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Flüssigbodentagung in Dresden

Anfang September fand die 6. D.A.CH-Tagung Flüssigboden an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden statt. Der Branchentreff für Auftraggeber, Behörden, Ingenieurbüros und Bauunternehmen informiert alle zwei Jahre über aktuelle Entwicklungen zum nachhaltigen und umweltgerechten Umgang mit Bodenaushub sowie der innovativen, ressourcenschonenden Bauweise mit dem Baustoff „Flüssigboden“.

Flüssigbodentagung in Dresden September 2024
Eröffnung der 6. D.A.CH-Tagung Flüssigboden im Hörsaal der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden | Foto: Astrid Wielsch

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Die Tagungsteilnehmer erwartete ein interessantes Programm in Form von Fachvorträgen, Bilanzen, Beispiele aus der Baupraxis und ein Marktcheck über die verfügbare Technik zur Aufbereitung und Herstellung von Flüssigboden.

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Praxisbeispiel: ZFSV und Fernwärmeleitungsbau

Dr.-Ing. Bernd Wagner vom AGFW hielt einen Vortrag zum Thema „ZFSV im Fernwärmeleitungsbau – Aktuelle Ergebnisse des 2024 abgeschlossenen Forschungsvorhabens FW-ZFSV 4.0“. Er sagte: „Der beschleunigte Ausbau der Nah- und Fernwärme hat im vergangenen Jahr 2023 nochmals erheblich an Bedeutung gewonnen. Innovationen im (Fernwärme-)Rohrleitungsbau wie der Verfüllbaustoff ZFSV gewinnen damit weiter an Bedeutung und zunehmenden Einsatzmöglichkeiten.“ Weiter stellte er fest, dass die Fernwärme in nahezu allen aktuellen Langfristszenarien als einer der zentralen Schlüssel für die urbane Wärmewende identifiziert wird. Die Zielwerte sind beachtlich:

· Erhöhung der Gesamttrassenlänge der Fernwärmenetze von ca. 21.500 km auf 45.000 km im Jahr 2030

· bis 2045 eine Verdreifachung der Anzahl der angeschlossenen Gebäude (mittelfristig 100.000 Anschlüsse pro Jahr)

· 45 % erneuerbare Wärme und Abwärme in 2030
· Anteil der Fernwärme langfristig auf etwa 30 % des Wärmebedarfs der Gebäude steigern.

Beim Einbau des Flüssigbodens auf der Baustelle Flughafen München waren besonders logistische Herausforderungen zu meistern. | Foto: Bernhard Rott GmbH & Co. KG
Beim Einbau des Flüssigbodens auf der Baustelle Flughafen München waren besonders logistische Herausforderungen zu meistern. | Foto: Bernhard Rott GmbH & Co. KG

Das bisher übliche Bettungsmaterial – der Sand – wurde von ihm, angesichts des ständig steigenden Bedarfes, als ein „endlicher und nur begrenzt erschließbarer Rohstoff weltweit“, proklamiert. Die Chancen der ZFSV als innovativer Baustoff und Bauweise in Fernwärmenetzen werden überdurchschnittlich steigen.

Was den meisten Auftraggebern fehlt, sind die Langzeiterfahrungen. An dieser Stelle konnte Dr. Wagner auf die Ergebnisse einer AGFW-Langzeitstudie verweisen und dem Plenum erste Ergebnisse präsentieren. Die AGFW arbeitet mit einer Bypassleitung als Forschungsmessstrecke. Nach einer Betriebszeit von mittlerweile 8 Jahren gab es jetzt überzeugende Zahlen und Ergebnisse. „Die Ergebnisse der Durchschiebeversuche zeigen, dass Kunststoffmantelrohre (KMR) auch nach 8 Jahren Betrieb über ausreichende Festigkeiten verfügen, um den wirkenden Bettungskräften standzuhalten.“

Sein Fazit: ZFSV sind für den Fernwärmeleitungsbau bestens geeignet. Sie bieten eine große Chance und beinhalten ein hohes Optimierungspotential beim deutschlandweiten Ausbau des Wärmenetzes.

Flüssigboden ist wirtschaftlich, zuverlässig und innovativ

Am zweiten Tag des Treffens standen Berichte aus der Praxis im Mittelpunkt des breiten Interesses. So vermittelte z. B. Verena Baune von der Firma STRATIEBO eine „Wirtschaftlichkeitsbetrachtung aus Sicht eines mittelständischen Bauunternehmens“. Das Straßen- und Tiefbauunternehmen aus Münster bringt regelmäßig Flüssigboden zum Einsatz.

Einen speziellen Fall für den Flüssigbodeneinsatz stellte Eike Sophie Winkler von der Firma Flüssigboden SH vor. Dabei ging es um den Einsatz von Flüssigboden zur Vermeidung von Setzungen durch unterirdische Hohlräume und Wiederherstellung der Tragfähigkeit. Die Baustelle war der Ersatzneubau des Umspannwerks Wilster-West – ein wichtiger Baustein für den Netzausbau und ein Drehkreuz für den Stromtransport vom Norden in den Süden.

Am Rande der Tagung gab es jede Menge intensiver Kontakte und Gespräche u.a. zum abendlichen „ERFA auf der ELBE“. | Foto: Astrid Wielsch
Am Rande der Tagung gab es jede Menge intensiver Kontakte und Gespräche u.a. zum abendlichen „ERFA auf der ELBE“. | Foto: Astrid Wielsch

Einen weiteren Praxisbeitrag steuerte Julian Rott von der Bernhard Rott GmbH & Co. KG der Tagung bei. Auf dem Gelände der BV Candis in Regensburg sollte eine alte Saugleitung der Zuckerfabrik verpresst werden. Diese hatte eine Länge von ca. 400 m bei DN 500, was einem Verfüllvolumen von 65 cbm entspricht. Die Länge allein war schon eine Herausforderung – hinzu kam, dass sich am Ende der Strecke eine Dückerung befand. Aber dank Flüssigboden konnte diese Aufgabe mühelos bewerkstelligt werden.

Alle Vorträge zeigten, welche Möglichkeiten die Flüssigboden-Technologie bietet – vorausgesetzt, die Qualitätssicherung klappt und die Güte- und Prüfbestimmungen werden strikt eingehalten.

Ausblick: Die 7. D.A.CH-Tagung wird am 10.-11. September 2026 wieder in Dresden stattfinden. Dazu lobte der Obmann des Güteausschusses der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden Bernd Märtner den „Innovationspreis Flüssigboden“ für studentische Arbeiten aus, der mit 5.000 € dotiert ist.

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Quelle: RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden


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