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Schacht-Sanierung in Stendal: Ersteinsatz für Vertiliner
Einbau eines Vertiliners in Stendal | Fotos: B_I / zu Eulenburg

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Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft

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„Wir werden zukünftig als Partner der Firma Vertiliner dieses Verfahren in Berlin und in den neuen Bundesländern anwenden“, sagt Thomas Frisch. Der geschäftsführende Gesellschafter von Frisch & Faust sieht in dieser innovativen Technologie vielfältige Einsatzmöglichkeiten für die Zukunft.

Bei diesem Auskleidungsverfahren wird ein GFK-Liner in den Schacht eingelassen, – ähnlich wie beim Schlauchlining im Hauptkanal – mit Druckluft aufgestellt und mit UV-Licht ausgehärtet. Vorher wird der Schacht genau vermessen und der Liner als monolithisches Stück maßgenau im Werk von Vertiliner gefertigt. Dabei kommen vorgetränkte Glasfaserbahnen zum Einsatz. Diese werden in einem eigens von der Firma Vertiliner entwickelten Produktionsverfahren zu einem vorkonfektionierten Schachtliner verarbeitet. Es sind verschiedene Schachtdimensionen von DN 800 bis mittlerweile DN 2000 und polygonale Querschnitte realisierbar.

Erstmals kam die neue Partnerschaft zwischen Vertiliner und Frisch & Faust in Stendal zum tragen. Dort hatte das Ingenieurbüro Hübner & Münder im Auftrag der Abwassergesellschaft Stendal die Sanierung von 450 Metern Schmutzwasserkanal aus Steinzeugrohren DN 200 und der dazugehörigen 14 Schächte in der Hans-Schomburgk Straße geplant und ausgeschrieben.

Das Schachtsanierungsverfahren stieß auch bei Kanalnetzbetreibern aus dem Umland auf großes Interesse.
Das Schachtsanierungsverfahren stieß auch bei Kanalnetzbetreibern aus dem Umland auf großes Interesse.

Weniger Aufwand, Klarheit bei den Kosten

Die Dringlichkeit zu dieser Maßnahme ergab sich im Wesentlichen aus den undichten Rohrverbindungen. Da der Kanal in dem hoch anstehenden Grundwasser liegt, drang durch die Muffen Fremdwasser in erheblichem Umfang in den Kanal und belastete die Kläranlage. In Abstimmung mit dem Auftraggeber wurde die Sanierung des Kanals im lichthärtenden GFK-Schlauchlining ausgeschrieben. Bei der Sanierung der ebenfalls undichten Schächte sollte erstmals in Stendal mit Schachtlinern gearbeitet werden.

Der Grund hierfür war, dass die Erfahrungen mit den bisher in Stendal eingesetzten Verpressverfahren Auftraggeber und Planer nur eingeschränkt überzeugen konnten. Deshalb war die Bereitschaft groß, mit dem Schachtliner ein noch junges und innovatives Verfahren auszuprobieren. „Mit dem Schachtliner haben wir die Möglichkeit, Kanal und Schacht materialgleich aus einem Guss zu sanieren“, so Stefan Münder vom Ingenieurbüro Hübner & Münder.

„Hinzu kommen die klar zu kalkulierenden Kosten“, ergänzt Thomas Frisch. Sein Unternehmen hatte mit dem wirtschaftlichsten Angebot den Zuschlag für die Gesamtmaßnahme erhalten. In Stendal erfolgte der Einbau der Schachtliner in Kooperation mit der Firma Vertiliner und es wurden Mitarbeiter von Frisch & Faust für das Verfahren geschult. „Demnächst werden wir in eigene Technik zum Einbau und zum Aushärten des Vertiliners investieren“, kündigt Thomas Frisch an.

Blick in einen sanierten Schacht. Die Auskleidung des Gerinnes und die Anbindung der Zuläufe erfolgt nachträglich per Hand mit GFK-Laminat.
Blick in einen sanierten Schacht. Die Auskleidung des Gerinnes und die Anbindung der Zuläufe erfolgt nachträglich per Hand mit GFK-Laminat.

Vertiliner überzeugt in Stendal

In Stendal sind die ersten Sanierungsergebnisse aus Sicht des Auftraggebers rundum positiv. Dabei überzeugt nicht nur das fertige Produkt im Schacht. Beeindruckt hat Annegret Schröder, Geschäftsführerin der Abwassergesellschaft Stendal, auch die Geschwindigkeit, mit der die Komplettsanierung eines Schachtes möglich ist. In Stendal lag die Einbauzeit eines Schachtliners bei etwa drei Stunden. Auch der Planer ist mit der Qualität der Sanierung sehr zufrieden. „Die Oberfläche und die Maßgenauigkeit, mit der sich der Vertiliner der Geometrie des Schachtes anpasst, macht einen sehr guten Eindruck“, so Stefan Münder.

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Für Annegret Schröder ist der Schachtliner nach diesen Erfahrungen eine Variante, die bei zukünftigen Schachtsanierungen im Kanalnetz von Stendal bei der Verfahrensauswahl in die Betrachtungen einbezogen wird.

Sind mit Ablauf und Ergebnis der Sanierungsmaßnahme in Stendal rundum zufrieden (v.l.): Annegret Schröder, Stefan Münder, André Hübner und Thomas Frisch
Sind mit Ablauf und Ergebnis der Sanierungsmaßnahme in Stendal rundum zufrieden (v.l.): Annegret Schröder, Stefan Münder, André Hübner und Thomas Frisch

Diesen Beitrag lesen Sie auch in unserer aktuellen Ausgabe (1/17) der B_I umweltbau.



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