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„Standardlösung“ auf dem Prüfstand

Beim 26. VSB-Beratertag am 5. Juni 2025 (online), der mit über 150 Teilnehmern gut besucht war, ging es um eine kritische Betrachtung der Qualitätssicherung im Schlauchlining. Welche Erkenntnisse wir in den letzten Jahren gewonnen haben und was daraus folgen sollte/muss, erläuterte Dipl.-Ing. (FH) Markus Vogel, Markus Vogel Beratung.

VSB-Beratertag 2025: „Standardlösung“ auf dem Prüfstand
In Zukunft werde es massive Veränderungen bei der Logistik und der Baustellen-Organisation geben, ist Markus Vogel überzeugt. | Foto: B_I/Valdix

GFK-Schlauchlining mit UV-Härtung sei per se zuverlässig und erfolgreich möglich. Allerdings bestehe weiterhin Verbesserungspotenzial, meint Markus Vogel. Das Bewusstsein dafür sei allmählich durch die Erkenntnisse aus den letzten sieben Jahren entstanden. „Wir freuen uns über gelungene Materialproben und wenn die Materialkennwerte passen, findet kein weiterer Abgleich der Prozessdaten der Liner-Installationen mit den Handbuchvorgaben statt“, bemängelte Vogel. „Der Auftraggeber hat also oft seine Verantwortung in diesem Kontext nicht so wahrgenommen, wie es ihm oblegen hätte.“

Viele betrachteten das Schlauchlining mit UV-Härtung als Standardlösung für die Sanierung von Abwasserkanälen, erst recht, nachdem es bei den UV-Linern – von der Industrie lanciert – die Entwicklung „höher, weiter, schneller“ gegeben habe, so Markus Vogel. Diese sei in diesem Maße „nicht im Sinne und zum Nutzen der Kommunen“ gewesen.

Einzelne größere Netzbetreiber hätten nach eigenen Analysen deutliche Qualitätsmängel im Sinne der Nutzungsdauererwartung festgestellt. Vogel: „Die Kooperation von Hamburg Wasser, Kasselwasser und der Stadtentwässerung Nürnberg mit der Firma Syscribe hat uns Erkenntnisse gewinnen lassen, die uns heute als Faktenlage zur Verfügung stehen.“ Beispielsweise sei im Rahmen der Datenanalyse festgestellt worden, dass ab einem Aushärtungsgrad von ca. 60% die Materialkennwerte bereits erreicht wurden. „Das heißt aber nicht, dass der Härtungsprozess vollständig abgeschlossen und durchgeführt ist“, so Vogel. „Hier haben wir mit fragwürdigen Defiziten zu kämpfen, die Einfluss auf die Langlebigkeit haben können. Entgegen der landläufigen Wahrnehmung ist der UV-Härtungsprozess extrem komplex, zumeist unbekannt und vielfach fehleranfällig.“ Zum Nachdenken anregen sollte nach Ansicht von Markus Vogel, „dass bis zu 80 Prozent der heutigen Linerergebnisse nicht durchgängig den Handbuchvorgaben der Hersteller entsprechen“.

Was ist also zu tun, um Risiken beim Schlauchlining zu minimieren?

„Das Regelwerk genügt aktuell nicht den Erwartungen und Bedarfen der kommunalen Endkunden“, sagte Markus Vogel. Für die – eine gewisse Zeit dauernde – Überarbeitung haben beteiligte Kommunen einen Forderungskatalog erstellt mit konkreten Angaben zur Mindes-Kompositwanddicke (4 mm ab DN 200 und SDR-Wert 135), zum Reststyrol-Gehalt (max. 2,0%) und zur Logistik/Baustellenorganisation (u.a. Temperatur bei Lagerung, Transport und Installationsbeginn). Außerdem soll eine Präzisierung der Einsatzvoraussetzungen als Basis für Planungsentscheidungen erfolgen.

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Die Reaktionen der Linerhersteller und Anwenderfirmen auf die Erkenntnislage fallen unterschiedlich aus. Einzelne Firmen haben bereits im Sinne der Kommunalforderungen und Auftraggeber-Erwartungen reagiert. „Wir müssen auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse neu denken“, mahnt Markus Vogel. Wichtig seien Fort- und Weiterbildungen für Auftraggeber, Planer und Anwender. Es gebe eben nicht die eine Standard-Sanierungslösung, sondern auch Fälle, in denen GFK-Schlauchlining mit UV-Lichthärtung nicht zuverlässig funktionieren kann, weil es – abhängig von den örtlichen und tagesaktuellen Einflussfaktoren – physikalisch schlicht und ergreifend nur unter erheblichen Risiken oder nicht machbar ist. „Zudem müssen wir die Handbücher kennen. Darauf stützt sich die Qualitätssicherung auf Auftraggeberseite.“ Und schließlich müsse das Vereinbarte auf der Baustelle eingefordert werden, unterstützt durch eine „deutlich intensivierte Überwachung“. Mängel müssten aufgedeckt und Fehler sanktioniert werden, sofern keine Beseitigung möglich ist. Prozessdaten der Anlagen müssten vollständig analysiert und hierzu ggf. extern ausgewertet werden. Intelligente Temperaturüberwachung und Prozessssteuerung wie es mit dem System der Firma Syscribe derzeit schon möglich ist, sei in diesem Zusammenhang die Zukunft, so Vogel.


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