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Sicher bis zum Wasserhahn

Um Trinkwasserqualität zu gewährleisten und Verunreinigungen zu vermeiden, wird es vom Zeitpunkt der Förderung bis zum Hausanschluss kontinuierlich kontrolliert. Der Transport von Trinkwasser darf deshalb nur in zugelassenen Rohren erfolgen. Hygienezertifizierungen für Produkte zur grabenlosen Rohrsanierung sind ein Qualitätsmerkmal, das z.B. bei Rädlinger Primus Line zum Einsatz kommt. Erfahren Sie, welche Schritte für die Zertifizierung notwendig sind, und worauf Sie als Betreiber und Planer achten sollten.

Trinkwasser-Sicherheit: Warum Hygienezertifizierungen unverzichtbar sind
Der dreilagige Primus Liner mit der Verstärkung aus Kevlar-Gewebe verfügt über eine Hygienezertifizierung in vielen Ländern weltweit und ist somit sicher für Trinkwasseranwendungen einsetzbar. | Foto: Rädlinger Primus Line
Die Anforderungen an Trinkwasser sind hoch. Um dessen einwandfreie Qualität zu sichern und die Gesundheit der Verbraucher zu schützen, gibt es weltweit Zulassungen und Zertifizierungen für Rohrleitungen und Komponenten, die für den Transport von Trinkwasser verwendet werden. Worin besteht der Unterschied? Eine Zulassung wird von einer staatlichen Stelle erteilt. Eine Zertifizierung erfolgt durch ein anerkanntes privates Institut. Bei Eigenerklärungen bescheinigt der Hersteller, dass seine Produkte den Vorschriften entsprechen, und verweist auf die Prüfberichte eines akkreditierten Labors. In den meisten Ländern, wie beispielsweise Deutschland und den USA, handelt es sich um Hygienezertifizierungen. Zum leichteren Verständnis wird im weiteren Text deshalb von Zertifizierungen gesprochen. In einigen Ländern wie Deutschland stellen die Zertifizierungen sicher, dass die Materialien und Produkte keine gesundheitsschädlichen Stoffe in unzulässigen Mengen an das Wasser abgeben, keinen mikrobiellen Bewuchs fördern und auch keinen unerwünschten Einfluss auf Geruch, Geschmack oder Aussehen des Wassers haben.

Sicherheit durch geprüfte Qualität

Bei Rädlinger Primus Line stellt ein nahtlos überwachter Fertigungsprozess die Produktqualität sicher. „Wir wollen unseren Kunden ein sicheres Produkt bieten. Trinkwasser ist unser kostbarstes Lebensmittel. Durch unsere Hygienezertifizierungen können sich die Kunden darauf verlassen, dass der Transport in unseren Linern und Verbindern unbedenklich ist“, erklärt Andreas Gross, Leiter der Business Unit – International Water Projects bei Rädlinger Primus Line.

Das Prozedere zur Beantragung einer Trinkwasserzulassung richtet sich nach jeweils gültigen Landesgesetzen und -regelungen. | Foto: Rädlinger Primus Line
Das Prozedere zur Beantragung einer Trinkwasserzulassung richtet sich nach jeweils gültigen Landesgesetzen und -regelungen. | Foto: Rädlinger Primus Line

Wie läuft eine Trinkwasserzertifizierung ab?

Auf nationaler Ebene regelt ein Gesetz die Anforderungen, die Wasser erfüllen muss, um als Trinkwasser zu gelten, sowie die Vorgaben für Materialien und Produkte, die mit Trinkwasser in Kontakt kommen. In manchen Ländern existieren zusätzlich Umsetzungsregeln, die genaue Testvorgaben für die Hygienezertifizierung von Materialien und Produkten im Kontakt mit Trinkwasser beinhalten. Gibt es keine solchen Umsetzungsregeln, kann das Gesetz in bestimmten Punkten unterschiedlich ausgelegt werden. In jedem Fall erfolgt jedoch eine Prüfung der Konformität mit den gesetzlichen Vorgaben durch ein akkreditiertes Prüfinstitut. Diese Prüfung kann entweder durch reale Produkttests oder durch die Anerkennung gleichwertiger, bereits vorhandener Zertifizierungen erfolgen. Je nach länderspezifischer Regelung ist auch eine Mischform möglich. Das Ergebnis ist stets ein Prüfbericht sowie gegebenenfalls ein Zertifikat oder ein Zulassungsdokument. Auf die Form des ausgestellten Dokuments hat der Antragsteller keinen Einfluss. Die korrekten Bezeichnungen im Dokument können je nach Grad der Sprachbarriere und den Vorgaben des Prüfinstituts mühsam sein.

In Deutschland und den Vereinigten Staaten sind die Zulassungsanforderungen sehr hoch und die Tests sehr gründlich. Hersteller von Produkten für den weltweiten Einsatz lassen sie zumindest in diesen Ländern zertifizieren. Diese Zertifizierungen sind immer produktspezifisch. Bei den realen Produkttests ist das gesamte Produkt relevant, weshalb diese am fertigen Produkt oder in bestimmten Fällen, beispielsweise bei komplexen Produktgeometrien, an vereinfachten Probekörpern durchgeführt werden. Im Falle der vereinfachten Probekörper ist es allerdings absolut notwendig, dass sie den gleichen bzw. einen gleichwertigen Herstellungsprozess durchlaufen, damit sie möglichst repräsentativ für das Produkt sind. Bei der Primus Line® Technologie werden sowohl der Liner als auch die Verbinder realen Produkttests unterzogen. In einigen anderen Ländern hingegen sind nur die Innenschicht des Liners bzw. die Beschichtung der Verbinder relevant, da nur diese Materialien in direktem Kontakt mit dem Trinkwasser stehen. Daher fallen die Anforderungen und der Prüfaufwand insgesamt geringer aus.

In Ländern mit hohen Anforderungen ist der erste Schritt einer Zertifizierung stets eine Rezepturprüfung. Dazu legt der Hersteller dem Prüflabor die von ihm verwendeten Rohstoffe offen. Das Prüflabor verfolgt die Zusammensetzung der Rohstoffe bis zu deren ursprünglichen Herstellern zurück und bewertet sie anhand der gesetzlichen Vorgaben. Je nach Art und Umfang – jede Zertifizierung hat eigene Anforderungen und Abläufe – kann eine Rezepturprüfung bis zu zwei Jahre dauern. Denn auch alle Lieferanten und Sublieferanten müssen ihre Rezepturen preisgeben.

Auch die Tests für die Migration, Mikrobiologie und andere physiochemische Prüfungen, die das Labor erst nach der Rezepturprüfung durchführt, dauern je nach Land und Ausprägung unterschiedlich lange. So können die Testzeiträume zwischen 24 Stunden für einen reinen Migrationstest und bis zu sechs Monaten für eine umfangreiche Prüfung liegen. Teilweise testen die Labore im Bereich Migration auf mehr als 200 Inhaltsstoffe. Deren Bestimmung muss teilweise an Drittlabore vergeben werden, was zusätzliche Zeit beansprucht.

Die Erlangung einer Hygienezertifizierung kann so zwischen vier Wochen – in diesem Fall handelt es sich um eine reine Anerkennung – und 18 Monaten in Anspruch nehmen: ein zum Teil langwieriger sowie zeit- und kostenintensiver Prozess. Er beginnt von Neuem, sobald sich die Zusammensetzung des Produkts ändert, beispielsweise wenn ein Rohstoff durch einen anderen ersetzt wird.

„Typische Hygienezertifizierungen für Primus Line-Produkte dauern zwischen vier Wochen und zwölf Monaten,“ verdeutlicht Gross. „Wir bieten außerdem die Möglichkeit von Werksprüfungen. Dabei können unsere Kunden verifizieren, dass wir die Standards und Anforderungen erfüllen.“

Rädlinger Primus Line geht allerdings über die grundlegenden Anforderungen hinaus. Die Verbinder sind nach dem nordamerikanischen Standard NSF/ANSI/CAN 372 zertifiziert und gelten somit als bleifrei („lead-free“). Zusätzlich wurde der Liner gemäß NSF/ANSI/CAN 61 auf per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) getestet. Sämtliche Werte dieser Tests lagen nicht nur unterhalb der maximalen Schadstoffgrenze, sondern auch unterhalb der Detektionsgrenze. Deshalb kann der Primus Liner als PFAS-frei bezeichnet werden. Die Prüfung auf PFAS ist aktuell noch freiwillig, wird in den USA ab dem 1. Januar 2028 jedoch verpflichtend. Somit bietet sie dem Kunden bereits heute zusätzliche Sicherheit für die kommenden Jahre.

Im Allgemeinen gelten Zertifikate zwei bis fünf Jahre. Spätestens dann ist eine Rezertifizierung erforderlich.

Aktuelle Trinkwasserzertifizierungen bei Rädlinger Primus Line

Rädlinger Primus Line verfügt derzeit über 16 Trinkwasserzertifikate weltweit. Die wichtigsten davon sind:

  • USA: NSF/ANSI/CAN 61
  • Hongkong: BS 6920
  • Deutschland: KTW-BWGL (Bewertungsgrundlage für Kunststoffe und andere organische Materialien im Kontakt mit Trinkwasser)

Ausländische Zertifizierungsstellen erkennen bereits erteilte Zertifizierungen anderer Zertifizierungsstellen teilweise, in manchen Fällen auch vollständig an. So werden beispielsweise Zertifizierungen nach britischem oder nordamerikanischem Standard im asiatisch-pazifischen und südamerikanischen Raum häufig für die lokale Zertifizierung anerkannt.

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Auf EU-Ebene ist ab dem 1. Januar 2027 eine Vereinheitlichung der Zertifikate geplant. Bis zum Ende der Übergangszeit im Dezember 2032 dürfen nationale Zertifikate noch verwendet werden, danach ist ein EU-Zertifikat zwingend erforderlich.

Fazit

In allen Regionen sind Zertifizierungen und Prüfungen unerlässlich, um die hohen Anforderungen an die Trinkwasserqualität und den Gesundheitsschutz zu erfüllen. Sie bilden, wie bei Primus Line, die Basis für vertrauenswürdige Wasserversorgungssysteme und minimieren das Risiko einer chemischen oder mikrobiologischen Kontamination.

Checkliste: Woran erkenne ich ein echtes Hygienezertifikat?

Nicht alle Zertifikate sind perfekt. Manchmal fallen Fehler erst im Nachgang auf, zum Beispiel ein falscher Gültigkeitszeitraum oder eine inkorrekte Auslegung der Prüfgrundlagen durch den Zertifizierer. Wenn Sie die folgenden Punkte beachten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um ein Original handelt:

1) Ist das Zertifikat konsistent? – Produktname, Datum, Berichts-/Zertifikatsnummer, Prüfgrundlage, Akkreditierung des Labors/Zertifizierers

2) Enthält das Zertifikat/der Bericht eine Nummer? – Im Zweifel können Sie damit beim Zertifizierer anfragen, ob der Bericht authentisch ist und welche Produkte getestet wurden.

3) Welches Ausstellungsdatum ist genannt? – Vorsicht, wenn das Datum sehr weit (mehr als fünf Jahre) zurückliegt.

4) Ist ein Ablaufdatum des Zertifikats angegeben? – Wenn ja, sollte dieses zum Ausstellungsdatum passen und natürlich nicht in der Vergangenheit liegen.

Als Betreiber oder Planer sollten Sie einfach erkennen können, ob das Zertifikat für Ihr gewünschtes Produkt gültig ist. Bestehen Zweifel, sollten Sie direkt beim Aussteller des Zertifikats nachfragen. Bleiben Restzweifel, sollten Sie ein anderes Produkt wählen oder die Zertifizierung durch einen anderen Zertifizierer anfordern.

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Quelle: Rädlinger Primus Line


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