Leistung oder Effizienz? – Die Wahl des richtigen Geräts
Am Bau und Bauhof gilt der Wirkungsgrad als entscheidender Faktor bei der Pumpenauswahl. Doch die Praxis zeigt: Wer ausschließlich auf Effizienz setzt, könnte am Ende draufzahlen.

Nicht allein die Effizienz entscheidet über Erfolg oder Misserfolg beim Pumpeneinsatz, sondern oft allein die Fähigkeit der Aggregate, extremen Bedingungen standzuhalten. „Eine hocheffiziente Pumpe, die in der Praxis nach kurzer Zeit ausfällt, ist praktisch wertlos“, bringt es Stefan Himmelsbach vom Hersteller Tsurumi auf den Punkt. „In anspruchsvollen Bereichen steht die Robustheit im Vordergrund.“ In drei Szenarien geht die Leistung vor.
Hochleistungspumpen: Schwerer, robuster – aber oft günstiger
Bei abrasiven Medien wie Sand, Kies oder Schlamm müssen sogenannte Hochleistungspumpen ran. Ihre Rotoren bestehen aus dickeren und schwereren Komponenten, die Laufräder sind weniger filigran und widerstehen dadurch länger dem Verschleiß. Der Nachteil ist offensichtlich: Diese Konstruktion kostet Effizienz, da stumpfere Schaufeln und massivere Teile mehr Energie zum Betrieb benötigen.
Doch die Praxis zeigt: Der Energieaufwand ist im Verhältnis zu den eingesparten Wartungs- und Ersatzteilkosten gering. „Wenn ein Baggerloch vollläuft und die Pumpe ausfällt, reden wir nicht über Kilowattstunden, sondern über Stillstandskosten, die in die Tausende gehen können“, erläutert der Experte. Hochleistungspumpen seien daher nicht nur die technisch bessere, sondern auch die wirtschaftlichere Entscheidung.
Feststoffe als Störfaktor: Spezialpumpen sichern den Betrieb
Noch deutlicher wird der Zielkonflikt beim Thema Feststoffe im Wasser. Baustellenwasser enthält oft nicht nur Schlamm, sondern auch Holzreste, Kunststoffstücke oder andere Fremdkörper – ebenso wie kommunales Abwasser. Für Standardpumpen sind solche Materialien Gift: Sie verstopfen, blockieren oder verschleißen in kürzester Zeit.

Spezialpumpen mit Schneid-, Mahl- oder Wirbeltechnik schaffen hier Abhilfe. Vortex-Pumpen etwa verfügen über Laufräder, die tief eingebettet sind und nicht direkt an der Saugplatte anliegen. Der zusätzliche Raum erlaubt es, selbst grobe Partikel nahezu ungehindert zu transportieren. Das reduziert den Kontakt zwischen Laufrad und Feststoff erheblich – und damit den Verschleiß.
Der Preis dafür: ein geringerer Wirkungsgrad. Doch auch hier gilt: Effizienz ist irrelevant, wenn die Anlage stillsteht. „Die Wahl einer Pumpe ist immer eine strategische Entscheidung. Sie bedeutet: Wir akzeptieren Mehrverbrauch, um Ausfälle zuverlässig zu verhindern“, so die Einschätzung aus dem Hause Tsurumi.
Zeitkritische Einsätze: Wenn jede Sekunde zählt
Eine dritte Kategorie von Anwendungen sind temporäre oder akute Verwendungen – etwa bei der Wasserhaltung nach Starkregen oder im Katastrophenschutz. In solchen Situationen kommt es nicht darauf an, ob die Pumpe mit zehn Prozent höherem Wirkungsgrad arbeitet. Entscheidend ist einzig, dass sie binnen kürzester Zeit große Wassermengen bewegt und zuverlässig funktioniert.
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Beispiele aus der Praxis zeigen, dass hier oft innerhalb von Minuten gehandelt werden muss, um Folgeschäden an Bauwerken oder Infrastruktur zu verhindern. „Energieeffizienz ist in solchen Fällen schlicht kein Thema“, stellt Himmelsbach klar. „Die Leistung der Pumpe entscheidet über die Schadenshöhe.“

Wirtschaftlich richtig: Höherer Verbrauch, weniger Kosten
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Quelle: Tsurumi
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