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Sanierung von Anschlussleitungen aus dem Hauptkanal mit Brawo Remote LC
Herzstück des Brawo Remote LC ist der jeweils auf die Dimension des Hauptkanals und der Anschlussleitung ausgelegte Umlenkbogen. In diesem patentierten Bauteil steckt die hauptsächliche Entwicklungsarbeit. | Foto: A. zu Eulenburg

Die Technologie, vom Hauptkanal aus Anschlussleitungen zu sanieren, ist nicht neu. Die ferngesteuerte, roboterbasierte Technik konnte sich jedoch bisher am Markt nicht durchsetzen und etablieren. Das dafür benötigte Equipment ist aufwändig und teuer, die Verfahrenstechnik komplex und oftmals störanfällig. Vor diesem Hintergrund gilt die Sanierung der Anschlussleitungen aus dem Hauptkanal in vielen Anwendungsfällen als unwirtschaftlich.

Dem gegenüber steht seitens der Netzbetreiber angesichts des umfangreichen Sanierungsbedarfes nach wie vor ein großes Interesse. Dieser immer wieder geäußerte Bedarf der Kommunen war für Brawo Systems als Spezialist für die Sanierung von Anschlussleitungen vor etwa anderthalb Jahren Anlass und Ansporn, sich mit dieser Thematik intensiv zu beschäftigen.

Modulares System

„Ein wichtiges Augenmerk bei der Entwicklung lag darauf, eine Lösung zu finden, die mit unseren Linern und mit unserer Anlagentechnik funktioniert“, erklärt Maximilian Fritz, der bei Brawo Systems als Entwicklungstechniker maßgeblich an dem neuen System mitgearbeitet hat. Ein wichtiger Faktor sei dabei die Lichthärtung gewesen, da dies einen wesentlichen Beitrag zur Risikominimierung der Verfahrenstechnik leistet. „Bevor ich das Licht einschalte, kann ich noch einmal den Einbau überprüfen, im Notfall wieder alles aus dem Rohr rausholen und noch mal von Neuem beginnen, ohne dass ich mit dem Bagger einen bereits gehärteten Liner ausgraben muss“, so Fritz weiter.

Bewährte Technik: Die LED-Lichthärteanlage Magnavity sx und die Inversionstrommel Brawo Drum 4.0. | Foto: A. zu Eulenburg
Bewährte Technik: Die LED-Lichthärteanlage Magnavity sx und die Inversionstrommel Brawo Drum 4.0. | Foto: A. zu Eulenburg

Ziel der Entwicklungsarbeit war es, aus den gängigen Hauptkanalgrößen DN 200 bis DN 300 abgehende Anschlussleitungen DN 100 bis DN 150 sanieren zu können. Die eingesetzte Technik sollte möglichst einfach gehalten werden und auf bereits vorhandenem, erprobtem und praxisbewährtem Equipment basieren.

Entwicklungspartner auf der Anwenderseite war die Firma Lobbe Kanaltechnik, die über umfassende Erfahrungen mit der Sanierung vom Hauptkanal zum Haus verfügt. Die Erfahrungen von Lobbe sind in die Details des Systems eingeflossen. „Wir sind froh, unseren Kunden nun eine wirtschaftlich interessante Lösung anbieten zu können“, so Dusty Weineck von Lobbe.

Einführen des Umlenkbogens mit montierter Kamera über den Schacht in den Hauptkanal | Foto: A. zu Eulenburg
Einführen des Umlenkbogens mit montierter Kamera über den Schacht in den Hauptkanal | Foto: A. zu Eulenburg

Zentrales und patentiertes Element von Brawo Remote LC ist ein Umlenkbogen mit Anschlüssen für eine Kamera und eine Druckluftschiebestange. Er steht in sechs Größenvarianten zur Verfügung, abgestimmt auf die drei Hauptkanaldimensionen DN 200, DN 250 und DN 300 sowie jeweils auf die Dimensionen DN 100 bzw. DN 125 und DN 150 der zu sanierenden Anschlussleitung. Dieser Umlenkbogen wird kameraüberwacht manuell mit der Druckluftschiebestange vor dem Seitenzulauf positioniert und mit einer pneumatischen Verspannvorrichtung im Hauptkanal fixiert. So wird gewährleistet, dass der eingestülpte Liner exakt in den Zulauf geführt wird.

Bewährte Technik

Zum System gehört weiter die bekannte Inversionstrommel Brawo Drum 4.0, die als Besonderheit eine seitliche Zugänglichkeit für eine Lichthärteanlage verfügt. „Diese seitliche Schleuse für die Lichttechnik macht die gesamte Anlage noch einmal deutlich kompakter“, so Maximilian Fritz.

Als weitere Komponente kommt die ebenfalls bekannte und zum Produktspektrum gehörende LED-Lichthärteanlage Brawo Magnavity sx.

Die Magnetkappe am Ende des Liners, an die der LED-Kopf gekoppelt wird | Foto: A. zu Eulenburg
Die Magnetkappe am Ende des Liners, an die der LED-Kopf gekoppelt wird | Foto: A. zu Eulenburg

„Im Prinzip war in diesem modular aufgebauten System die komplette Technik bereits vorhanden und praxiserprobt. Um aus dem Hauptkanal in den Abzweig sanieren zu können, ist lediglich der neu entwickelte Umlenkbogen hinzugekommen“, resümiert Maximilian Fritz. Für Sanierungsunternehmen bedeute dies, dass sie sich mit geringen Investitionen ein neues, Geschäftsfeld erschließen können, insbesondere dann, wenn sie bereits erforderliches Equipment von Brawo Systems im Bestand haben.

Als eine Besonderheit der Verfahrenstechnik weist Maximilian Fritz auf den magnetisch am Linerende befestigten LED-Lichtkopf hin. Auf diese Weise erfolgt mit dem Inversieren des Liners gleichzeitig der Einzug der Lichtquelle. Nach erfolgreicher Inversion wird diese Verbindung durch einen elektromagnetischen Impuls gelöst und die Aushärtung kann mit dem Einschalten und dem Rückzug des Lichtkopfes beginnen. „Dies macht den Prozess gegenüber einer nachträglich eingeschobenen Lichtquelle noch einmal deutlich sicherer.“

Über die seitliche Schleuse wird die Lichttechnik der Drucktrommel Brawo Drum 4.0 zugeführt. | Foto: A. zu Eulenburg
Über die seitliche Schleuse wird die Lichttechnik der Drucktrommel Brawo Drum 4.0 zugeführt. | Foto: A. zu Eulenburg
Der Einbauvorgang des Liners erfolgt mit zwei voneinander unabhängigen Kalibierschläuchen. Der erste, außenliegende Schlauch bildet eine Verbindung zwischen Drucktrommel und Umlenkbogen. Auf den innen liegenden Kalibrierschlauch ist der Brawoliner aufgeklebt. Dieser wird durch den Umlenkbogen in die Anschlussleitung eingestülpt und nach der Aushärtung wird der aufgeklebte Kalibrierschlauch vom offenen Ende des Liners her zurückgezogen. Nach dem Herausnehmen des Umlenkbogens und des äußeren Kalibrierschlauches ist die Sanierung abgeschlossen. Als Kalibrierschlauch wird der sogenannte Airbagliner verwendet. Dieser noch relativ neue, stabile Schlauch ist mehrfach verwendbar.

Erfolgreich getestet

Im Rahmen von Praxisversuchen in Rheda-Wiedenbrück wurden im August acht Anschlussleitungen mit unterschiedlichen Abgangswinkeln und Hauptkanaldimensionen getestet. Die Tests wurden sämtlich erfolgreich absolviert, auch zur Freude von Dirk Mumm, Leiter Kanalbetrieb beim Eigenbetrieb Abwasser Rheda-Wiedenbrück. Er hatte die Leitungen für die Probebaustellen zur Verfügung gestellt und sieht für diese Technologie aus der Perspektive des Kanalnetzbetreibers grundsätzlich großen Bedarf. Dort, wo wie in Rheda-Wiedenbrück die Hausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze zum öffentlichen Kanalnetz gehören und die Zugänglichkeit über einen Übergabeschacht auf dem privaten Grundstück nicht vorhanden oder erst weit hinter der Grundstücksgrenze gegeben sei, habe man ein Problem. Denn mit öffentlichen Geldern dürfe er eigentlich keine privaten Kanäle sanieren.

In der Drucktrommel wird der Lichtkopf mit dem Magneten am Ende des Liners befestigt. | Foto: A. zu Eulenburg
In der Drucktrommel wird der Lichtkopf mit dem Magneten am Ende des Liners befestigt. | Foto: A. zu Eulenburg

„Wenn sich diese Technik etabliert, dann ist es für mich in der Sanierungsplanung ein Gamechanger, weil ich nicht mit jedem Hausbesitzer bei verdeckten oder unbekannten Übergabeschächten Ortstermine machen muss.“ Dies sei mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden, insbesondere dann, wenn am Ende eine teure Sanierung in offener Bauweise anstehe. „Mit diesem System bin ich in der Planung viel schneller, das Unternehmen ist in der Bauausführung viel schneller, und es bringt uns sowohl monetär als auch was den zeitlichen Aufwand angeht richtig nach vorne“, ist Dirk Mumm mit Blick auf die erfolgreichen Praxistests zuversichtlich.

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