Entwässerung für einen Schrottplatz
Wenn ein Schrott-Recyclingunternehmen seine Entwässerungsanlagen erneuern muss, sind unterschiedlichste Anforderungen an die Abwasserbehandlung zu beachten. Bei der TSR in Dillenburg wurde ein objektspezifisches Konzept in Zusammenarbeit mit den Aco Tiefbau-Ingenieuren realisiert.
Das Mischen wird digital
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Die TSR Recycling GmbH & Co. KG (TSR) mit rund 2.400 Mitarbeitern an 150 Standorten in Europa, Russland und China gehört zu den größten Unternehmen im Recycling von Stahlschrott und Nichteisen-Metallen. Im Zuge der Modernisierung der Abwassersysteme auf dem Gelände der TSR im hessischen Dillenburg wurde Aco Tiefbau zur planerischen Unterstützung hinzugezogen.
Die Wiederverwertung alter und überzähliger Teile ist im Bereich von Eisen und Nichteisen-Metalle (Fe-Schrott und NE-Metalle) längst selbstverständlich. Denn Fe-Schrott ist unendlich oft und ohne Qualitätsverlust wieder einsetzbar und benötigt zur Stahlgewinnung – verglichen mit der Gewinnung von Stahl aus Erz – nur die Hälfte an Energie. Mit einem Anteil von fast 50 Prozent ist Schrott heute in Deutschland ein wesentlicher Bestandteil der Stahlproduktion und die Wiedereinführung der Metalle in den Wirtschaftskreislauf sowohl ökonomisch als auch ökologisch von größter Bedeutung.
Die Anforderungen an die Entwässerung von Schrottplätzen sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Planung, Umsetzung und Betrieb einer Entwässerungslösung unterliegen einer Reihe von bautechnischen Besonderheiten. Nach der VDI-Richtlinie 4085 sind mit Mineralkohlenwasserstoffen und Feststoffen belastete Niederschlagswasser aller befestigten Flächen, auf denen Schrott behandelt oder gelagert wird, zuverlässig zurückzuhalten und grundsätzlich an eine geeignete Abwasserbehandlungsanlage anzuschließen. Darüber hinaus sind verschärfte Einleitbedingungen in das Kanalnetz zum Schutz vor Überlastung durch große Regenflächen sowie Leichtflüssigkeiten unterschiedlicher Dichte und emulsionsbehaftete Spänelager zu berücksichtigen.
Das Gelände der TSR Dillenburg besteht aus großflächigen Verkehrs- und Umschlagflächen, auf denen betriebsbedingt Leichtflüssigkeiten und Feststoffe jeglicher Art und Größe anfallen können. Auch ist die Menge der einzuleitenden Oberflächenwässer behördlich begrenzt, so dass die anfallenden Zulaufmengen zwischengespeichert werden müssen. Zusätzlich ist zu gewährleisten, dass die ebenfalls behördlich geforderten Reinigungsleistungen erfüllt werden.
Die anfallenden Wassermengen werden jetzt in einem Regenrückhaltebecken gespeichert, parallel werden Schmutzpartikel zurückgehalten. Die Lösung besteht aus einer Kombination aus Regenrückhaltung und Sedimentation in vertikaler Anordnung, die in puncto Platzbedarf und Folgekosten wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Systemen bietet. Das Regenrückhaltebecken besitzt ein Speichervolumen von ca. 130 m³, das Schlammspeichervolumen beträgt ca. 30 m³. Die geregelte Abgabe des Abwassers an den nachgeschalteten Leichtflüssigkeitsabscheider erfolgt über einen im Regenrückhaltebecken integrierten Ablaufregler des Typs Regulator, der die aufschwimmenden Ölanteile unabhängig vom Wasserniveau kontinuierlich von der Oberfläche abzieht. So wird verhindert, dass Sinkstoffe in den Leichtflüssigkeitsabscheider gelangen können, die Sinkstoffabscheidung erfolgt konstruktiv im Einlaufbereich. Eine längere Lebensdauer und ein geringerer Wartungsaufwand sind dadurch gewährleistet.
Kurze Einbauzeit
Dem Regenrückhaltebecken wurde ein Leichtflüssigkeitsabscheider vom Typ Oleosmart-C NS 90 nachgeschaltet, der Leichtflüssigkeiten effektiv und effizient separiert. Das Besondere an dem Leichtflüssigkeitsabscheider ist seine filterlose Mehrkanaltechnologie. Nach dem Einströmen in den Abscheider wird das Abwasser mittels einer Tauchwand senkrecht nach unten geführt und im Koaleszenzkanal in drei Strömungen geteilt. Diese Aufteilung auf drei Fließwege führt zu einer deutlichen Verringerung der Turbulenz. Im Koaleszenzkanal sind Lochplatten quer zur Strömungsrichtung montiert, die zu unterschiedlichen Strömungen und Strömungswechsel führen. Die Eigenkoaleszenz – eine Berührung der Öltropfen untereinander – wird gefördert, zusätzlich findet Koaleszenz an den Lochplatten statt. Nach der Separation sammelt sich die Leichtflüssigkeit an der Wasseroberfläche. Durch die lange Fließstrecke des Wassers werden Sedimentationsraten von über 92 Prozent erreicht.
Da keine Austauschkosten für Koaleszenzfilter und keine Filterreinigung anfallen, sind die Folgekosten gering. Zudem wird die Betriebssicherheit erhöht, da die Gefahr von Verblockungen der Koaleszenzeinheit durch die geringe Lochgröße von 40 mm minimiert wird. Das hohe Leichtflüssigkeitsspeichervolumen von etwa 4.000 Liter verlängert die Entsorgungsintervalle. Die Rechteckbauweise des Abscheiders ergibt außerdem eine geringe Einbautiefe, die sich ebenfalls positiv in den Einbaukosten sowie hoher Auftriebssicherheit niederschlägt.
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Über den Auslauf am Abscheider wird das Wasser abschließend in den nachgeschalteten Probenahmeschacht geleitet. Das Regenrückhaltebecken in Kombination mit dem ACO Leichtflüssigkeitsabscheider Oleosmart-C gewährleistet den sicheren Umgang mit belastetem Wasser und sorgt nun dafür, dass Leichtflüssigkeiten nicht in die Umwelt gelangen können.
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