Leitungstiefbau boomt: 14 % Wachstum jährlich bis 2030
Der Leitungstiefbau in Deutschland steht vor einem Jahrzehnt des strukturellen Wandels und massiven Wachstums: Laut der neuen Marktstudie der Strategieberatung S&B Strategy wird der Markt bis 2030 jährlich um rund 14 Prozent wachsen. Treiber dieser Entwicklung sind insbesondere die Energiewende, der digitale Netzausbau und ein massiver Investitionsschub durch das im März 2025 verabschiedete 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastrukturprojekte.

Der Leitungstiefbau bildet das Rückgrat für zentrale Transformationsprozesse in Deutschland: den Anschluss dezentraler Energieerzeuger, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, den Umbau der Gasinfrastruktur sowie den Ausbau der digitalen Netze. Die Studie ordnet den Leitungstiefbau klar als Schlüsseltechnologie für Versorgungssicherheit, Klimaziele und Standortattraktivität ein.
Marktstruktur und Entwicklungspotenzial
Der Markt gliedert sich in den Kabelnetzleitungstiefbau (z. B. Strom, Breitband, Telekommunikation) und den Rohrleitungstiefbau (z. B. Wasser, Gas, Fernwärme). Während der Kabelbereich von einem dynamischen Wachstum und vergleichsweise niedrigen Markteintrittsbarrieren profitiert, liegt im Rohrleitungsbau der Fokus auf der Sanierung, Umrüstung und technischen Qualifikation.
Die Analyse zeigt, dass insbesondere der Kabelleitungstiefbau von Investitionen in Stromnetze und Digitalisierung profitiert. Im Rohrleitungsbau stehen Ertüchtigung und Wasserstoffumstellung im Zentrum. In beiden Teilmärkten nimmt die Bedeutung überregionaler, zertifizierter Anbieter deutlich zu – getrieben durch technische Anforderungen, regulatorische Vorgaben und Margenpotenziale bei komplexen Projekten.
Konsolidierung und Investitionschancen
Die Studie identifiziert eine fortschreitende Marktkonsolidierung, insbesondere im Rohrleitungsbau. Kleine regionale Anbieter geraten unter Druck, während große, technisch breit aufgestellte Unternehmen Marktanteile gewinnen. Für strategische Investoren und Private-Equity-Akteure ergeben sich Chancen für Plattformmodelle und Buy-and-Build-Strategien.
Insbesondere im Kabelleitungstiefbau bietet das Zusammenspiel aus hoher Nachfrage, niedrigen Eintrittsbarrieren und staatlicher Unterstützung attraktive Rahmenbedingungen für Expansion und Professionalisierung. Die operative Exzellenz – etwa in Projektsteuerung, Zertifizierungsprozessen oder Personalkapazitäten – wird zum zentralen Erfolgsfaktor.
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Politischer Rahmen und Margendruck
Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen verstetigt die Nachfrage bis weit in die 2030er-Jahre hinein. Gleichzeitig bleibt der Leitungstiefbau durch begrenzte Kapazitäten ein Engpassbereich. Die Studie weist darauf hin, dass dies mittelfristig zu einem strukturellen Margenanstieg führen kann – vor allem für spezialisierte Anbieter mit zertifizierten Teams.
Zukunft des Leitungstiefbaus: „Leitungstiefbau ist nicht länger ein Nischenthema, sondern elementarer Bestandteil der großen Transformationsprojekte unserer Zeit“, sagt Christoph Blepp, Managing Partner bei S&B Strategy. „Wer Stromnetze ausbauen, Wärmenetze dekarbonisieren und Wasserstoffstrukturen etablieren will, braucht Planungssicherheit, Fachkräfte und ein funktionierendes Tiefbau-Ökosystem."
Quelle: S&B Strategy
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