Erster rein keramischer Recyclingziegel soll 2024 kommen
Der Ziegelhersteller Schlagmann Poroton arbeitet an einem Innenwandziegel, der nur aus recycelten und aufbereiteten Ziegeln besteht und ohne Bindemittel auskommt. Der neue Recyclingziegel „Poroton-R“ soll mehr als die Hälfte an CO2-Emissionen einsparen. Die Markteinführung ist schon für 2024 geplant.
Das Mischen wird digital
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Upcycling: Bis zu 200.000 Recyclingziegel pro Jahr
Seit 2016 bietet Schlagmann Poroton ein eigenes Recycling-System an, bei dem auf Baustellen Container zum Sammeln von Ziegelbruch und -verschnitt zur Verfügung gestellt werden. Mittlerweile kommen pro Jahr mehr als 2.000 Containerladungen mit je einem Kubikmeter Fassungsvermögen wieder zurück zum Hersteller. Die sortenreinen Reststoffe - Schlagmann zählt dazu auch die Perlitfüllung der Poroton-Ziegel - wurden bislang zu Nebenprodukten weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Pflanzensubstrat oder zu Füll- und Befestigungsmaterial für den Straßenbau. Mit dem neuen Poroton-R soll aus diesem Downcycling ein Upcycling werden. „Mit 2.000 Containern können wir circa 200.000 Ziegel herstellen“, sagt Edmüller. „Dazu kommt der Ziegelstaub, der beim Schleifen der Planziegel, und gegebenenfalls Ausschussmaterial, das bei der Produktion anfällt. Beides wird ebenfalls für die Produktion des Recyclingziegels weiterverwendet."
Recyclingziegel soll bezahlbar bleiben
„Nach zahlreichen Versuchsreihen war für uns der beste Weg, den Recyclingziegel aus aufbereitetem, fein gemahlenem Material zu produzieren – in Analogie zur Feinkeramik und Technischen Keramik“, erläutert Ralf Hillebrand, Projektleiter der keramischen Entwicklung bei Schlagmann. „Dabei wird die Rohstoff-Rezeptur, die bislang aus bis zu 70 % Sekundärrohstoffen – vornehmlich Ziegelbruch – bestehen kann, zu einem Ziegel-Verbundmaterial geformt. Die Herausforderung liegt darin, dass aus der Rezeptur ein Baustoff entsteht, der so ökologisch wie möglich, aber gleichzeitig für den Kunden bezahlbar ist“, so der Experte. Und das ist nicht so einfach, denn die Aufbereitung ist teurer als die konventionelle Ziegelherstellung. „Grundsätzlich ist der Primärrohstoff, der direkt vor unserer Haustüre liegt, deutlich günstiger. Die Aufbereitung von Sekundärrohstoffen benötigt momentan noch mehr Energie, ist daher kostenintensiver“, so Edmüller. „Außerdem gibt es nach wie vor keine ausreichende Regelung zu Bodenaushub, Einsatz von Ersatzbaustoffen usw., was die derzeitig vorhandenen Mengen an Ziegelrecyclingmaterial einschränkt."
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Recyclingziegel: Nächste Stufe der nachhaltigen Ziegelherstellung
Bis 2040 strebt die Ziegelindustrie eine CO2-neutrale Produktion an. „Mit dem Poroton-R begeben wir uns auf das next level einer zukunftsfähigen, ressourcenschonenden Ziegelherstellung“ so der geschäftsführende Gesellschafter Johannes Edmüller. Eine durchgängige Kreislaufwirtschaft sei zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Schlagmann.
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