Sprühschleuderverfahren
Das Sprühschleuderverfahren ist ein Verfahren für die Sanierung von Gebäudeentwässerungsleitungen. Es stellt eine Alternative zum Schlauchlining-Verfahren dar.
Das Sprühschleuderverfahren ist ein Verfahren für die Sanierung von Gebäudeentwässerungsleitungen. Es stellt eine Alternative zum Austausch der Rohre und zu für den Inhouse-Einsatz entwickelte Varianten des Schlauchlining-Verfahrens dar.
Beim Sprühschleuderverfahren wird ein Reaktionsharz auf die Rohrinnenwand der zu sanierenden Abwasserleitung mittels einer Sprüh-, Schleuder- oder Bürstentechnik in mehreren Schichten aufgetragen wird. Das Reaktionsharz härtet vor Ort aus und geht dabei eine formschlüssige Verbindung mit der Rohrinnenwand ein. Durch das Sprühverfahren entsteht eine Abdichtung sowie ein Korrosions- und Verschleißschutz der Altrohre unter Nutzung der Altrohrsubstanz, ohne Wände, Decken oder Böden in Gebäuden öffnen zu müssen.
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Was wird als (Basis-)Material beim Sprühschleuderverfahren verwendet?
Zum Einsatz kommen Polyesterharze, Epoxidharze sowie Isocyanatharze, welche Verstärkungsmaterialien wie Glasfaser enthalten können. Durch die Zugabe einer Härterkomponente kurz vor dem Sprühvorgang wird die Polymerisationsreaktion ausgelöst. Dabei werden die Komponenten mithilfe speziell entwickelter Pumpen und Einbringschläuche in festgelegten Verhältnissen miteinander vermischt und über einen Sprühkopf oder ein Bürstensystem in ein oder mehreren Schichten auf die Rohrinnenwand des Altrohres verbracht.
Wie funktioniert das Sprühschleuderverfahren?
Zunächst werden die Abwasserleitungen mechanisch oder per Wasserhochdruck gereinigt. Ablagerungen, Verkrustungen und sonstige Hindernisse müssen vollständig und rückstandsfrei entfernt werden. Der Reinigungsaufwand ist höher als beim Schlauchlining, da keine Rückstände auf der Altrohrinnenseite verbleiben dürfen, die ggf. als Trennschicht zwischen Altrohr und Beschichtung wirken können.
Über vorhandene Öffnungen im Abwassersystem, wie Entlüftungsrohre auf dem Dach, Revisionsöffnungen und Sanitäranbindungen (WC, Spüle, Waschtisch, Dusche, Badewanne) wird das Material im flüssigen Zustand an die Rohrinnenwand versprüht. Zwischen den einzelnen Lagen härtet das Material in ca. 30 bis 45 Minuten aus, sodass anschließend je nach Verfahren weitere Schichten aufgetragen werden können. Die Anzahl der einzubringenden Schichten richtet sich nach der Rohrdimension des Altrohres, wobei pro Lage eine Schichtdicke von ca. 0,5-1,0 mm erreicht wird. Die Sanierung der Anbindungen an vertikale Stränge und horizontalen Sammelleitungen erfolgt vom Anschluss der jeweiligen Sanitärobjekte aus und wird überlappend hergestellt.
Wo wird das Sprühschleuderverfahren eingesetzt?
Es können alle gängigen Rohrwerkstoffe mit Ausnahme von Blei mit dem Sprühschleuderverfahren saniert werden. Dazu zählen SML, HAT, KG, Steinzeug, LORO-X und in einem speziellen Verfahren auch asbesthaltige Faserzementrohre. Es lässt sich für Fallstränge, Sammelleitungen, Wohnungsanbindungen, Hausanschlussleitungen und innenliegende Regenrohre mit Nennweiten von DN 40 bis 250 einsetzen.
Welche Vorteile hat das Sprühschleuderverfahren?
Insbesondere bei innerhäuslichen Abwasserleitungen mit vielen Anbindungen bzw. verzweigten Grundleitungen unterhalb der Bodenplatte ist das Verfahren von Vorteil, da hier ein geschlossenes System ohne Übergänge verbaut wird. Daher eigenen sich vor allem Gebäude mit mehreren Wohneinheiten aber auch gewerbliche Immobilien, wie Krankenhäuser, Hotels, Supermärkte, bei denen der laufende Betrieb minimal beeinträchtigt wird. Auch Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, sind Anwendungsfälle für diese minimalinvasive Sanierung.
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