Der richtige Einbau macht´s

Für den Einbau von Abscheideranlagen gelten strenge Anforderungen und Auflagen. Der Artikel gibt Hinweise, worauf Einbaufirmen unbedingt achten sollten, um eine Abscheideranlage fachgerecht einzubauen.

Abscheider: Praktische Hinweise zum fachgerechten Einbau
Gerade auch für den Schachtaufbau bis zur Oberkante gelten strenge Anforderungen an die Dichtheit | Foto: GET

Ölabscheider und Fettabscheider sind in vielen Bereichen von Industrie und Gewerbe Vorschrift. Bei Abwässern trennen sie mittels Schwerkraft Öl und Fett vom Abwasser. Die abgeschiedenen Stoffe werden in den Abscheideranlagen zurückgehalten und das vorgereinigte Abwasser wird in die Schmutzwasserkanalisation eingeleitet.

Für den Einbau von Abscheideranlagen gelten strenge Anforderungen und Auflagen. Einbaufirmen sollten zunächst sicherstellen, dass der ausgewählte Abscheider für den angedachten Anwendungszweck die richtige Vorbehandlungs- bzw. Rückhalteanlage ist. Für den Einbau zeigt die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik (GET) im Folgenden einige Aspekte, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten:

1. Vermeiden Sie Fehler beim Einbau von Abscheidern

Fettabscheider sind oft im Gebäude frei aufgestellt. Kommt es hier zu Installationsmängeln, sind diese in der Regel schnell ersichtlich und meist problemlos zu korrigieren. Sind Abscheideranlagen erdverbaut, wie dies bei den meisten Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen der Fall ist, sind Probleme oft nicht sofort erkennbar. Wenn hier beim Einbau Fehler passieren, ist die Fehlerbehebung meist aufwendig und problematisch. Achten Sie lieber von vornherein auf einen fehlerfreien Einbau.

2. Bauen Sie Abscheideranlagen möglichst außerhalb von überfahrenen Bereichen ein

Wenn irgend möglich, sollten Abscheideranlagen an Stellen eingebaut werden, wo sie nicht vom Fahrzeugverkehr überrollt werden. Dadurch wird die Einwirkung von Verkehrslast auf die Schachtkomponenten vermieden. Das schont die Schachtstruktur und beugt Ermüdung und Defekten mit Undichtheit und Sanierungsbedarf vor. Die Schachtdeckel müssen bei Ölabscheidern grundsätzlich überhöht eingebaut werden! Sonst kann es zum Umweltschaden kommen. Achten Sie auf erforderlichen Rückstauschutz! Wichtig ist ebenfalls: Alle vier Wochen müssen Abscheider geöffnet und kontrolliert werden. Außerhalb der Verkehrsfläche lässt sich das leichter organisieren und ausführen. Das sichert den Verkehrsfluss und beugt Gefahren vor.

3. Achten Sie auf ölbeständige Rohre und Dichtungen

Achten Sie beim Anschluss des Abscheiders an die öffentliche Entwässerungsanlage auf ausreichend Gefälle. Keinesfalls darf Gegengefälle auftreten. Und man kann es kaum glauben: Bauen Sie die Anlage richtig-herum ein! Beachten Sie auch, dass eigentlich immer eine Alarmanlage im Abscheider installiert werden muss. Ausnahmen lassen die zuständigen Behörden in der Regel nicht zu. Zum Anschluss der Alarmanlage benötigen Sie ein Kabellehrrohr mit Zugdraht. Das sollten Sie auf jeden Fall mit verlegen! Achten Sie auf geeignetes Rohrmaterial! Es muss ölbeständig sein. Dies gilt auch für die Dichtungen der Rohrverbindungen.

Geeignete Anlagen erkennen Sie am RAL Gütezeichen RAL-GZ 693, Fachkundige für Abscheidereinbau am RAL Gütezeichen 968. | Foto: GET
Geeignete Anlagen erkennen Sie am RAL Gütezeichen RAL-GZ 693, Fachkundige für Abscheidereinbau am RAL Gütezeichen 968. | Foto: GET

4. Abdeckungen und Wartungsöffnungen richtig positionieren

Die Betonabdeckplatte für den Abscheider sollte unbedingt Markierungen zeigen, wie diese auf den Grundbehälter aufgesetzt werden muss! Sind diese nicht vorhanden oder unklar, kontaktieren Sie den Hersteller der Anlage. Die für Wartung und Zugang korrekte Position von Abdeckplatte und Schachtöffnungen ist ohne Markierung nicht sicher erkennbar. Für den Betrieb der Anlage ist die korrekte Positionierung der Schachtöffnungen jedoch zwingend erforderlich!

5. Haben Sie alle Genehmigungen?

Prüfen Sie auf alle Fälle, ob alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen. Stimmen die Genehmigungen mit der geplanten Maßnahme überein? Sind weitere Anwendungsbereiche betroffen, z.B. AwSV?

6. Wer in jedem Falle Bescheid weiß: Der Fachkundige!

Sie haben Fragen oder sind sich bei einem Punkt unsicher? Fragen Sie einen Fachkundigen! Sie verringern definitiv das Risiko von Einbaufehlern, wenn Sie frühzeitig einen Fachkundigen zu der angedachten Maßnahme hinzuziehen. Bereits wenige Beratungsstunden können wesentlich dazu beitragen, die Maßnahme abnahmesicher und qualitativ dauerhaft auszuführen. Seine Erfahrung aus der Konfrontation vielfältiger Einbaufehler kann für Sie bares Geld wert sein. Und Planungsfehler können ebenfalls rechtzeitig erkannt und korrigiert werden.

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