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Die neue Bundesregierung muss die Herausforderungen erkennen

Unsichere Investitionen, steigende Finanzierungskosten und die stockende Umsetzung von Infrastrukturprojekten belasten die Bauwirtschaft. Claude-Patrick Jeutter, technischer Geschäftsführer der Porr, fordert im exklusiven Interview mit dem B_I baumagazin von der neuen Bundesregierung klare Maßnahmen, um die Bauindustrie zu stabilisieren und zukunftssicher zu gestalten.

Jeutter zur Bundestagswahl: Das erwartet Porr von der neuen Bundesregierung
An eine neue Bundesregierung habe ich klare Erwartungen, um die aktuellen Herausforderungen in der Bauwirtschaft kompetent zu bewältigen und die Branche zu stärken. | Foto: Porr

Wo sehen Sie aktuell die größten Probleme für die Bauwirtschaft?

Claude-Patrick Jeutter: Die Bauwirtschaft steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen: Die Unsicherheiten bei den Investitionen in die Infrastruktur, bedingt durch den noch nicht verabschiedeten Haushalt und die Meldung der Autobahn GmbH, dass im Jahr 2025 etwa 1,5 Milliarden Euro fehlen, erschweren die Planung und Umsetzung von Projekten erheblich. Das hohe Zinsniveau hat den Wohnungsbau nahezu zum Erliegen gebracht, was die Finanzierungskosten in die Höhe treibt und sowohl private als auch gewerbliche Bauprojekte stark beeinträchtigt. Viele Projektentwickler sind derzeit äußerst zurückhaltend, was die Initiierung neuer Projekte weiter erschwert. Schließlich führt die Deindustrialisierung dazu, dass die Industrie weniger in Deutschland investiert. Weniger industrielle Investitionen bedeuten weniger Bedarf an neuen Industriegebäuden und Infrastrukturen, was sich negativ auf die Bauwirtschaft auswirkt.

Diese Faktoren zusammen stellen erhebliche Herausforderungen für die Bauwirtschaft dar und erfordern gezielte Maßnahmen, um die Branche zu stabilisieren und zukünftige Investitionen zu fördern. Für die Porr ist es daher entscheidend, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben, um diese herausfordernden Zeiten zu überstehen und weiterhin erfolgreich zu sein.

Welche Erwartungen haben Sie an eine neue Bundesregierung?

Jeutter: An eine neue Bundesregierung habe ich klare Erwartungen, um die aktuellen Herausforderungen in der Bauwirtschaft kompetent zu bewältigen und die Branche zu stärken. Primär ist eine Investitionsoffensive in die Infrastruktur dringend notwendig. Unsere Infrastruktur fährt auf „Verschleiß“ und ohne signifikante Investitionen riskieren wir, dass wichtige Projekte nicht umgesetzt werden. Eine stabile und moderne Infrastruktur ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und muss daher Priorität haben. Um Projekte effizienter zu realisieren und schneller auf Marktanforderungen zu reagieren, erwarte ich, dass die neue Regierung die Entbürokratisierung ernst meint. Denn bürokratische Hürden verzögern nicht nur Projekte, sie erhöhen auch die Kosten. Diese Kosten belasten nicht nur uns als Bauunternehmen, sondern auch unsere Kunden. Eine Deckelung der Energiepreise würde die finanzielle Belastung reduzieren und Investitionen in Bauprojekte, wie beispielsweise den Wohnungsbau, attraktiver machen. Da der Bau neuer Wohnungen nahezu zum Erliegen gekommen ist, bedarf es gezielter Maßnahmen, um diesen wieder anzukurbeln. Dies könnte durch finanzielle Anreize, Förderprogramme und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen erreicht werden.

Zur Stabilisierung der Bauwirtschaft und um zukünftige Investitionen zu fördern, sind diese Maßnahmen entscheidend. Daher ist es wichtig, dass die neue Bundesregierung die Herausforderungen erkennt und entsprechend handelt.

Wie blicken Sie für die kommenden fünf Jahre auf die Zukunft ihres Unternehmens?

Jeutter: Ich blicke positiv auf die kommenden fünf Jahre der Porr. Unsere hohe eigene Wertschöpfung ermöglicht uns eine bemerkenswerte Unabhängigkeit. Dies gibt uns die Flexibilität, auf Marktveränderungen schnell zu reagieren und unsere Position zu stärken. Zudem sind wir breit aufgestellt und decken alle Schlüsselgewerke entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau ab, darunter die Leistungsbereiche Hochbau, Verkehrswegebau, Ingenieurbau, Bahnbau und Spezialtiefbau. Diese Diversifikation erlaubt es uns, Schwankungen in einzelnen Märkten auszugleichen und neue Chancen zu erkennen und zu nutzen.

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Gerade die Energiewende und die zunehmende Digitalisierung sind entscheidende Veränderungen, die große Chancen für die Baubranche bieten. Die Nachfrage nach leistungsfähigen Datacentern steigt und notwendige Bauprojekte im Zuge der Energiewende müssen realisiert werden. Hier sehen wir großes Potenzial und sind bereit, mit Hilfe unseres Know-Hows und der jahrelangen Erfahrung der Firma Porrunseren Beitrag zu leisten, um diese Transformation erfolgreich mitzugestalten. Insgesamt bin ich zuversichtlich, dass wir dank unserer strategischen Ausrichtung und unserer Fähigkeit, uns an neue Gegebenheiten anzupassen, in den nächsten fünf Jahren weiterhin erfolgreich sein werden.

Seine berufliche Karriere begann Claude Jeutter bei Müller-Altvatter, der heutigen Zech Hochbau. Seitdem war der Diplom-Bauingenieur für verschiedene renommierte Bauunternehmen in leitenden Funktionen tätig und verfügt über langjährige Erfahrung sowie profunde Expertise im Hochbau, Tiefbau und Tunnelbau. 2006 bis 2019 war Claude Jeutter bei der Köster Gruppe aktiv, zuerst als technischer Geschäftsführer der Baresel  und zuletzt als technischer Vorstand der Köster Holding. Seit Oktober 2019 ist Claude Jeutter technischer Geschäftsführer der Porr. | Foto: Porr
Seine berufliche Karriere begann Claude Jeutter bei Müller-Altvatter, der heutigen Zech Hochbau. Seitdem war der Diplom-Bauingenieur für verschiedene renommierte Bauunternehmen in leitenden Funktionen tätig und verfügt über langjährige Erfahrung sowie profunde Expertise im Hochbau, Tiefbau und Tunnelbau. 2006 bis 2019 war Claude Jeutter bei der Köster Gruppe aktiv, zuerst als technischer Geschäftsführer der Baresel und zuletzt als technischer Vorstand der Köster Holding. Seit Oktober 2019 ist Claude Jeutter technischer Geschäftsführer der Porr. | Foto: Porr

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