Mit Polymerbeton-Abscheidern wieder alles sicher im Fluss

Viel Platz gab es nicht für den Einbau zweier Leichtflüssigkeitsabscheider im Bereich der Esso-Tankstelle in Rendsburg (Schleswig-Holstein). Dass dennoch alles reibungslos klappte, lag nicht zuletzt auch an dem Werkstoff Polymerbeton, der sich aus mehreren Gründen für die Projekt-Verantwortlichen als richtige Wahl erwies.

Mit Polymerbeton-Abscheidern wieder alles sicher im Fluss
Wegen der beengten Platzverhältnisse auf dem Tankstellengelände in Rendsburg mussten Bagger und Material auf die Straße verlegt werden. | Foto: B_I/Valdix

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Im Zuge der Überprüfung der beiden bestehenden Leichtflüssigkeitsabscheider auf dem Tankstellenareal wurde festgestellt, dass Nenngröße und Rückhaltevolumen der Anlagen nicht mehr ausgereicht haben, auch vor dem Hintergrund der Berücksichtigung etwaiger Starkregenereignisse. Daher mussten sie normgemäß – insbesondere nach DIN EN 858-2 und AwSV – neu dimensioniert und ausgelegt und gegen neue Abscheideranlagen ausgetauscht werden.

Die beiden alten Betonabscheider NS 3 650 wichen zwei Polymerbetonabscheidern mit der Nenngröße NS 8 (hydraulische Leistungsfähigkeit = 8 l/s) und jeweils einem 2.500-Liter-Schlammfang. Die neuen Anlagen sollen das Abwasser der Betankungsfläche bzw. der Waschanlage vorreinigen und abgeschiedene Leichtflüssigkeiten wie z.B. Benzin oder Öl zurückhalten.

Wahl fällt auf Polymerbeton-Abscheider

Auf Vorschlag des Sachverständigenbüros für Entwässerungstechnik Wille (Ascheberg) entschied sich der Esso-Tankstellenbetreiber, die Eurogarages Deutschland, in Absprache mit der Firma Quant, die seit vielen Jahren das Finanz- und Qualitätsmanagement für Esso Tankstellen übernimmt, für Polymerbetonabscheider von ACO, Typ Oleopator. Der DIBt-zugelassene Koaleszenzabscheider mit Filtereinsatz separiert Schlämme und Öle, wobei die Schlämme absinken und kleine Öltropfen an der Oberfläche zusammenfließen. Die Reinigungsleistung beträgt <= 5 mg/l.

Werkstoff überzeugt Beteiligte

Polymerbetonabscheider sind relativ leicht, weisen eine hohe Druck- und Zugfestigkeit auf und verfügen über eine glatte porenarme Oberfläche. „Aufgrund seiner Beschaffenheit ist der Polymerbetonabscheider gegenüber sämtlichen Medien, die derzeit an Tankstellen anfallen, resistent“, erläutert Sachverständiger Wolfgang Wille.

Dabei spielt eine wesentliche Rolle, dass Polymerbetonabscheider aufgrund der hohen Dichte im Gegensatz zu Betonabscheidern nicht beschichtet sind – ein Kriterium, dass den Projektbeteiligten sehr wichtig war. „Wir machen die Erfahrung, dass die Beschichtung von herkömmlichen Abscheidern nach etwa 10 bis 15 Jahren durch das Zusetzen der aggressiven Stoffe anfängt zu schwächeln, so dass oft teure und zeitaufwendige Reparaturen mit neuen Beschichtungen erforderlich werden“, so Wille. Das sei beim Polymerbetonabscheider nicht der Fall.

Andreas Muthig von der Firma Quant ergänzt: „Wir wissen ja nicht, was die Zukunft bringt, welche neuen Kraftstoffe und Zusätze auf den Markt kommen. Eine Beschichtung, die ich heute herstelle, kann aber nur auf das Produkt, das heute bekannt ist, passen.“

Einheben des ACO-Leichtflüssigkeitsabscheiders Oleopator NS 8 nah am Tankstellendach | Foto: B_I/Valdix
Einheben des ACO-Leichtflüssigkeitsabscheiders Oleopator NS 8 nah am Tankstellendach | Foto: B_I/Valdix

Weiterer Vorteil: Schachtaufbau

Auch Kunststoffabscheider sind laut Wolfgang Wille anfälliger: „Durch die fehlende Eigenstatik kann ein Kunststoffabscheider die Erdbewegung nicht aufnehmen.“ Zudem sei ein Polymerbetonabscheider im Vergleich zum Kunststoffabscheider seiner Erfahrung nach einfacher und sicherer zu verbauen; der Kunststoffabscheider sollte stets von ausgewiesenen Spezialisten eingesetzt werden, meint Wille.

Neben den Werkstoffeigenschaften konnte letztlich auch der Schachtaufbau überzeugen: „Polymerbetonabscheider werden mit Schacht- und Auflageringen verklebt“, weiß Rolf Alexander Erhardt, Key Account Manager Abscheider bei ACO. „Dadurch könne die Dichtigkeit gut und einfach hergestellt und das Sanierungsrisiko so gering wie möglich gehalten werden. „Aufgrund der Passgenauigkeit und Maßhaltigkeit der einzelnen Bauteile beim System Polymerbetonabscheider ist auch der Aufbau einfach“, so Erhardt weiter.

Der Koaleszenzabscheider mit Filtereinsatz besteht aus Polymerbeton. Der Werkstoff überzeugte die Projektbeteiligten u.a. durch das geringe Gewicht, die hohe Druck- und Zugfestigkeit und die Beständigkeit gegenüber aggressiven Stoffen. | Foto: ACO
Der Koaleszenzabscheider mit Filtereinsatz besteht aus Polymerbeton. Der Werkstoff überzeugte die Projektbeteiligten u.a. durch das geringe Gewicht, die hohe Druck- und Zugfestigkeit und die Beständigkeit gegenüber aggressiven Stoffen. | Foto: ACO

Einbau von der Straße aus

Eine Besonderheit in Rendsburg waren die beengten Platzverhältnisse, die die Bauausführung erschwerten, zumal die Tankstellen-Abscheider direkt an einer verkehrsreichen Straße eingebaut werden mussten.

„Häufig bestehen Tankstellen wie die in Rendsburg nur aus Dach“, erklärt Bauleiter Jens Berensen von der Firma Ernst Petershagen mit einem Augenzwinkern und spielt auf den begrenzten Platz für den Bagger zum Einheben der Abscheider an. „Die Abscheider liegen relativ nah beim Tankstellendach und wir haben kaum Möglichkeiten, den Bagger zu bewegen. Deshalb mussten wir hier den Fuß- und Radweg sperren, so dass wir mit Bagger und Material nicht auf dem Tankstellengelände, sondern im öffentlichen Raum standen“, so Berensen weiter. Dafür war im Vorfeld eine verkehrsbehördliche Genehmigung erforderlich.

Auch bei Vortriebsrohren kommt Polymerbeton zum Einsatz. Lesen Sie dazu unseren Bericht.

Geringes Gewicht erleichtert Handling

Die Firma Petershagen hat zuvor bereits mit Polymerbeton im Tiefbau gearbeitet und auch im Bereich Abscheider erste Erfahrungen mit dem Werkstoff gesammelt. Gerade vor dem Hintergrund der engen Baustellenverhältnisse überzeugte den Bauleiter bei dieser Maßnahme das mit 2,2 t im Vergleich zu einem entsprechenden Betonabscheider geringe Gewicht des neuen Abscheiders. Berensen: „So konnte ein Bagger den Leichtflüssigkeitsabscheider in die Baugrube heben und der Einsatz eines Autokrans war hier nicht notwendig.“ Pro Abscheider benötigte die Firma Petershagen eine Woche für den Einbau der neuen und Ausbau der alten Anlage.

Als „positiv unterstützend“ wertete der Sachverständige Wolfgang Wille (rechts) die Zusammenarbeit mit den anderen Projektbeteiligten Andreas Muthig (links) von der Firma Quant, Bauleiter Jens Berensen (2.v.l.) von der Firma Petershagen sowie mit der Firma ACO, hier vertreten von Key Account Manager Rolf Alexander Erhardt. | Foto: B_I/Valdix
Als „positiv unterstützend“ wertete der Sachverständige Wolfgang Wille (rechts) die Zusammenarbeit mit den anderen Projektbeteiligten Andreas Muthig (links) von der Firma Quant, Bauleiter Jens Berensen (2.v.l.) von der Firma Petershagen sowie mit der Firma ACO, hier vertreten von Key Account Manager Rolf Alexander Erhardt. | Foto: B_I/Valdix

Mehr Marktanteile erwartet

Gewässerschutz hat im Bereich Tankstellen in den letzten Jahren noch an Bedeutung gewonnen, darin sind sich Wolfgang Wille und Andreas Muthig einig. Das sehe man an der jüngsten Normung, die sich auch zum Schutz des Grundwassers, Abwassers und Regenwassers geändert hat. Doch viele Abscheider seien den heutigen Umweltbedingungen inklusive Starkregenereignissen nicht mehr angepasst.

Hier möchte die Firma ACO mit ihren Polymerbetonabscheidern weiter in den Markt vorstoßen. „Wir wissen, dass die E-Mobilität eine immer bedeutendere Rolle spielt und rechnen daher damit, dass die Leichtflüssigkeitsabscheider-Anzahl künftig rückläufig sein wird. Allerdings sehen wir mit Polymerbetonabscheidern eine Chance für eine langfristige Investition mit einem über Jahre hinweg beständigen und sicheren Abscheiderbetrieb“, sagt Rolf Alexander Erhardt, und blickt positiv in die Zukunft: „Wenngleich der Markt für Abscheideranlagen stagniert, erfahren Polymerbetonabscheider aufgrund ihrer Vorteile eine wachsende Beachtung am Markt. Derzeit ist der Bekanntheitsgrad von Polymerbetonabscheidern zwar noch nicht so groß, aber wir rechnen damit, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird.“

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