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Mit XXL-GFK-Profilen in Kopenhagen unter Bahngleisen
Trotz enger Platzverhältnisse inmitten der Bahnanlage funktionierte die Anlieferung und Lagerung der riesigen GFK-Profile einwandfrei. Der Zugverkehr konnte störungsfrei fortgesetzt werden. | Foto: Aarsleff

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Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft

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Der alte Kanal wies auf einer Strecke von 156 Metern Risse und andere Beschädigungen auf. Aufgrund der exponierten Lage des Kanals unter den Bahngleisen und aus Umweltschutzgründen kam für den Auftraggeber Hofor, ein in Kopenhagen ansässiges dänisches Ver- und Entsorgungsunternehmen, nur eine grabenlose Sanierung in Betracht. „Hofor ist verpflichtet, die Auswirkungen auf die Umwelt, aber auch auf Anwohner und Bürger sowie den Verkehr während der Bauarbeiten zu minimieren. Wir haben daher sorgfältig geprüft, welche Technologie am besten geeignet ist, die Umweltauswirkungen durch Emissionen wie CO2, Lärm, Staub usw. zu begrenzen“, beschreibt Eiko Steinhauer von Hofor. Man sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Verwendung von GFK-Elementen für die Renovierung des Rohrs den oben genannten Anforderungen bei weitem gerecht werde. Infolgedessen erhielt der dänische Konzern Per Aarsleff A/S aufgrund des laut Steinhauer „besten Gesamtangebotes“ den Zuschlag für die Sanierung des Kanals im Einzelrohr-Lining-Verfahren, das hier insbesondere auch mit statischen und hydraulischen Vorteilen punkten konnte.

Hochwertige und maßgeschneiderte XXL-Profile

Per Lkw wurden jeweils vier Profile zur Baustelle gefahren. Das letzte Stück erledigte der Gabelstapler. | Foto: Aarsleff
Per Lkw wurden jeweils vier Profile zur Baustelle gefahren. Das letzte Stück erledigte der Gabelstapler. | Foto: Aarsleff

Die eingebauten GFK-Profile sind 3 Meter hoch und 3,20 Meter breit; die Wanddicke beträgt 45 Millimeter. Für deren Einbau holte sich Per Aarsleff die Expertise der in der Sanierung mit GFK-Rohren erfahrenen deutschen Tochter Aarsleff Rohrsanierung.

Die Profile wurden von der Firma FRP Prolining aus Neubrandenburg hergestellt, eine 100%-ige Tochter der Aarsleff Rohrsanierung GmbH und Teil der Per Aarsleff-Gruppe. Das Ende 2019 gegründete Unternehmen produziert GFK-Sonderprofile von 400 mm bis 3,60 m (wobei auch Rohre bis 4 m möglich wären), dazu GFK-Schächte, -Bauwerke, -Platten, -Trockenwetterrinnen und Zubehör. Die Rohre werden zur Sicherstellung der Qualität nicht nur eigenüberwacht, sondern für jedes Projekt auch fremdgeprüft. Die Belieferung erfolgt europaweit. „Wir möchten für den Kunden die beste Lösung herstellen und das Optimum aus Wirtschaftlichkeit, Qualität und Langlebigkeit erzielen“, sagt Wilfried Sieweke, Geschäftsführer von FRP Prolining. Auch guter Service und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kunden seien dabei äußerst wichtig.

Herablgelassenes Profil in der Baugrube | Foto: Aarsleff
Herablgelassenes Profil in der Baugrube | Foto: Aarsleff

Die GFK-Profile zeichnen sich aus durch eine material- und damit gewichtsparende Sandwichbauweise mit einer inneren und äußeren Glasfaserschicht sowie einem sandgefüllten faserverstärkten Kern. Das Ergebnis ist eine hohe Festigkeit bei optimalem Rohstoffeinsatz.

Ausschreibung mit Nachhaltigkeitsbezug

Anders als in Deutschland, wo der Preis meist das auschlaggebende Zuschlagskriterium bei Ausschreibungen ist, zählen in Dänemark maßgeblich auch andere Faktoren wie Qualität und Erfahrung des Projekt-Teams oder Sicherheitsvorkehrungen. Aber auch Nachhaltigkeitsparameter spielen in Dänemark eine entscheidende Rolle. Bei diesem Projekt waren folgende Kriterien Grundlage für die Bewertung durch den Auftraggeber:

  • bestes Verhältnis zwischen Preis, Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit
  • Verbot von Greenwashing
  • Bauverfahren und Produkt (klare Beschreibung des technologischen Ablaufes, Verifizierbarkeit der Produktqualität [Eigen- und Fremdprüfung])
  • Erfahrungen und Referenzen der beteiligten Parteien (Auftragnehmer, Lieferanten und Dienstleister)
  • Vermeidung von unnötigen Transporten und Reduzierung des Rohstoffverbrauchs
  • Vermeidung von Verkehrsstörungen
  • kurze Bauzeit

Gute Vorbereitung

Ein speziell angepasster Fahrwagen bringt die Profile sicher an die richtige Stelle. | Foto: Aarsleff
Ein speziell angepasster Fahrwagen bringt die Profile sicher an die richtige Stelle. | Foto: Aarsleff

„Sicherheit hat für Aarsleff oberste Priorität“, betont Svend Erik Jensen, Produktleiter GFK bei Per Aarsleff. Dazu gehört, dass man nichts dem Zufall überlässt. So etwa beim Einbau der Rohre, der unter Zuhilfenahme eines Fahrwagens erfolgte. Dieser wurde im SGS-Lager Merseburg der Aarsleff Rohrsanierung GmbH (SGS = Schacht- und Großprofil-Sanierung) eigens für das Projekt in Kopenhagen angepasst und im Vorfeld auf die Baustellenbedingungen hin getestet.

Zur exakten Querschnittserfassung führte das vom Auftraggeber Hofor beauftragte Ingenieurbüro Ramboll zunächst eine 3D-Kanalvermessung durch, die eine bestmögliche Geometrie der in den Altkanal einzubauenden GFK-Profile bestimmen sollte. Auf der Grundlage der maßgeblichen Projektdaten (Kanalgröße, Bewertung des Altrohres, Belastungsparameter etc.) berechnete die hinzugezogene Dr. Doll Ingenieurgesellschaft mbH nach der Finite-Elemente-Methode (FEM), welchen Belastungen/Kräften die Profile im Altkanal standhalten können und wies diese Hofor nach.

Mit einer speziell angefertigten Schablone überprüften die Mitarbeiter von Aarsleff vor dem Einbau schließlich, ob die GFK-Profile auch tatsächlich vor Ort im Kanal passen. Das taten sie – also konnte die Rohrproduktion starten.

Einbau der Profile

Eine Herausforderung beim Einbau war der zu überwindende Höhenunterschied von ca. 1 Meter. | Foto: Aarsleff
Eine Herausforderung beim Einbau war der zu überwindende Höhenunterschied von ca. 1 Meter. | Foto: Aarsleff

In Neubrandenburg wurden zwei Rohre am Tag hergestellt. Die knapp 3 Tonnen schweren GFK-Profile wurden per Lkw und Schiff nach Kopenhagen gebracht. Der Einbau selbst dauerte nur 20 Tage. Nach dem Herablassen der einzelnen Profile in die Baugrube wurden diese auf dem steuerbaren Fahrwagen an der richtigen Stelle im Kanal platziert und mittels spezieller Kuppeltechnik formschlüssig genau ans jeweils angrenzende Profil gezogen. Die wenigen größeren Fugen (> 3 cm) wurden fachmännisch verspachtelt und mit Handlaminat und nach DVS 2220 geschlossen. Der an einer Stelle bestehende Höhenunterschied von ca. 1 m, den der Fahrwagen mittels Rampe überwand, wurde mit gezogenen, teils gekürzten Profil-Bögen angepasst. Die Verdämmung erfolgte entsprechend der statischen Berechnung in fünf Schritten mit einem speziellen Gemisch aus Flugasche und hochfestem Zement.

Nach der Fertigstellung ist auch der neue Kanal für kräftigen Starkregen gewappnet: Bis zu 20.000 Liter pro Sekunde könnten durch die Profile strömen.

Teamwork works

Das Projekt war für alle Beteiligten gerade aufgrund der beeindruckenden Größe der GFK-Profile ein ganz besonderes. Hervorzuheben ist laut Svend Erik Jensen aber auch die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Mutterkonzerns Per Aarsleff, der Aarsleff Rohrsanierung GmbH, dem Auftraggeber Hofor, dem dänischen Eisenbahninfrastrukturbetreiber Banedanmark sowie den Ingenieurbüros Ramboll und Dr. Doll. Dies sei aufgrund eines stets offenen und intensiven Austausches zwischen allen deutschen und dänischen Beteiligten gelungen, angefangen beim Besuch des Auftraggebers und der Ingenieurbüros zum Produktionsstart im FRP Prolining-Werk Neubrandenburg über die Bestimmungen zur Statik seitens der Ingenieurbüros bis hin zu den konstruktiven Baubesprechungen.

FRP-Geschäftsführer Wilfried Sieweke im sanierten Kanal | Foto: B_I/Valdix
FRP-Geschäftsführer Wilfried Sieweke im sanierten Kanal | Foto: B_I/Valdix

Im Zusammenwirken von FRP und Aarsleff bekommt der Auftraggeber die Leistungen aus einer Hand. Doch die Belieferung mit GFK-Profilen ist nicht ausschließlich an Aarsleff gebunden, sagt FRP-Geschäftsführer Wilfried Sieweke, bei Bedarf könnten auch andere Baufirmen beliefert werden. Für die Zukunft sieht er das Unternehmen gut aufgestellt: „FRP hat sich gut entwickelt, wir haben in Maschinentechnik investiert und haben die nötige Manpower mit reichlich Erfahrung.“ Einem weiteren Wachstum und der Realisierung vieler weiterer Projekte steht also nichts im Weg.

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