Mit dem Roboter in die Erfolgsspur
Innerhalb eines Jahres wuchs die Träger Umweltservice GmbH von zwei auf zehn Beschäftigte und betreibt heute drei Kanalsanierungsroboteranlagen. Ein bemerkenswerter Weg des jungen Unternehmens aus Thüringen, der nicht immer gerade in Richtung Erfolg führte.
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Es war keine leichte Entscheidung für Valentin Träger im Frühjahr 2021, mitten in der Coronazeit den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. Zuvor war er lange in einem Sanierungsunternehmen beschäftigt. Dort änderten sich jedoch nach einem Eigentümerwechsel die Arbeitsbedingungen und ließen Träger mit seinen mehr als 10 Jahren Erfahrung in der Sanierungsbranche intensiv über Alternativen für seine berufliche Zukunft nachdenken.
Vom Quereinsteiger zum Unternehmer
Valentin Träger kam als Quereinsteiger in die Kanalsanierung. Er begann als zweiter Mann auf einer Schlauchlineranlage, wurde nach kurzer Zeit Vorarbeiter. Nach etwa fünf Jahren nutzte er eine durch einen Arbeitsunfall bedingte Ausfallzeit, sich mit Fortbildungen wie zum Beispiel zum zertifizierten Kanalsanierungsberater für die Bauleitung zu qualifizieren. Hier sammelte er Erfahrungen über die Baustellenpraxis hinaus im Umgang mit Mitarbeitern und im Kontakt mit Auftraggebern.
Mit dieser beruflichen Vorgeschichte fühlte sich Valentin Träger gut gerüstet, im thüringischen Leinefelde-Worbis sein eigenes Unternehmen zu gründen. Aber wie sollte diese Firma aussehen? Träger entschloss sich mit Unterstützung eines privaten Investors als Ein-Mann-Unternehmen in ein großes Kanalreinigungsfahrzeug zu investieren.
Start mit Hindernissen
Dies war rückblickend keine gute Entscheidung. „Der neue Spüler stand sechs Wochen auf dem Hof und ich hatte keinen einzigen Auftrag“, erinnert sich Träger an die verzweifelte Lage. Wenn nicht nach der Flutkatastrophe im Ahrtal plötzlich alle am Markt verfügbaren Spülfahrzeuge dringend gebraucht worden wären, dann wäre die Geschichte des Unternehmens schnell zu Ende gewesen. Die Notsituation im Ahrtal sorgte jedoch für Träger zunächst für eine Vollauslastung seines Fahrzeuges und für gut auskömmliche Arbeit.
Das abrupte Ende dieser Arbeit im Ahrtal im Frühjahr 2022 und die sich daran anschließende erneute Auftragsflaute machte es erforderlich, das gesamte Geschäftsmodell der Träger Umweltservice GmbH neu zu überdenken.
Neue Ausrichtung des Unternehmens
Mit dem Gütezeichen war eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Markteintritt geschaffen. Innerhalb eines Jahres wuchs das Unternehmen von zwei auf zehn Beschäftigte und betreibt inzwischen drei Roboteranlagen. Möglich war dieses Wachstum neben der überzeugenden Arbeit auf den Baustellen nur mit Vertrauen und einem privaten Investor. „Als junges Unternehmen bekommt man nach meiner Erfahrung von den Banken faktisch keinerlei Unterstützung“, erinnert sich Träger. „Aufbauen konnte ich das Unternehmen nur auf einem Fundament aus viel Vertrauen.“
Schnelles Wachstum
Vertrauen, das sich offenbar ausgezahlt hat. Die Auftragslage entwickelte sich unvorhersehbar gut. Der Bedarf nach einer zweiten Anlage kam sehr schnell und die Auslastung des dritten Roboters scheint auf absehbare Zeit gesichert. „Die Ziele unseres ersten Fünf-Jahres-Plans haben wir praktisch nach einem Jahr erreicht“, so Valentin Träger. Dabei spielt nach seiner Einschätzung nicht zuletzt die Qualität der abgelieferten Arbeit und die Kompetenz, auch schwierige, komplexe Aufgaben lösen zu können, eine wichtige Rolle. „Wir waren uns nicht zu schade, auch Arbeiten ausführen, bei denen andere zurückhaltend waren, und unsere Auftraggeber waren mit uns und der Art, wie wir unsere Aufgaben erledigt haben, rundum zufrieden.“ Schnelligkeit und Zuverlässigkeit sind weitere Stichworte, die Träger in diesem Zusammenhang betont.
Auch und gerade in der Sanierungsbranche ist der Fachkräftemangel und die Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu finden, ein großes Thema. Valentin Träger als Person, die Arbeitsbedingungen, der Erfolgskurs und das Vertrauen in die Zukunft des jungen Unternehmens führten dazu, dass sich ehemalige Kollegen mit einer Bereitschaft zum Wechsel auf freie Stellen bei Träger bewarben. So gelang es, schnell zu wachsen, ohne bei der Qualifikation des Personals Abstriche machen zu müssen.
Als Spezialist erfolgreich
Aktuell arbeitet Träger fast ausschließlich als Nachunternehmer für größere Sanierungsfirmen. Das Leistungsspektrum fokussiert sich auf alle Sanierungstechniken, die auf dem Roboterverfahren beruhen. Das heißt: Sanierung von Anschlüssen, Anbindung von Anschlüssen nach Linersanierungen, Muffensanierung, Sanierung von Rissen bis hin zum Setzen von Edelstahlmanschetten. „Die elektrischen Multifunktionsroboter von Pipetronics bieten uns in einem Durchmesserbereich von DN 200 bis DN 800 mit ihren flexiblen Einsatzmöglichkeiten und der Robustheit der Geräte für unsere Arbeit die bestmöglichen technischen Voraussetzungen“, sagt Valentin Träger.
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Perspektivisch sieht der Jungunternehmer für die Firma noch Wachstumspotenzial. „Wir wollen aber ein kleines Unternehmen mit flexiblen Strukturen und kurzen Reaktionszeiten bleiben.“ Einen Einstieg ins Schlauchlinergeschäft schließt Träger auf absehbare Zukunft aus. Die Spezialisierung auf die Robotersanierung sei ein am Markt erfolgreiches Alleistellungsmerkmal, an dem man auch in Zukunft nicht rütteln wolle.
Für Steffen Jeschke ist ein zentraler Erfolgsfaktor eines Unternehmens das Herzblut des Unternehmers. Und das bringt Valentin Träger nach seinem Eindruck in hohem Maße ein. Diese Begeisterung habe auch ihn dazu bewogen, das Unternehmen beratend und unterstützend zu begleiten. Dabei sei der Weg nicht immer leicht und geradeaus gewesen, betont Jeschke und nennt als Beispiel die Investition in das Spülfahrzeug. Das sieht rückblickend auch Valentin Träger so. Und konsequenterweise hat er nun zur Freude und Zufriedenheit von Steffen Jeschke endgültig die Entscheidung getroffen: Der Spüler wird verkauft.
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