Datenkompetenz: Deutsche Bauunternehmen haben Nachholbedarf

Deutsche Bauunternehmen haben im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn noch immer erheblichen Nachholbedarf in Sachen Datenkompetenz. Das besagt ein Report der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte. Dabei böte eine höhere Datenkompetenz enorme Chancen für die Bauwirtschaft.

Deloitte-Report Datenkompetenz: Deutsche Bauunternehmen haben Nachholbedarf
Eine Stichprobe zeigt: Mit mehr Datenkompetenz könnte die deutsche Bauwirtschaft besser dastehen. | Foto: Autodesk
Mit einem Jahresumsatz von über 360 Milliarden Euro und insgesamt 2,6 Millionen Beschäftigten steht Deutschland an der Spitze der europäischen Bauwirtschaft. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen, wie einem Rückgang des BIP-Wachstums um 0,3 % und einer Inflationsrate von über 6 %, wird für die Bauwirtschaft ein positives Wachstum von 3,8 % für dieses prognostiziert. Das Geschäftsklima am Bau hat sich im Jahr 2023 allerdings deutlich verschlechtert. Bürokratie und Fachkräftemangel belasten die Branche. Der Deloitte-Report, den der Softwarehersteller Autodesk in Auftrag gegeben hat, macht aber auch die fehlende Datenkompetenz der Baubranche für die Verschlechterung verantwortlich.

Lediglich 7 % der deutschen Bauunternehmen werden im Deloitte-Report als „Daten-Leader“ eingestuft, während 26 % als „Beginner“, also Anfänger, und 67 % immerhin als Fortgeschrittene gelten. Damit liegt Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt, wo 12 % der Unternehmen als Daten-Leader eingestuft werden. Ähnliche Defizite zeigen Länder wie Irland und Frankreich, so die Autoren.

Baugewerbe: Wirtschaftlicher Nutzen durch Datenkompetenz

Eine verbesserte Datenkompetenz bietet enorme Chancen für die deutsche Bauwirtschaft, so die Autoren. Zu den Haupt-Vorteilen zählen die Identifizierung neuer Projekte, die Optimierung der Geschäftsprozesse sowie die Leistungsüberwachung und -messung. Der wirtschaftliche Nutzen einer verbesserten Datenkompetenz sei signifikant, wollen die Deloitte-Experten herausgefunden haben. Unternehmen, die vom „Beginner“ zum „Leader“ aufsteigen, könnten ihr durchschnittliches jährliches Gewinnwachstum in den nächsten fünf Jahren von 3,4 % auf 6,1 % erhöhen. Dies entspreche einer Steigerung des erwarteten Gewinnwachstums um mehr als 56 Prozent. Beachtenswert ist, dass der Report auch die fehlende Unterstützung durch das Top-Management als Hindernis identifiziert.

BIM-Implementierung noch nicht vorangekommen

Generell hinkt Deutschland bei der Implementierung moderner Technologien hinterher. Nur 25 Prozent der befragten Unternehmen nutzen Building Information Modeling (BIM), womit Deutschland auf Platz 9 von 17 liegt. Der BauInfoConsult BIM Monitor 2023 hatte gezeigt, dass nur einer von fünf Beschäftigten im Baugewerbe Erfahrung mit BIM hat.

Der Deloitte-Report zeigt, dass es erheblichen Handlungsbedarf in der Datenkompetenz deutscher Bauunternehmen gibt. Die effektive Nutzung von Daten und die Implementierung moderner Technologien wie BIM könnten die Bauwirtschaft weiter stärken und erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringen. Es bedürfe jedoch Investitionen in Fachkräfte, technologische Entwicklungen und eine stärkere Unterstützung durch das Management, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

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Stichprobe zeigt fehlende Datenkompetenz am Bau

Der Deloitte-Report führt in Europa eine weltweite Umfrage fort. Dabei wurde der Schwerpunkt auf die Länder Frankreich, Deutschland, Irland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich gelegt. Die Umfragen wurden im Sommer 2023 unter 609 Führungskräften der Bauindustrie vorgenommen, davon 135 in Deutschland. Hinzu kamen umfangreiche Desktop-Recherchen.

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