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Längste E-Power Pipe-Bohrung realisiert

Für einen Teil der Strecke Tilburg Noord – Best (Niederlande) hat TenneT zusammen mit dem Auftragnehmer NRG und den Subunternehmern Denys und Kouwenberg Ende Januar 2022 ein Stromkabel in einer Tiefe von ca. 2 Metern mit dem noch jungen E-Power Pipe-Verfahren auf einer Länge von fast 2.000 Metern verlegt. Das grabenlose Bohrverfahren wurde bisher noch nie über eine solche Distanz eingesetzt.

Stromkabel in den Niederlanden verlegt: Längste E-Power Pipe-Bohrung
Auslegung der Kabelschutzrohre | Foto: TenneT/Chris Pennarts

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Das von der Firma Herrenknecht entwickelte E-Power Pipe-Verfahren ermöglicht Verlegelängen von rund 2 Kilometern in einem Zug. Ein Vorteil dieser Technik gegenüber anderen Bohrverfahren ist die Möglichkeit, lange Strecken mit kleinem Durchmesser in geringer Tiefe aufzufahren. Mit anderen grabenlosen Verfahren wurden die Kabel bislang in einer Tiefe von 5 bis 25 Metern verlegt.

Durch die mit E-Power Pipe mögliche geringe Tiefenlage ist das Kabel im Störungsfall viel leichter zugänglich und der Zeitaufwand für eventuell nötige Reparaturen verkürzt sich. Außerdem können Reparaturen schneller, nämlich innerhalb von zwei Wochen, durchgeführt werden. Dadurch ist die Versorgungssicherheit mit Strom wesentlich höher und die Wartungskosten sind geringer. Darüber hinaus hat die grabenlose Methode überschaubare Auswirkungen auf die Umwelt.

Nachdem die Bohrung mit dem E-Power-Pipe-Verfahren über 2.000 Meter erfolgreich abgeschlossen war, konnten die Kabelschutzrohre angeschlossen werden. | Foto: TenneT/Chris Pennarts
Nachdem die Bohrung mit dem E-Power-Pipe-Verfahren über 2.000 Meter erfolgreich abgeschlossen war, konnten die Kabelschutzrohre angeschlossen werden. | Foto: TenneT/Chris Pennarts

Hans van Tol, Projektleiter bei TenneT: „In den letzten Jahren haben wir gemeinsam mit dem Markt nach Alternativen zu den bestehenden Bauweisen für eine Hochspannungsverbindung gesucht. Eines der Ergebnisse ist diese Methode, mit der wir in Zukunft bis zu 5 Kilometer horizontal in einem Zug bohren können. Dies verursacht weniger Unannehmlichkeiten für die Anwohner. Dank dieser Methode werden Natur und Landschaft weit weniger belastet und die Arbeiten können auch schneller durchgeführt werden als beispielsweise bei offenem Aushub. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“

Pilotstrecke Tilburg Noord-Best

In den letzten Monaten hat TenneT intensiv mit dem Auftragnehmer, den Subunternehmern sowie den Kollegen von Herrenknecht zusammengearbeitet. Bei diesem Pilotprojekt wurde zum ersten Mal ein Stromkabel über eine solche Strecke horizontal im Boden verlegt. Das brachte neue Herausforderungen mit sich, an die es sich anzupassen galt.

Die Strahlpumpe, eine der wichtigen technischen Komponenten von E-Power Pipe, wurde im Voraus getestet und optimiert, und um Reibung und Verschleiß auf der langen Bohrstrecke zu verringern, entwickelte Herrenknecht für das Projekt ein Schmierrohr. Dieses wird zwischen die Vortriebsrohre eingebaut und kann durch einen Spalt an seinem jeweiligen Standort Bentonit verpressen. Über die 2.000 Meter wurden drei solcher Schmierrohre eingesetzt. Ebenfalls für das Projekt neu entwickelt wurde laut Herrenknecht die Rohrbremse, die den Rohrstrang während des Rohrwechsels an seinem Platz hält. Dies ist nötig, da sich über die beachtliche Länge der Bohrung ein Feder-Effekt aufbauen kann. Ohne die Bremse könnte sich der Rohrstrang während des Rohrwechsels verschieben.

E-Power Pipe über Grenzen hinweg

Bas Swinkels, Innovationsmanager bei TenneT: „In den nächsten 10 Jahren müssen in Deutschland und den Niederlanden mindestens 3.000 Kilometer (Erd-)Kabel verlegt werden. Wir wollen diese Arbeit mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt durchführen: die Stadt, die Menschen und die Natur. Die schnelle unterirdische Verlegung von bestehenden und neuen Anschlüssen mit dieser Methode kann eine gute Lösung sein und hat Potenzial für die Zukunft.“

Der Einzug der Kabelschutzrohre verlief erfolgreich. | Foto: TenneT/Chris Pennarts
Der Einzug der Kabelschutzrohre verlief erfolgreich. | Foto: TenneT/Chris Pennarts

Die Bohrung von 2.000 Metern ist bereits mehr, als für das Verfahren anfangs vorgesehen war. Es stellt sich die Frage, ob man in Zukunft noch weiter gehen könnte. Herrenknecht will das nicht ausschließen, allerdings wären Materialoptimierungen vonnöten, beispielsweise im Hinblick auf den Verschleiß. „Aktuell sind wir mit 2.000 Metern durchaus gut bedient“, sagt Tobias Engel von Herrenknecht, Produktmanager der E-Power Pipe-Anlage.

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Tilburg Noord – Best ist der erste internationale Einsatz für die E-Power Pipe-Technik. E-Power Pipe „muss den Schritt zum Stand der Technik schaffen“, sagt Marc Peters, Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei Herrenknecht. Weitere internationale Projekte sind bereits vorgesehen.

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