Jahrhundertbauwerk mit GFK saniert
In der Aachener Bismarckstraße verläuft ein mehr als 125 Jahre alter Mischwasserkanal. Sanierungstechnik Dommel sanierte die rund 110 Meter des Maulprofilkanals via Einzelrohr-Lining mit glasfaserverstärkten Kunststoffrohren in geschlossener Bauweise. So konnte die historische Infrastruktur mit modernen Materialien und Technik effizient und nachhaltig erneuert werden.

Die Bismarckstraße im Aachener Frankenberger Viertel ist geprägt von gründerzeitlicher Bebauung, hoher Verkehrsfrequenz und komplexer urbaner Infrastruktur. Unter dem Asphalt verläuft der Mischwasserkanal mit gemauertem Maulprofil aus dem Jahr 1900 – eine zeittypische Konstruktion, deren Form und Ausführung heute als ingenieurhistorisch bedeutsam gelten.
Die Regionetz GmbH als verantwortlicher Netzbetreiber stand vor der Aufgabe, die hydraulische Leistungsfähigkeit und Dichtheit dieses Bauwerks nach heutigen Anforderungen dauerhaft wiederherzustellen – und entschied sich für die Sanierungstechnik Dommel GmbH aus Hamm als ausführendes Unternehmen.

Das Projekt umfasste die geschlossene Renovierung von 110 m Haltung im Bereich der Bismarckstraße. Hierbei wurden GFK-Vortriebsrohre eingebaut, die in das 625 mm breite und 1.350 mm hohe Altrohr eingebracht wurden. Zu den Arbeiten gehörten alle vorbereitenden Maßnahmen, die komplexe Einbindung von Zuläufen unterschiedlichster Materialien sowie die Herstellung eines neuen Tangentialschachtes.
Herausforderungen bei Verkehr, Logistik und Einbau der GFK-Rohre
Ziel war es, die Sanierungsarbeiten bei laufendem Anliegerverkehr durchzuführen und die Beeinträchtigungen für Anwohner und Gewerbetreibende so gering wie möglich zu halten. Die Lösung: eine halbseitige Sperrung mit temporärer Einbahnstraßenregelung – von der Drimbornstra ße in Richtung Oppenhoffallee. Für Dommel bedeutete dies eine exakte Taktung der Bauphasen sowie eine detaillierte Verkehrs- und Logistikplanung.
Auch bautechnisch stellte die Sanierung hohe Herausforderungen: Denn die lichte Höhe des Maulprofils betrug lediglich 1,35 m, die Breite rund 62,5 cm und bot damit beengte Platzverhältnisse. Die befahrene Straßenoberfläche oberhalb des Kanals ist für Schwerlastverkehr (SLW 60) ausgelegt – dies stellte zusätzliche Anforderungen an die Statik der zu verlegenden Rohre sowie an die Sorgfalt bei der Ausführung.
GFK als langzeitstabile Lösung

Nahtlose Integration für höchste Stabilität
Dommel stellte zunächst eine Vorprofilierung des Altkanals her. Dabei wurde das ursprüngliche Kanalprofil genau vermessen und analysiert, um die neuen Rohre passgenau an den unregelmäßigen Verlauf des bestehenden Kanals anzupassen. Diese umfasste die Geometrie und Dimensionen, einschließlich Höhenunterschieden, Breiten und möglichen abweichenden Formen.

Vor Abschluss der Arbeiten wurde eine Dichtheitsprüfung durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Verbindungen zwischen den Neurohren und dem vorhandenen Altkanal bzw. den Seitenzuläufen dicht sind.
Gegenüber konventionellen offenen Bauweisen bietet das Einzelrohr-Lining wesentliche Vorteile: Es sind keine großflächigen Straßenaufbrüche notwendig, die Belastungen für Anwohner, Verkehr und Umwelt werden deutlich reduziert und es werden geringere Emissionen sowie ein schnellerer Baufortschritt erzielt. Es entstand eine durchgängige, dauerhaft dichte Rohrleitung im Altbestand, welche die Funktionalität und Langlebigkeit des Kanalsystems verbessert.
Schacht-Einbindung auf engstem Raum

Neben der Sanierung band Dommel auch einen Tangentialschacht in das neu hergerichtete Leitungssystem ein. Dazu war ein kontrollierter Rückbau des Altkanals notwendig, um einen nahtlosen Anschluss an das vorhandene Mauerwerk zu gewährleisten. Auch hier stellte die enge und unregelmäßige Form des gemauerten Kanals eine Herausforderung dar, die Schachtmaurer aus dem Hause Dommel mit örtlichen Anpassungen meisterten.
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Zudem musste der Tangentialschacht in der Tieflage des Bauwerks eingebaut werden, was eine sorgfältige Wasserhaltung benötigte. Ein maximaler Grundwasserstand von 1,0 m über dem Rohrscheitel erforderte eine kontinuierliche Überwachung und gezielte Steuerung der Wasserhaltung, um die Baugrube trocken zu halten und die Dichtigkeit des Systems zu gewährleisten. Darüber hinaus lag der Sanierungsbereich unmittelbar neben einem Großprofil-Regenwasserkanal, dessen Wandung nicht beschädigt werden durfte.

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Quelle: Sanierungstechnik Dommel GmbH
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