintensive Eingriffe zu vermeiden. Mit ihrer Zusammenarbeit beweisen IMS Robotics und Jetting, dass Fortschritt und Praxisorientierung Hand in Hand gehen können – effizient, umweltfreundlich und richtungsweisend für die Branche.
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Quelle: IMS
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