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Mehr Effizienz für Pipeline- und Kanalprojekte

Der dynamische Rohrvortrieb mit Horizontalrammen von Tracto bietet eine sehr wirtschaftliche Lösung für die Unterquerung von Verkehrswegen, Gleisen, Gebäuden Naturschutzbereichen und Wasserwegen. Dies gilt besonders dann, wenn bauliche Hindernisse oder Umweltschutzauflagen der Umsetzung von großdimensionierten Rohrleitungen oder dem Pipelinebau entgegenstehen und das Projekt nur in Nodig-Bauweise umweltschonend realisiert werden kann.

Große Dimensionen: Mehr Effizienz für Pipeline- und Kanalprojekte
Beim Bau einer Drainageleitung unter der A7 bei Elchingen brachte ein Kran die 13 Tonnen schwere Ramme Apollo in Position. | Foto: Tracto
Ein weltweit wachsender Energiebedarf erfordert immer mehr zuverlässige Pipeline-Netzwerke, ebenso ist der Sanierungsbedarf bei bestehenden Pipeline- oder Kanalsystemen unverändert hoch. Deren Bau muss im Zuge des Umwelt- und Klimaschutzes zunehmend schonender für Fauna und Flora umgesetzt werden, sodass für immer mehr Bauvorhaben die grabenlose Umsetzung alternativlos ist. Längst sind die ökologischen und ökonomischen Vorteile der grabenlosen Verlegung von Pipelines und Rohrleitungen gegenüber der konventionellen offenen Bauweise einer großen Zahl an Entscheidern in Versorgungsunternehmen und Kommunen bekannt: Dazu zählen deutlich kleinere Eingriffe in Umwelt und Infrastruktur durch weniger Aushub und Wiederherstellungsarbeiten, welche für signifikant kürzere Bauzeiten, deutlich geringere Baukosten und stark verminderte CO2-Emissionen sorgen. Zudem werden Staus und Umleitungen vermieden, was die Beeinträchtigung aller Beteiligten und Anlieger von Bauvorhaben minimiert.
In der Innenstadt von Zürich wurde ein 18 m langer Kanalabschnitt DN 2000 unter einer mehrspurigen Tramwendeschleife im Rammverfahren realisiert. | Foto: Tracto
In der Innenstadt von Zürich wurde ein 18 m langer Kanalabschnitt DN 2000 unter einer mehrspurigen Tramwendeschleife im Rammverfahren realisiert. | Foto: Tracto

Grundoram-Serie sorgt für zügigen Vortrieb von Rohren mit großem Durchmesser

Für diesen Anwendungsbereich gibt es von Tracto die sehr robust konstruierten druckluftbetriebenen Horizontalrammen der Serie Grundoram, deren gängigste Anwendung der dynamische Rohrvortrieb ist. Zur Verlegung von Stahlrohren als Medien- oder Schutzrohre bis DN 4.000 durchquert die druckluftbetriebene Ramme mit hoher Schlagenergie von bis zu 40.500 Nm horizontal den Boden. Das Erdreich wird beim Vortrieb im vorne offenen Stahlrohr aufgenommen, so dass Hindernisse nicht im Ganzen verdrängt oder vor der Ramme hergeschoben werden müssen. Aus diesem Grund ist der dynamische Rohrvortrieb trotz der immensen Schlagkräfte sehr erschütterungsarm, weshalb auch die Deutsche Bahn und viele Straßenbau-Auftraggeber bei Unterquerungen von Gleisen und Autobahnen auf dieses Verfahren setzen.

Der dynamische Rohrvortrieb funktioniert zuverlässig und zielgenau, weil die Grundoram über einen Aufsteckkegel direkt mit dem vorzutreibenden Rohr schubfest verbunden und axial hinter dem Rohr ausgerichtet ist. Beim Vorschub wird die entstehende Schlagenergie direkt auf das Vortriebsrohr übertragen. Das im Rohr angesammelte Erdreich kann über einen Entleerungsadapter teilweise schon während des Rammvorgangs austreten und abschließend mit Druckluft und/oder Wasser ausgespült oder ausgebaggert werden.

Startklar für den Vortrieb: Die Ramme ist über einen Aufsteckkegel mit dem vorzutreibenden Rohr schubfest verbunden. | Foto: Tracto
Startklar für den Vortrieb: Die Ramme ist über einen Aufsteckkegel mit dem vorzutreibenden Rohr schubfest verbunden. | Foto: Tracto

Robuste Bauweise – kurze Rüstzeiten – kein Stillstand

Die Ramme selbst steckt die auf sie wirkenden starken Kräfte gut weg, weil sie aus lediglich drei hochwertigen Komponenten besteht: Das Gehäuse ist aus einem Schmiedeteil ohne jegliche Naht- und Schwachstellen gefertigt, der Schlagkolben hat einen aufwändigen Güte- und Härtungsprozess durchlaufen sowie das robuste Steuerrohr, das mit verschiedenen Dichtungen und Gleitringen versehen ist, um den Luftverbrauch der Ramme zu minimieren. Rüstzeiten werden eingespart, weil beim Rohrvortrieb mit Grundoram kein Presswiderlager erforderlich ist. Bohrungen können so je nach Beschaffenheit des Untergrunds mit bis zu 10 Metern pro Stunde vorangetrieben werden.

Neben dem Bau von Pipelines und Kanälen leisten Rammen beim Bau von Tunneln, Unterführungen und Drainagen ganze Arbeit. Zudem werden die Rohrammen auch häufig eingesetzt, um komplizierte HDD-Spülbohrungen erfolgreich abzuschließen: Mit diesen sog. HDD-Assist & Rescue-Verfahren kann man beispielweise den Rohreinzug mit dynamischer Schlagkraft unterstützen, festsitzende Bohrgestänge lösen oder Casing-Rohre für HDD-Bohrungen durch nicht bohrbare Böden rammen.

Mit sog. Schlagsegmente wird verhindert, dass sich die Stahlrohre während des Vortriebs aufbördeln und anschließend einwandfrei Stoß an Stoß verschweißt werden können. | Foto: Tracto
Mit sog. Schlagsegmente wird verhindert, dass sich die Stahlrohre während des Vortriebs aufbördeln und anschließend einwandfrei Stoß an Stoß verschweißt werden können. | Foto: Tracto

Pipelinebau zur Gasversorgung mit Tracto-Rammen in aller Welt

In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Pipelines mit Hilfe der Horizontalrammen von Tracto vorangetrieben worden, z.B. in den 2010-er Jahren die NEL-Pipeline bei Perdöhl, ca. 80 km von Hamburg, die eine wichtige Verteilerfunktion innehat. Hier baute das niederländische Unternehmen Dalcai im Auftrag mehrerer Gasunternehmen mit Hilfe der größten Ramme Apollo ein 60 km langes Pipelinestück aus Stahlrohren der Maße 1.420 x 22,7 mm, welches auch einige Unterquerungen von Straßen und alten Alleen beinhaltete.

Auch in Polen waren im Rahmen eines groß angelegten Investitionsprogramms beim Ausbau der GAS-Pipeline-Netze einige Straßen und Gewässer zu unterqueren, wie beispielsweise nordwestlich der Kreisstadt Krosno. Hier wurde mit der zweitgrößten Ramme von Tracto, der Taurus, eine mehr als 16 Meter breite Straße mit Banketten und Entwässerungsgraben unterquert. Das ausführende Unternehmen PHU Molrog hatte beim Rohrvortrieb des Stahlrohrs mit einem Durchmesser von 1.016 mm dabei mit einem sehr schwierigen Untergrund aus hartem, kompaktem Lehm mit großen Steinen und felsigen Partien zu kämpfen. Durch die große Erfahrung mit dem dynamischen Rohrvortrieb, der hohen Schlagenergie der Ramme und dem Einsatz eines unterstützenden Schneidschuhs bewältigte das Unternehmen die Gesamtstrecke von 33 Metern dennoch in 22 Stunden.

Grabenloser Pipelinebau im polnischen Krosno im Rahmen des Ausbaus des Gas-Verteilnetztes | Foto: Tracto
Grabenloser Pipelinebau im polnischen Krosno im Rahmen des Ausbaus des Gas-Verteilnetztes | Foto: Tracto

Bau von Regenwasserkanälen mit dynamischem Rohrvortrieb

Für die Anbindung eines neuen Entwässerungssystems musste die Autobahn A7 bei Ulm-Elchingen auf einer Länge von 40 Metern mit einem Stahlrohr mit 2.200 mm Durchmesser unterquert werden. Auch hier war die Apollo das Mittel der Wahl für das in Horizontalbohrverfahren erfahrene Unternehmen Helmut Uhrig Straßen- und Tiefbau GmbH aus Geisingen. Der zuständige Projektleiter Thomas Sauter vom Ingenieurbüro Wassermüller zeigte sich sehr zufrieden mit der Umsetzung: Das Projekt wurde nicht nur dem Zeitplan entsprechend erfolgreich umgesetzt, sondern zog auch lediglich minimale 15 mm große Setzungen der Fahrbahn nach sich, obwohl Gutachter mit 4 bis 7 cm gerechnet hatten – somit konnten etwa 250.000 € an Fahrbahnreparatur-Kosten durch das erschütterungsarme Vortriebsverfahren eingespart werden.
Bau eines Teilstücks der NEL-Gas-Pipeline mit der weltgrößte Horizontalramme Grundoram Apollo | Foto: Tracto
Bau eines Teilstücks der NEL-Gas-Pipeline mit der weltgrößte Horizontalramme Grundoram Apollo | Foto: Tracto

HDD-Assist-Maßnahme zur Mosel-Unterquerung

In Pont-à-Mousson sollte das seit 2016 bestehende Fernwärmenetz um weitere 10 km auf der anderen Flussseite erweitert werden, sodass die Mosel unterquert werden musste. Damit die 300 Meter lange HDD-Bohrung durch die Groupe Gendry realisiert werden konnte, leistete die Grundoram Starthilfe: Da der weiche Boden am Flussufer nicht bohrbar ist, setzte Auftragnehmer Forages du Nord-Ouest seine Grundoram Typ Goliath ein, um auf jeder Uferseite ein 30 m langes Casing-Rohr im 30-Grad-Winkel einzurammen, durch das die gesteuerte Bohrung mit einer 80-t-Anlage starten und wieder austreten konnte.

Mit Goliath, der trotz seiner zwölf Einsatz-Jahre nichts von seinen 18.600 Nm Schlagkraft eingebüßt hatte, wurden beide Casings in Form von zwei spiralgeschweißten, 12,5 mm starken Stahlrohren DN 1.220 mm mit einer beachtlichen Vortriebsgeschwindigkeit von 20 m/h eingerammt. Nun stand der eigentlichen Verlegung der Fernwärmeleitung 40 m unter dem Wasserspiegel nichts mehr im Wege und wenig später konnte die Erweiterung des Fernwärmenetzes wie geplant abgeschlossen werden.

HDD-Assist an der Mosel: In Pont-a Mousson wurden an beiden Uferseiten sog. Casing-Rohre eingerammt, durch die eine HDD-Bohrung ein- und wieder austreten konnte. | Foto: Tracto
HDD-Assist an der Mosel: In Pont-a Mousson wurden an beiden Uferseiten sog. Casing-Rohre eingerammt, durch die eine HDD-Bohrung ein- und wieder austreten konnte. | Foto: Tracto

Fazit: Wirtschaftliches Verfahren in sensiblen Gebieten

Das Verfahren des dynamischen Rohrvortriebs mit Hilfe der Grundoram-Rammtechnik von Tracto ermöglicht nicht nur die wirtschaftliche, mit wenigen Eingriffen in die Umgebung verbundene und damit klimafreundliche Umsetzung von Pipeline-Projekten, sondern auch den Bau von Kanälen, Tunneln, Brunnen sowie die Unterstützung von komplexen HDD-Bohrungen. Dabei kann auch in sehr sensiblen Umgebungen mit diesem Verfahren gearbeitet werden, da bei den Arbeiten nur sehr geringe Erschütterungen und Setzungen der Oberflächen wie Gleisen oder Autobahnen entstehen.

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Quelle: Tracto



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