Effektiv mit bedarfsgerechter Reinigung
Nach Abschluss eines Forschungsprojektes zur hydraulischen Leistungsfähigkeit von Straßenabläufen im letzten Jahr ist der Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen (SAL) den vorgezeichneten Schritt hin zur bedarfsgerechten Reinigung gegangen.
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Das Forschungsprojekt hatte die Bergische Universität Wuppertal auf Initiative des SAL zusammen mit der Stadtentwässerung Schwerte, den Technischen Betrieben Solingen und den Wirtschaftsbetrieben Hagen durchgeführt. Ein wesentliches Ergebnis war, dass auch Straßenabläufe mit vollen Schmutzfangeimern und freien Überlauföffnungen eine hohe Leistungsfähigkeit aufweisen. Diese kann durch optimierte Eimermodelle noch gesteigert werden.
Straßenabläufe digitalisiert
Die Informationen aus dem Projekt wollte der SAL nach dessen Abschluss der Untersuchungen in seine bedarfsgerechte Unterhaltungs- und Reinigungsstrategie, die auf dem Konzept zur digitalen Zustandserfassung der Straßenabläufe beruht, einfließen lassen. Mittlerweile sind alle Straßenabläufe in Lünen digital erfasst. „Mithilfe der in das Kanalinformationssystem ‚++Systems‘ importierten Daten und der Informationen aus der kürzlich aktualisierten Starkregengefahrenkarte können wir nun unsere Straßenabläufe so unterhalten, wie es bedarfsgerecht erforderlich ist“, sagt Matthias Krölls, Sachgebietsleiter der Abteilung „Grundstücksentwässerung, Kanalinformationssysteme“ beim SAL. „Bislang haben wir drei Durchläufe der digitalen Unterhaltung vorgenommen und dokumentiert, welchen Füllstand der jeweilige Straßenablauf hatte. Daraus haben wir dann Schlüsse gezogen, wie wir künftig mit den Straßenabläufen umgehen.“
Laut Michael Hartmann, beim SAL hauptverantwortlich für die Pflege und Weiterentwicklung des Kanalinformationssystems, hat die Datenauswertung des ersten Durchlaufs ergeben, dass knapp 4.000 der zu leerenden Straßenabläufe kaum verschmutzt sind, also unter 10 Prozent gefüllt sind. Aus den Ergebnissen des Forschungsprojektes weiß man, dass solche Abläufe seltener geleert werden müssen, weil die Ablauffähigkeit auch über einen gewissen Zusetzungszeitraum nicht oder kaum beeinträchtigt ist. Wiederum wird bei anderen Abläufen mit einem höheren Verschmutzungsgrad der Reinigungszyklus in Lünen verkürzt, wobei man zwecks effizienten Arbeitsablaufes nicht einen besonders verschmutzten herauspickt, sondern gebietsweise vorgeht, wie Krölls und Hartmann betonen.
Auch hinsichtlich des möglichen Einsatzes optimierter Eimer- und Rost-Varianten an kritischen Stellen will der SAL die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt künftig nutzen. „Letztlich entscheidet darüber natürlich der Straßenbaulastträger“, so Matthias Krölls, „aber bei künftigen Erschließungs- sowie Straßen- und Kanalbauprojekten haben wir, wenn es um Überflutungssicherheit und bessere Ableitungsfähigkeit geht, eine gute Argumentationsgrundlage.“
Kataster, Aufwand und Kosten
Mit der digitalen Zustandserfassung und der umgesetzten Unterhaltungsstrategie sind weitere positive Auswirkungen verknüpft: „Durch die bedarfsorientierte Reinigung und die damit verbundene Effizienz haben wir nun eine Arbeitszeitersparnis von 7,2 Prozent“, beschreibt Michael Hartmann. Natürlich wirkt sich das auch merklich auf die Kosten aus, die für die Leerungen an sich und den Personaleinsatz anfallen.
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Heute sieht man auch klarer in Sachen Katasterqualität. Krölls: „Die anfängliche digitale Erfassung der Straßenabläufe führte zu einem Zuwachs von 10 Prozent im Vergleich zu vorher erfassten Abläufen. Dazu kommt, dass etwa 800 Straßenabläufe gefunden wurden, für die der SAL gar nicht zuständig ist.“
Das Konzept des SAL stieß jüngst auch bei anderen Kommunen auf Interesse; und auch weitere Kommunen haben Interesse signalisiert. „Wir sind gerne bereit, unser System vorzustellen und unsere Erfahrungen mit anderen zu teilen“, meint Krölls abschließend.
Hinweis: Das IKT führt am 29./30. November in Gelsenkirchen einen Workshop „Bedarfsorientierte Kanalreinigung – Spülplan richtig aufstellen“ durch.
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