Langfristige Megatrends im Sanierungs-Visier

Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind heute Dauerbrenner-Themen und Megatrends zugleich. Zurecht standen sie daher im Mittelpunkt bei der Hausmesse von Saertex multiCom, die nach drei Jahren Auszeit am 22./23. September 2022 über 200 Sanierungsexperten aus mehreren Ländern an den Stammsitz in Saerbeck lockte.

Saertex multiCom-Hausmesse präsentiert Trends der Kanalsanierung
Über 200 Teilnehmer fanden den Weg ins große Veranstaltungszelt bei Saertex multiCom. | Foto: B_I/Valdix

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Was genau ist eigentlich eine Ökobilanzierung bzw. Lebenszyklusanalyse (LCA) und was gilt es hierbei zu beachten? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Prof. Dr. Jörg Sebastian, Geschäftsführer SBKS GmbH & Co. KG, in seinem Vortrag „Nachhaltige Sanierung mit GFK-Schlauchlinern“. Bei der systematischen Analyse und Bewertung der Umweltwirkungen von Produkten sei nur eine ganzheitliche Betrachtung sinnvoll – vom Rohstoff über die Produktion bis hin zur Entsorgung. „Derzeit werfen wir aus Kostengründen massenhaft Wertstoff auf den Müll. Dabei ist die Recyclingfähigkeit von Schlauchlinern definitiv gegeben“, so Prof. Sebastian. Möglich sei unter anderem die weitere Verwendung als Füllstoff. Das sogenannte Cradle-to-cradle-Prinzip werde in Zukunft daher stärker im Fokus stehen.
Strategien und Ziele, insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeit, waren Gegenstand des Vortrags von Dr. Nils Füchtjohann. | Foto: B_I/Valdix
Strategien und Ziele, insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeit, waren Gegenstand des Vortrags von Dr. Nils Füchtjohann. | Foto: B_I/Valdix

Eine Richtgröße für die nachhaltige Unternehmensausrichtung ist der CO2-Fußabdruck. Die Wessling GmbH hat eine neuerliche Analyse des „Carbon Footprints“ vom Saertex-Liner Typ S+ vorgenommen und festgestellt, dass das mit Abstand größte Optimierungspotenzial bei den Rohstoffen, also Harzen und Glasfasern, liege, berichtete Projektleiter M.Eng. Timo Wobbe. Nach der Auswertung der Ergebnisse seien die eingesetzten Rohstoffe für 94 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich, während der Anteil der Produktion und der des Rohstoff-Transportes auf jeweils ca. 3 % entfalle.

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Nachhaltigkeit bei Saertex im Fokus

Um Ökobilanzierung ging es in den Vorträgen von Prof. Dr. Jörg Sebastian… | Foto: B_I/Valdix
Um Ökobilanzierung ging es in den Vorträgen von Prof. Dr. Jörg Sebastian… | Foto: B_I/Valdix

Nachhaltigkeit hat sich auch Saertex multiCom groß auf die Fahne geschrieben, was man auch daran sieht, dass sich einiges im Unternehmen tat und tut in Sachen Prozessoptimierung. Neben Abfallreduzierung, Erzeugung erneuerbarer Energie über Photovoltaikanlagen und Energiesparmaßnahmen sehe man etwa der ISO 14001-Zertifizierung entgegen, so Dr. Nils Füchtjohann, Global Director Products bei Saertex multiCom. Statt Greenwashing schaffe man bei Saertex Fakten, etwa durch die deutliche Reduzierung der Liner-Kühlung bei Transport und Lagerung oder mit dem Programm „Saertex-Liner UPgreen“, bei dem durch einen verbesserten Herstellungsprozess CO2-Emissionen nachweislich deutlich reduziert werden.

…und M.Eng. Timo Wobbe. | Foto: B_I/Valdix
…und M.Eng. Timo Wobbe. | Foto: B_I/Valdix
Auch in der Produktentwicklung ist Saertex multiCom nicht untätig. Zum Beispiel hat das Unternehmen kürzlich einen Seitenanschluss für den Saertex-Liner Gas entwickelt, für den Saertex erst einen Tag vor der Hausmesse den „UKSTT Innovative Technology Award“ erhielt. Zudem stellte Dr. Füchtjohann den neuen nahtlosen Saertex-Liner Typ E für den Freispiegelbereich vor, der bereits über eine DIBt-Zulassung verfügt und dessen Markteinführung im nächsten Jahr erfolgen soll, sowie den neuen – ebenfalls nahtlosen – Saertex-Liner Typ P für den Druckbereich, bei dem Dehnfähigkeit und Betriebsdrücke gesteigert werden konnten. Last but not least hat Saertex multiCom mit Michael Clostermann seit kurzem einen Nachhaltigkeitsmanager im Team.

Digitalisierung in der Praxis

Die digitale Baustelle war Gegenstand des Vortrags von Lukasz Matuschek. | Foto: B_I/Valdix
Die digitale Baustelle war Gegenstand des Vortrags von Lukasz Matuschek. | Foto: B_I/Valdix

Jeremy Heath, Innovation Manager, SES Water, verband mit seinem Vortrag die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge hat es das kleine britische Wasserversorgungsunternehmen geschafft, Wasserverluste zu reduzieren. Eingesetzt werden unter anderem verbesserte Sensoren und intelligente Software zur Analyse von Netzwerkdaten, wodurch letztlich Leckagen schneller und genauer lokalisiert werden können. Dies wiederum ermöglicht es, die Zeit bis zur Sanierung des Schadens erheblich zu verkürzen.

Von einem herausfordernden Projekt in Sao Paulo (Brasilien) berichteten Katharina Helming und Felipe Montuori (beide Saertex multiCom). | Foto: B_I/Valdix
Von einem herausfordernden Projekt in Sao Paulo (Brasilien) berichteten Katharina Helming und Felipe Montuori (beide Saertex multiCom). | Foto: B_I/Valdix
Wie eine digitale Baustelle aussieht, beschrieben – aus Planersicht – M.Eng. Hendrik Klar vom Ingenieurbüro ISAS und – aus Sicht eines bauausführenden Unternehmens – Lukasz Matuschek von der Firma Bendl. Die digitale Vorplanung, Entwurfsplanung, Ausführungsplanung und Bauabrechnung ermöglichen einen flexiblen und schnellen Datenfluss. Passen die Austauschformate, kann das Projekt sodann digital angelegt werden. Matuschek beschrieb u.a. den Prozess des Einlesens der Stamm-/Inspektionsdaten und des Leistungsverzeichnisses sowie die Verknüpfung von LV-Positionen mit Inspektionsdaten und den Datenex- und -import. Letztlich bringe die schnelle, saubere Dokumentation eine „enorme Zeitersparnis für alle Beteiligten“. Wichtig für die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Baustelle sei es in jedem Fall, die Mitarbeiter mitzunehmen, so Matuschek.

Fachkräfte sichern 2.0

Fachkräfte sichern 2.0 – worauf kommt es an in einer Berufswelt im digitalen Wandel und wie kann man dem Personalmangel begegnen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Dr.-Ing. Robert Stein (l.) und Christian Scholz. | Foto: B_I/Valdix
Fachkräfte sichern 2.0 – worauf kommt es an in einer Berufswelt im digitalen Wandel und wie kann man dem Personalmangel begegnen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Dr.-Ing. Robert Stein (l.) und Christian Scholz. | Foto: B_I/Valdix
Im digitalen Wandel ist auch die Berufswelt. „Berufsbilder und Qualifikationsprofile ändern sich; laut diversen Studien werden im Jahr 2030 etwa 30 Prozent der Jobs im Vergleich zu heute komplett neu sein“, so Christian Scholz, der den „Saertex multiCampus“ leitet. Der Campus dient zur – auch kundenspezifischen – Weiterbildung in den Bereichen Freispiegelleitungen, Druckleitungen und Bauleiterschulung. Bildungspartnerin ist die Visaplan GmbH, ein Unternehmen der Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH. „Weiterbildung trägt zur Fachkräftesicherung bei“, weiß Scholz, der auch die Bedeutung des Einsatzes digitaler Medien im Rahmen des „multiCampus“ verdeutlichte. Dringenden Handlungsbedarf beim Thema Fachkräfte insbesondere in Deutschland sieht Dr.-Ing. Robert Stein, Geschäftsführer Stein Ingenieure. Zum einen müsse Wissen konserviert werden, damit es nicht verloren geht, zum anderen verwies er auf die Bedeutung von berufsbegleitendem Lernen, das insbesondere am Arbeitsplatz stattfinde. Heute biete das E-Learning eine ausgezeichnete Alternative mit Vorteilen wie zum Beispiel die eigene Zeiteinteilung. Durch arbeitsplatzbasiertes Lernen mithilfe solcher E-Learning-Plattformen könnten die Attraktivität des Arbeitsplatzes und der aktive Wissenstransfer gesteigert werden. Damit, so Dr. Stein, würden Wünsche nach mobilem Arbeiten, nach beruflicher Weiterbildung und Entwicklung von Problemlösefähigkeiten erfüllt.
Andreas Haacker schaffte Klarheit im Regelwerk-Dschungel. | Foto: B_I/Valdix
Andreas Haacker schaffte Klarheit im Regelwerk-Dschungel. | Foto: B_I/Valdix

Rahmenprogramm mit positiver Resonanz

Der erste Veranstaltungstag wurde – passend zur Oktoberfest-Zeit – durch einen bayerischen Abend beschlossen. Abgerundet wurde das Saertex-Symposium durch eine Fachausstellung und interessante Live-Vorführungen im Außenbereich. Zum Rahmenprogramm gehörte außerdem eine Werksführung, die sehr gut angenommen wurde.

Im Außenbereich konnten – als Ergänzung zur Ausstellung im Zelt – Firmen ihre Produkte vorführen. | Foto: B_I/Valdix
Im Außenbereich konnten – als Ergänzung zur Ausstellung im Zelt – Firmen ihre Produkte vorführen. | Foto: B_I/Valdix

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