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Meisterleistung an der Carolabrücke

Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden musste die Neustädter Elbseite schnellstmöglich wieder mit Fernwärme versorgt werden. In nur sieben Wochen realisierte die Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG gemeinsam mit der SachsenEnergie eine provisorische Leitung. Doch herausfordernd war nicht nur der Zeitdruck.

Meisterleistung: Fernwärmeversorgung nach Einsturz der Carolabrücke gesichert
Die provisorische Fernwärmeleitung wurde größtenteils oberirdisch auf der Augustusbrücke errichtet. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau

Als in den frühen Morgenstunden des 11. September 2024 plötzlich Teile der Dresdner Carolabrücke in die Elbe stürzen, ist Schnelligkeit gefragt. Neben Straßenbahngleisen ist auch die Versorgungsleitung für Fernwärme irreparabel zerstört. Unverzüglich wird der betroffene Teil vom Rest des Netzes abgeschiebert. Gleichzeitig beginnen die Überlegungen, wie die Versorgung auf der Neustädter Elbseite in der bevorstehenden Heizsaison sichergestellt werden kann. Denn 36.000 Haushalte, ein Krankenhaus und ein Seniorenheim werden hier mit der in den Heizkraftwerken auf der Altstadtseite erzeugten Fernwärme beliefert.

Rund 300 Schweißverbindungen mussten die Mitarbeiter von Ludwig Pfeiffer für die insgesamt 1.200 Meter lange provisorische Fernwärmeleitung erstellen. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau
Rund 300 Schweißverbindungen mussten die Mitarbeiter von Ludwig Pfeiffer für die insgesamt 1.200 Meter lange provisorische Fernwärmeleitung erstellen. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau

Hoher Handlungsdruck vor Winterbeginn

„In den ersten Wochen konnten wir die Fernwärme allein über den bestehenden Düker unter der Elbe ans andere Ufer transportieren und dann im Fernwärmenetz verteilen. Es war aber klar, dass der Düker im Winter bei Temperaturen unter null Grad für die Versorgung nicht ausreichen würde. Entsprechend hoch war der Handlungsdruck“, sagt Klaus Künzelmann, Projektmanager Rohrmedien bei der SachsenEnergie.

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In engem täglichem Austausch mit dem ausführenden Unternehmen Ludwig Pfeiffer, Niederlassung Dresden, seit 2012 Mitglied im Rohrleitungsbauverband und durch umfängliche Zertifikate qualifiziert, suchte der Regionalversorger daher nach einem Ersatzverlauf für die gebrochene Fernwärmeleitung. „Die einzig praktikable Variante, um bis Ende November eine Elbquerung zu realisieren, war die Nutzung einer der beiden Fußgängerbereiche auf der ein paar Meter weiter flussabwärts stehenden Augustusbrücke“, bringt der Projektverantwortliche bei Ludwig Pfeiffer, Industriemeister Rohrnetzbau/Rohrnetzbetrieb Sylvio Grahl, die Handlungsoption auf den Punkt.

Arbeiten vor beeindruckender Kulisse: Die Kunststoffmantelrohre DN 400 wurden auf dem Theaterplatz im Umfeld der Dresdner Hofkirche und der Semperoper an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau
Arbeiten vor beeindruckender Kulisse: Die Kunststoffmantelrohre DN 400 wurden auf dem Theaterplatz im Umfeld der Dresdner Hofkirche und der Semperoper an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau
Augustusbrücke als einzige Option der Elbquerung
Nachdem die Landeshauptstadt Dresden die Sondergenehmigung für die oberirdische Verlegung auf der denkmalgeschützten Brücke erteilt hatte, begannen für das rbv-Mitglied Ludwig Pfeiffer herausfordernde Wochen. Bis zu 60 Mann waren phasenweise zeitgleich tätig, um die Kunststoffmantelrohre der Nennweite DN/OD 400 auf einer Trassenlänge von 600 Metern im Vor- und Rücklauf – zusammengenommen also rund 1.200 Meter Leitungen – entsprechend dem AGFW-Regelwerk zu verlegen. Insgesamt rund 300 Schweißverbindungen waren dafür notwendig. „Bei den Arbeiten mussten wir Rücksicht nehmen auf den Straßenverkehr und auf den öffentlichen Verkehr. Durch den Wegfall der Carolabrücke ist das Aufkommen auf der Augustusbrücke entsprechend höher“, weist Grahl auf eine wichtige Rahmenbedingung der Baustelle hin. So habe man jeweils 12 Meter lange Stangen auf der Altstadtseite zu einem Strang zusammengeschweißt und mittels Schwerlastrollen mit dem Bagger auf die Brücke gezogen.
Im Bereich unter dem Theaterplatz wurden die Kunststoffmantelrohre DN 400 an den Bestand DN 500 im staatlichen Kanal angeschlossen. Die vorhandene, unter Denkmalschutz stehende Leitung ist mit Dämmwolle, Stroh und Dachpappe umhüllt. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau
Im Bereich unter dem Theaterplatz wurden die Kunststoffmantelrohre DN 400 an den Bestand DN 500 im staatlichen Kanal angeschlossen. Die vorhandene, unter Denkmalschutz stehende Leitung ist mit Dämmwolle, Stroh und Dachpappe umhüllt. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau

Rücksichtnahme auf Verkehrsfluss

Nachtschichten seien dabei für das Einbinden der erforderlichen Dehnbögen auf der Brücke angefallen. „Die Dehnbögen sind mit 3 Metern Höhe und 8 Metern Länge relativ sperrig. Um den öffentlichen Verkehr nicht unnötig zu behindern, haben wir die wenigen Stunden genutzt, in denen die Straßenbahnen nachts nicht fahren. Bei einem solch engen Zeitfenster muss jeder Handgriff sitzen“, berichtet Projektleiter Grahl. Lediglich zweimal musste die Brücke für kurze Zeit voll gesperrt werden. Die Kunststoffmantelrohre legten die Mitarbeiter von Ludwig Pfeiffer auf Gleitlagerschlitten. Dafür mussten alle 8 Meter die denkmalgeschützten Granitplatten des Brückenbelags aufgenommen, ein Betonfundament mit Bewehrung erstellt und Stahlplatten aufgeschraubt werden. Ein Bauzaun trennt die provisorische Fernwärmeleitung vom restlichen Bereich der Brücke.
Um die Verkehrseinschränkungen so gering wie möglich zu halten, brachten Mitarbeiter von Ludwig Pfeiffer die vorbereiteten 8 Meter langen und 3 Meter hohen Dehnbögen in Nachtschichten an, als die Straßenbahn ohnehin Betriebspause hatte. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau
Um die Verkehrseinschränkungen so gering wie möglich zu halten, brachten Mitarbeiter von Ludwig Pfeiffer die vorbereiteten 8 Meter langen und 3 Meter hohen Dehnbögen in Nachtschichten an, als die Straßenbahn ohnehin Betriebspause hatte. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau

Anbindung im historischen Fernwärmekanal

Unterirdisch angebunden wurde die Leitung auf der Altstadtseite im Bereich Terrassenufer/Theaterplatz in dem vor rund 120 Jahren errichteten historischen Fernwärmekanal sowie auf der Neustädter Seite unter den Elbwiesen. Nach nur sieben Wochen Bauzeit war die provisorische Leitung Mitte November fertig gebaut und die Versorgung der Neustädter Seite im Winter mit Fernwärme sichergestellt. An die Maßnahme erinnern sich die Beteiligten noch immer: „Das war herausfordernd. Das tägliche baubegleitende Projektieren und Koordinieren gemeinsam mit den unterschiedlichen Projektbeteiligten hat trotz des sehr ernsten Hintergrundes auch viel Spaß gemacht“, zieht Grahl Bilanz. Positiv ist das Fazit auch bei Künzelmann: „Der Bau der provisorischen Leitung erfolgte in Rekordzeit. Das geht nur mit einem starken Partner. Wir arbeiten schon seit Jahren erfolgreich mit Ludwig Pfeiffer zusammen. Bei dieser Maßnahme hat sich noch einmal sehr deutlich gezeigt, wie viel Fach- und Sachkenntnis hier vorhanden ist.“
Mit einer Rohrbrücke wurde die befahrene Straße neben dem Theaterplatz überquert. Insgesamt sieben Wochen dauerten die Arbeiten, bis die provisorische Fernwärmeleitung pünktlich vor dem Winter fertiggestellt war. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau
Mit einer Rohrbrücke wurde die befahrene Straße neben dem Theaterplatz überquert. Insgesamt sieben Wochen dauerten die Arbeiten, bis die provisorische Fernwärmeleitung pünktlich vor dem Winter fertiggestellt war. | Foto: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau

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Quelle: rbv


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