10. Rohrleitungssymposium bei Saertex multiCom
Zum 10. Saerbecker Rohrleitungssymposium kamen insgesamt knapp 300 Gäste. | Foto: B_I/Valdix

Geladen waren auch zwei Gäste aus der Politik. Dr. Tobias Lehberg, Bürgermeister von Saerbeck, beschrieb, wie die Gemeinde zur Klimakommune geworden ist. Unter anderem ist ein Bioenergiepark mit 90 ha Fläche entstanden, aber noch weitere über 120 Projekte seien umgesetzt worden. Wichtig, so Dr. Lehberg, sei die frühzeitige Beteiligung der Bürger gewesen.

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„Beim Thema Nachhaltigkeit dürfen wir nicht nachlassen“, meint Dr. Jan-Niclas Gesenhues, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesumweltministerium. Politik habe die Aufgabe, Unternehmen, die sich im Bereich Umweltschutz engagieren, zu unterstützen. Gesenhues kritisierte, dass Umweltschutz bzw. Nachhaltigkeit in öffentlichen Ausschreibungen zu wenig Berücksichtigung finde in Deutschland. Zudem müssten wir konsequent die Entbürokratisierung und Themen wie Strommarktdesign angehen. Bei Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen brauche die öffentliche Hand mehr Spielräume, auch um den internationalen Anschluss nicht zu verpassen.

Dr. Jan-Niclas Gesenhues nahm zur Rolle der Politik im Bereich Umweltschutz Stellung. | Foto: B_I/Valdix
Dr. Jan-Niclas Gesenhues nahm zur Rolle der Politik im Bereich Umweltschutz Stellung. | Foto: B_I/Valdix
Was sich bei Saertex in Sachen Nachhaltigkeit tut, darüber berichteten Michael Clostermann und Nele Brenningmeyer. Die beiden betonten: Nachhaltigkeit sei nicht nur Umweltschutz, sondern umfasse auch weitere Aspekte wie Wirtschaftlichkeit und soziale Gerechtigkeit. Saertex multiCom hat eine Reihe nachhaltiger Maßnahmen umgesetzt, unter anderem hat der Linerhersteller lange an einer EPD (Environmental Product Declaration) gearbeitet und befindet sich nun im Verifizierungsprozess. Auch ein Product Carbon Footprint könne erstellt werden. Zudem werde für eine „einwandfreie Lieferkette“ gesorgt. Darüber hinaus berichtete Christian Scholz über die vielfältigen Maßnahmen und Angebote von Saertex im Bereich interne und externe Schulungen.
Nachhaltigkeit war das Thema bei Michael Clostermann und Nele Brenningmeyer. | Foto: B_I/Valdix
Nachhaltigkeit war das Thema bei Michael Clostermann und Nele Brenningmeyer. | Foto: B_I/Valdix

Nachhaltiges Asset Management und Echtzeit-Härtekontrolle

„Wir haben künftig einen Fachkräfte- und auch einen Kompetenzmangel“, begann Dr. Robert Stein, Geschäftsführer Stein Ingenieure GmbH, seinen Vortrag über Paradigmenwechsel im Asset Management von Entwässerungssystemen. In Kommunen werde die Bewältigung der Aufgaben immer komplexer und schwieriger; gerade kleineren Kommunen fehlten oft die nötigen Ressourcen. Daher seien gute Strategien gefragt. „Wir müssen“, rät Stein, „unsere Wertmaßstäbe korrigieren.“ Geld sei da, nur die Fähigkeit und Bereitschaft, es auszugeben, fehle. Gerade daher sei es wichtig, den Substanzwert und die Zustandsentwicklung des Kanalnetzes zu kennen, um die notwendigen Investitionen zu tätigen. „Wir können uns falsches Handeln nicht erlauben“, so Steins eindringliche Worte.
Dr. Robert Stein mahnte einen Strategiewechsel bei der Bewältigung künftiger Kommunen-Aufgaben an. | Foto: B_I/Valdix
Dr. Robert Stein mahnte einen Strategiewechsel bei der Bewältigung künftiger Kommunen-Aufgaben an. | Foto: B_I/Valdix

Ein Thema, das die Sanierungsqualität auf der Baustelle nach vorne bringen kann, ist die Kontrolle der UV-Härtung in Echtzeit. Zusammen mit anderen Unternehmen, darunter Saertex multiCom, hat die Netzsch Process Intelligence GmbH ein Verfahren entwickelt, bei dem berührungslos der Aushärtezustand gemessen wird. Sensorik und Auswerteeinheit der Lösung „SensXpert Pipe“ werden direkt auf den UV-Kernen montiert. Der Aushärtefortschritt wird entlang der gesamten Sanierungsstrecke im Kanal überwacht und die Informationen werden in Echtzeit an die Kommandozentrale gesendet. So wird die Zuggeschwindigkeit des Kerns an der Vernetzung ausgerichtet. Derzeit wird das Verfahren auf Testbaustellen eingesetzt. „Wir benötigen noch viel mehr Daten, um Marktreife zu erreichen und Aushärteprofile zu schaffen“, berichtete Netzsch-Geschäftsführer Dr. Alexander Chaloupka.

Dr. Alexander Chaloupka stellte ein noch junges Verfahren zur berührungslosen Messung des Aushärtungszustandes vor. | Foto: B_I/Valdix
Dr. Alexander Chaloupka stellte ein noch junges Verfahren zur berührungslosen Messung des Aushärtungszustandes vor. | Foto: B_I/Valdix

Vier Expertenmeinungen in der Schlussrunde

Mit einer interessanten Podiumsdiskussion zu verschiedenen Themen endete das 10. Saerbecker Symposium. „Die offene Bauweise wird für Ingenieurbüros in Zukunft nur noch schwer durchzusetzen sein“, glaubt Dr. Robert Stein. „Wir müssen ohnehin viel mehr tun und das schaffen wir nur mit grabenlosen Bauweisen.“ Roland Fischer vom Ingenieurbüro ISAS pflichtete ihm bei: „Wir sanieren nur 1 Prozent des Kanalnetzes im Jahr. Wenn wir so weitermachen, kommen wir nicht mehr hinterher.“

V.l.: Moderator Daniel Hatke (Saertex multiCom), Roland Fischer (ISAS), Malte Nowak (Rainer Kiel), Prof. Dr. Mark von Wietersheim (Breyer Rechtsanwälte), Dr. Robert Stein (Stein Ingenieure) | Foto: B_I/Valdix
V.l.: Moderator Daniel Hatke (Saertex multiCom), Roland Fischer (ISAS), Malte Nowak (Rainer Kiel), Prof. Dr. Mark von Wietersheim (Breyer Rechtsanwälte), Dr. Robert Stein (Stein Ingenieure) | Foto: B_I/Valdix
Und wie können wir Nachhaltigkeit mit ausschreiben bzw. warum machen wir es nicht? Netzbetreiber haben jedenfalls große Spielräume, wie Rechtsanwalt Prof. Dr. Mark von Wietersheim bestätigte. Nur: Die mächtigen Rechnungsprüfungsämter spielen da oft nicht mit, wie Dr. Stein aus der Praxis weiß. Die ganzen Vergabeprozesse müssten sich daher ändern. Prof. von Wietersheim sprach sich für die Berücksichtigung eines CO2-Schattenpreises aus, zumal dieser eine Generationenfrage sei. „Wenn wir aber Nachhaltigkeitskriterien in die Wertung einbringen, muss uns klar sein, dass die Gebühren steigen werden. Das muss den Bürgern gegenüber kommuniziert werden, was wiederum politisch gesehen schwierig sein könnte“, so Malte Nowak vom bauausführenden Unternehmen Rainer Kiel Kanalsanierung.
Drinnen und auch im Außenbereich präsentierten Aussteller ihre Produkte und Verfahren. | Foto: B_I/Valdix
Drinnen und auch im Außenbereich präsentierten Aussteller ihre Produkte und Verfahren. | Foto: B_I/Valdix

Hier einige Impressionen der Hausmesse im Kurzvideo:


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