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GFK-Rohrlining auf Fehmarn: Zwischen Binnenland und Waterkant
Der Durchlass verbindet den Binnensee mit der Ostsee. | Foto: Rohrsanierung Jensen
Auf der Insel Fehmarn ist unter der Strandallee auf Höhe der Kohlhofinsel der Sahrensdorfer Binnensee über einen Sieldurchlass mit der Ostsee verbunden. Über den See gelangt bei Regenfällen das Oberflächenwasser von rund 1.000 Hektar Fläche sowie mehrerer Bäche durch dieses Bauwerk in die Ostsee. Der Durchlass mit einer Länge von 24 Metern besteht aus zwei Betonrohrleitungen, mit einem Durchmesser von jeweils DN 1000. „Diese Rohre waren gerissen, die Rohrverbindungen teils auseinandergezogen, der Auslauf war nach Unterspülungen abgekippt und mit Betonunterfütterungen nur notdürftig repariert worden“, beschreibt Michael Rolf, Abteilungsleiter Rohrlining bei Rohrsanierung Jensen, das Schadensbild. Mit anderen Worten: Es bestand dringender Sanierungsbedarf.
Die Baugrube wurde auf der Einlaufseite mit einem Damm aus Bigpacks abgeschottet. | Foto: Rohrsanierung Jensen
Die Baugrube wurde auf der Einlaufseite mit einem Damm aus Bigpacks abgeschottet. | Foto: Rohrsanierung Jensen

Bei der Strandallee handelt es sich um die einzige Verkehrsverbindung zum touristisch intensiv genutzten Südstrand. Vor diesem Hintergrund kam ein Austausch der Rohre in offener Bauweise mit den damit verbundenen Verkehrsbehinderungen durch eine über mehrere Wochen andauernde Vollsperrung der Straße nicht infrage.

Aufgrund des Schadensbildes und der geringen Überdeckung wurde der Gedanke, hier einen Schlauchliner einzubauen, von dem für die Stadt Fehmarn planenden Ingenieurbüro Böger + Jäckle schnell verworfen. Stattdessen fiel die Wahl auf das GFK-Rohrlining. Dabei wurde eine hydraulisch vertretbare Querschnittsverringerung in Kauf genommen: Eingebaut wurden Rohre von Amiblu mit einem Außendurchmesser DA 860.

Komplett aus einer Hand

Das 40 Tonnen schwere Einlaufbauwerk beim nächtlichen versetzen mit einem 200-Tonnen-Autokran. | Foto: Rohrsanierung Jensen
Das 40 Tonnen schwere Einlaufbauwerk beim nächtlichen versetzen mit einem 200-Tonnen-Autokran. | Foto: Rohrsanierung Jensen

Nach öffentlicher Ausschreibung erhielt die Firma Rohrsanierung Jensen aus Brügge den Auftrag. Vor etwa vier Jahren erweiterte das bis dahin für lichthärtendes Schlauchlining bekannte Unternehmen sein Angebotsspektrum um das GFK-Rohrlining und ist in diesem Geschäftsfeld mittlerweile fest im Markt etabliert. Vor drei Jahren übernahm Jensen das alteingesessene Hamburger Tief- und Straßenbauunternehmen Felix Nickel mit seinen etwa 30 Beschäftigten.

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Für Rohrsanierung Jensen bedeutet diese Konstellation, solche Sanierungsbaustellen einschließlich der Tief- und Straßenbauarbeiten bis hin zu Spezialtiefbaugewerken wie Spundwandarbeiten komplett aus einer Hand anbieten zu können, ohne auf Nachunternehmer zurückgreifen zu müssen. „Als Komplettanbieter eröffnen sich uns dadurch Vorteile in der Kalkulation und in der organisatorischen und logistischen Abwicklung der Baumaßnahmen“, so Michael Rolf.

Fertig zum Saisonauftakt

Der Rohrstrang hat die Auslaufseite erreicht. | Foto: Rohrsanierung Jensen
Der Rohrstrang hat die Auslaufseite erreicht. | Foto: Rohrsanierung Jensen
Die Arbeiten begannen im Januar mit dem Trockenlegen des Durchlasses. Dazu wurde der Einlauf mit einem Damm aus Bigpacks abgesperrt und eine Wasserhaltung mit zwei Pumpen mit einer Leistung von jeweils 1.300 Kubikmeter pro Stunde aufgebaut. Auf der Auslaufseite dichtete ein Spundwandkasten, hergestellt aus 9 Meter langen Spundbohlen, die Baugrube ab. Damit war der Durchlass vom Binnensee und der Ostsee abgeschottet und die bestehenden Ein- und Auslaufbauwerke konnten abgebrochen und ein stabiles Fundament für das neue Einlaufbauwerk hergestellt werden. Ein- und Auslaufbauwerk waren zunächst in Ortbetonbauweise geplant, auf Vorschlag von Rohrsanierung Jensen fiel die Wahl jedoch auf Betonfertigteile mit einer Breite von jeweils 4,20 Metern und einem Gewicht von 40 Tonnen. Zunächst wurde das Einlaufbauwerk in einem Nachteinsatz mit einem 200-Tonnen-Autokran gesetzt. Von der Baugrube auf der Ostseeseite aus erfolgte der Einbau der GFK-Rohre. Abschließend wurde das Auslaufbauwerk aus der Ostseeseite aus Betonfertigteilen gesetzt, an die Rohrleitung angebunden und der Ringraum zwischen Altrohr und Inliner mit Dämmer verfüllt.
Das Auslaufbauwerk ist gesetzt. | Foto: Rohrsanierung Jensen
Das Auslaufbauwerk ist gesetzt. | Foto: Rohrsanierung Jensen

Aufgrund der starken Regenfälle zu Beginn des Jahres war der See komplett gefüllt und die Wasserhaltung mit einer Kapazität von 2.600 Kubikmeter pro Stunde überlastet. Das führte zu einer Überflutung der Baugrube und zu drei Tagen Stillstand auf der Baustelle. „Trotz dieser Behinderungen war die Maßnahme zu Ostern mit dem Einsetzen der Tourismussaison bis auf kleine Restarbeiten an den Böschungen termingerecht abgeschlossen“, so das positive Fazit von Michael Rolf.

Fast fertig: Restarbeiten auf der Einlaufseite | Foto: Rohrsanierung Jensen
Fast fertig: Restarbeiten auf der Einlaufseite | Foto: Rohrsanierung Jensen

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