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Steinzeug Keramo-Vortriebsrohre: Ein Altbekannter kehrt zurück
Das Steinzeug Keramo-Werk in Bad Schmiedeberg umfasst 151.000 m2. Hier werden seit 2024 auch Vortriebsrohre produziert. | Foto: Wienerberger Infra

An zwei Standorten, Hasselt in Belgien und Bad Schmiedeberg in Deutschland (Sachsen Anhalt), werden die Tonrohre und -formteile für die Marke Steinzeug Keramo produziert. Das Werk in Bad Schmiedeberg hat eine lange Steinzeug-Tradition. Der Grundstein wurde bereits 1964 mit der ersten Produktionsanlage gelegt. Das heutige Rohrwerk wurde Anfang der 90er Jahre gebaut; gleichzeitig wurde das ehemalige Steinzeugwerk zum Formzeugwerk umfunktioniert. Im Jahr 2001 kam die Schnellbrandanlage hinzu.

Über Förderbänder werden die Tonmischungen, die überwiegend aus dem Westerwald stammen, zu den Anlagen zwecks Weiterverarbeitung transportiert. | Foto: B_I/Valdix
Über Förderbänder werden die Tonmischungen, die überwiegend aus dem Westerwald stammen, zu den Anlagen zwecks Weiterverarbeitung transportiert. | Foto: B_I/Valdix

Im Jahr 2018 wurde die Produktion am Standort Frechen (bei Köln) im Zuge strategischer Neuausrichtungen und zur Optimierung der Fertigungsprozesse eingestellt. Die Produktionskapazitäten wurden auf die Standorte Bad Schmiedeberg und Hasselt verlagert. Der Standort Frechen ist seitdem der Hauptsitz mit den Verwaltungsbereichen. Zwischen 2019 und 2024 kooperierte man mit externen Herstellern, um das Produktportfolio im Bereich der Steinzeug-Vortriebsrohre in den Nennweiten 250 bis 600 mm dem Markt zur Verfügung zu stellen.

Die Wienerberger Infra GmbH bietet mit Produkten der Marken Steinzeug Keramo und Pipelife zukunftsweisende Infrastrukturlösungen im Wassermanagement an. Unter der Marke Steinzeug Keramo werden mit Rohren und Formteilen aus Steinzeug Systemlösungen für den modernen Kanalbau angeboten. Produkte der Marke Pipelife bieten Kunststoff-Systeme vorrangig für ein effizientes Regenwassermanagement.

Schamotte-Tonmischung, bereit zum Weitertransport im sogenannten Sumpfhaus | Foto: B_I/Valdix
Schamotte-Tonmischung, bereit zum Weitertransport im sogenannten Sumpfhaus | Foto: B_I/Valdix

Neuorientierung in Bad Schmiedeberg

Im Werk Bad Schmiedeberg arbeiten rund 180 Fachkräfte. Von hier aus werden Steinzeugrohre und Zubehör weltweit ausgeliefert. Gefertigt werden – teils mit hohem Automatisierungsgrad – einerseits Formteile wie Bögen oder Abzweige und andererseits Rohre von DN 125 bis DN 600.

Im Rohrwerk werden auch die neuen Vortriebsrohre DN 250 bis DN 600 hergestellt. Die Produktion der Vortriebsrohre in Bad Schmiedeberg ist neu. „Die Entscheidung, die Produktion der Vortriebsrohre nach Deutschland zurückzuholen, war das Ergebnis einer genauen Analyse der Marktbedingungen, der Bedürfnisse der Kunden und der strategischen Unternehmensziele“, erklärt Key Account Managerin Alice Rütten. „Mit der Produktion in Bad Schmiedeberg kann die Versorgung der europäischen Zukunftsmärkte sicherer und schneller gestaltet werden. Die Nähe zu den Kunden verkürzt die Lieferwege und reduziert durch moderne, umweltfreundliche Produktionsverfahren den ökologischen Fußabdruck deutlich.“

Hier wird ein Muffenrohr vertikal extrudiert. Anschließend wird es auf einen Trocknerwagen zum Weitertransport gesetzt. | Foto: B_I/Valdix
Hier wird ein Muffenrohr vertikal extrudiert. Anschließend wird es auf einen Trocknerwagen zum Weitertransport gesetzt. | Foto: B_I/Valdix

„Die Neuorientierung neben der bereits bestehenden Produktion war eine Herausforderung und ich bin wirklich stolz, dass wir es in kurzer Zeit geschafft haben, die neuen Produkte produktionsreif zu entwickeln und in den Markt zu bringen“, beschreibt Werksleiter Martin Hähnel. „Denn es haben sich nicht nur die Rohrdurchmesser geändert, sondern auch die Werkzeuge, Schwindungsprozesse und die gesamte Handling-Technik in den einzelnen Prozessstufen mussten angepasst werden.“

Das Werk Bad Schmiedeberg verfügt über mehrere Öfen. Hierin wird es bis zu 1.130 °C heiß. | Foto: B_I/Valdix
Das Werk Bad Schmiedeberg verfügt über mehrere Öfen. Hierin wird es bis zu 1.130 °C heiß. | Foto: B_I/Valdix
Eine Besonderheit im Werk Bad Schmiedeberg ist die eigens installierte Schleifanlage mit optimierter Fräs- und Kühlungstechnik. „Muffenrohre ab DN 250 werden zunächst vollautomatisch vermessen und dann in der Schleifanlage an der Muffe und am Spitzende sehr präzise geschliffen“, erklärt Hähnel. Auch bei den Vortriebsrohren gibt es – zwecks besseren Handlings bei der Formgebung – eine Muffe, die sogenannte Opfermuffe. Diese wird in der Schleifanlage abgesägt. Für die Rohrverbindung setzt man in Bad Schmiedeberg auf das „Verbindungssystem S“, bei dem auf das Spitzende ein EPDM-Ring aufgebracht wird. Die Vortriebsrohre werden schließlich mit Kupplung und Druckübertragungsringen ausgeliefert.
Schleifanlage | Foto: Wienerberger Infra
Schleifanlage | Foto: Wienerberger Infra

Die in Bad Schmiedeberg produzierten Kera.Drive-Vortriebsrohre werden glasiert, d.h. nach der Trocknung in eine Flüssigkeit getaucht, die aus einer Lehmsuspension und verschiedenen chemischen Stoffen wie z.B. Manganoxid für die Farbgebung besteht.

Erste Rohre gehen nach Berlin

Für das Projekt „Das neue Gartenfeld“ werden die ersten Steinzeug-Vortriebsrohre seit der Wiederaufnahme der Produktion (hier DN 250 bis DN 300) aus dem Werk Bad Schmiedeberg verbaut. | Foto: B_I/Valdix
Für das Projekt „Das neue Gartenfeld“ werden die ersten Steinzeug-Vortriebsrohre seit der Wiederaufnahme der Produktion (hier DN 250 bis DN 300) aus dem Werk Bad Schmiedeberg verbaut. | Foto: B_I/Valdix

In Berlin-Spandau entsteht ein neuer Stadtteil mit Wohnungen, Gewerbebauten, einem Hotel, einem Parkhaus, einer Kita und einem U-Bahn-Anschluss, wobei viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Hochbau- und Erschließungsarbeiten finden hier gleichzeitig statt; herausfordernd sind die Lage im Trinkwasserschutzgebiet sowie die Bodenbeschaffenheit und der hohe Grundwasserstand. Da eine Grundwasserabsenkung vom Auftraggeber ausgeschlossen wurde, wird der Abwasserkanal im Rohrvortrieb erstellt. Für dieses Großprojekt sind erst kürzlich die ersten Vortriebsrohre aus dem Werk Bad Schmiedeberg ausgeliefert worden – ein Meilenstein für Steinzeug Keramo.

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Da zu Beginn der Erschließungsarbeiten noch alternative Steinzeugrohre eingebaut wurden, hat Stephan Roeper von der ausführenden Firma Nusch Rohrvortriebe den direkten Vergleich vor Augen und kennt die Unterschiede: „Die Steinzeug Keramo-Rohre sind maßhaltiger und wir haben aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit im Inneren nicht mehr mit Inkrustationen zu kämpfen. Die Glasierung reduziert die Mantelreibung. Zudem können wir mit höheren Presskräften arbeiten und damit längere Haltungslängen fahren.“

Steinzeugrohre auf der Baustelle in Berlin-Spandau | Foto: B_I/Valdix
Steinzeugrohre auf der Baustelle in Berlin-Spandau | Foto: B_I/Valdix

Nachhaltig auf wachsendem Markt

Über die positive Resonanz, die laut Alice Rütten seit Wiederanlauf der Produktion von verschiedener Seite kam, freut man sich bei Wienerberger Infra. Die Zukunft der Vortriebsrohr-Produktion sieht man positiv. „Mit Steinzeug wurde der Vortriebsmarkt damals entwickelt und auch heute schwören viele Auftraggeber auf das Material“, so Rütten. Und: Der Vortriebsmarkt wachse weiter. Auch in Sachen Nachhaltigkeit sieht Rütten das Steinzeug-Vortriebsrohr gut am Markt platziert: „Wir haben ein langlebiges und absolut natürliches Produkt, das aus Schamotte, Ton und Wasser besteht und ohne chemische Zusätze auskommt. Außerdem ist Steinzeug recyclingfähig und zu 100 Prozent wiederverwertbar. Zusätzlich bietet der Rohrvortrieb an sich auch viele Vorteile in Bezug auf die Nachhaltigkeit, wie die minimalinvasive Verlegung von Kanalinfrastruktur: Böden bleiben geschlossen, Verkehr, Stadtbild und das öffentliche Leben weitgehend unbeeinträchtigt.“

Neben der gestiegenen Produktionsauslastung durch die Fertigung der Vortriebsrohre stehe dem Kunden nun wieder eine hochwertige Alternative zur offenen Verlegung zu Verfügung. Dies leiste einen wichtigen Beitrag für ein nachhaltiges Abwassermanagement und trage zudem zur Standortsicherung bei.

Vor fertig hergestellten Vortriebsrohren in Bad Schmiedeberg (vl.n.r.): Martin Hähnel, Werksleiter Bad Schmiedeberg, Marketingleiterin Beate Vetter, Alice Rütten, Key Account Managerin Rohrvortrieb, Andreas Merkel, Leiter Fertigung Bad Schmiedeberg | Foto: B_I/Valdix
Vor fertig hergestellten Vortriebsrohren in Bad Schmiedeberg (vl.n.r.): Martin Hähnel, Werksleiter Bad Schmiedeberg, Marketingleiterin Beate Vetter, Alice Rütten, Key Account Managerin Rohrvortrieb, Andreas Merkel, Leiter Fertigung Bad Schmiedeberg | Foto: B_I/Valdix

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