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Berstlining in anspruchsvoller Umgebung

In Wedemark bei Hannover hat die Sanierungstechnik Dommel GmbH eine vorhandene Schmutzwasser-Druckrohrleitung in einem Teilabschnitt instandgesetzt. Der rund 770 Meter lange Kanalabschnitt wurde überwiegend im Berstverfahren saniert. Der sehr hohe Grundwasserstand und die örtlichen Gegebenheiten stellten besondere Herausforderungen dar, mit denen sich die Kanalexperten konfrontiert sahen.

Berstlining in anspruchsvoller Umgebung
In Wedemarks Ortsteil Elze sanierte Dommel im Frühjahr eine Druckleitung, die vom dortigen Hauptpumpwerk Richtung Süden verläuft. Etwa jeweils die Hälfte der Leitungen befand sich im bebauten Gebiet und eines Feldweges neben dem Gewässer „Große Beeke“. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

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In Wedemarks Ortsteil Elze befindet sich das Hauptpumpwerk der dortigen Abwasserentsorgungsanlagen. Die PVC-Druckrohrleitung, die von diesem wegführt, wurde bereits mehrfach repariert. 2016 hat die Wedemark Abwasser GmbH begonnen, die Abwasserleitungen in Teilbereichen in offener Bauweise durch PE-HD-Rohre zu ersetzen. 2021 wurden zwei Bauabschnitte sowohl mittels geschlossener als auch offener Bauweise instandgesetzt. Diese umfassten eine Gesamtlänge von etwa 520 Metern. Für die Umsetzung des dritten Bauabschnitts Anfang 2023 wurde Sanierungstechnik Dommel beauftragt. Im Rahmen dessen wurde eine Leitungslänge von etwa 770 Metern mittels Berstlining-Verfahren sowie in offener Bauweise saniert. Der dritte Abschnitt setzt am Ende des zweiten Abschnitts an.
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten – wenig Platz, viele Anwohner – wurden rund 720 m des Abwassernetzes im Berstverfahren saniert. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten – wenig Platz, viele Anwohner – wurden rund 720 m des Abwassernetzes im Berstverfahren saniert. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Hoher Grundwasserstand

Als vorbereitende Maßnahme wurde eine Baugrunderkundung durchgeführt. Dabei wurde ein sehr hoher Grundwasserstand festgestellt. Eine mögliche Ursache dafür ist das parallel zur renovierenden Abwasserleitung verlaufende Gewässer „Große Beeke“. Erfolgen Sanierungsarbeiten tiefer als der Grundwasserspiegel, kann das umliegende Erdreich durch den Wasserdruck instabil werden. Um dies zu verhindern und die Baugrube stabil zu halten, war eine Absenkung des Grundwasserstandes notwendig. Durch diese wird die Baugrube zudem trocken gehalten. Ein Faktor, der die Arbeitssicherheit und die Effizienz der Arbeiten wesentlich verbesserte.

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Gemäß des Bodengutachtens war eine Grundwasserhaltung mit Vakuumfilterlanzen vorzusehen, um das Berstlining zu realisieren. Der Bauabschnitt, der durch offene Sanierung instandgesetzt wurde, wurde über eine offene Wasserhaltung mittels Drainagestränge trockengelegt. Die Ableitung des entnommenen Grundwassers konnte jedoch nicht in den direkt angrenzenden Vorfluter „Große Beeke“ erfolgen: Eine hohe Eisen-Konzentration im Grundwasser machte die Behandlung des geförderten Wassers vor der Einleitung erforderlich. Hierzu wurde eine Enteisenungsanlage installiert, die das Wasser so aufbereitete, dass die zulässigen Grenzwerte für die Einleitung ins Gewässer wieder erreicht wurden. Dafür waren gesonderte Einleitgenehmigungen von der unteren Wasserbehörde erforderlich. Zusätzlich mussten die Pumpen für die Ableitung teilweise eingehaust werden, damit sie aufgrund der kalten Temperaturen nicht einfrieren und die akustische Belastung innerhalb der Bebauung geringgehalten wurde. Während der Sanierungsarbeiten wurde auch das ankommende Schmutzwasser umgepumpt.

Die vorhandenen PVC-Rohre wurden durch besonders widerstandsfähige PE RC Abwasserdruckleitungen der Simona AG ersetzt. Während der Tiefbauarbeiten wurde das Abwasser durch eine Bypassleitung aus PE (links im Bild) übergeleitet. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
Die vorhandenen PVC-Rohre wurden durch besonders widerstandsfähige PE RC Abwasserdruckleitungen der Simona AG ersetzt. Während der Tiefbauarbeiten wurde das Abwasser durch eine Bypassleitung aus PE (links im Bild) übergeleitet. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Unwegsames Gebiet

Ferner ergaben sich weitere Herausforderungen aufgrund der vorhandenen Umgebung. Wegen des feuchten Bodens wurden teilweise Baustraßen aus Fahrbahnplatten verlegt. Etwa jeweils die Hälfte der Leitungen befindet sich im bebauten Gebiet und im Bereich eines Feldweges neben landwirtschaftlichen Flächen sowie dem Gewässer „Große Beeke“. Angesichts des vorherrschenden Platzmangels entschied man sich dafür, den Bauabschnitt 3 überwiegend im Berstverfahren zu sanieren. Dafür wurde der gesamte Trassenabschnitt in elf Strecken aufgeteilt. Neun der Strecken wurden geschlossen saniert. Die Trassenabschnitte 3 und 7 waren aufgrund der vorhandenen Radien innerhalb der Leitung sowie Abwinklungen im Leitungsverlauf in offener Bauweise zu sanieren.

Alle der vorhandenen Abwasserleitungen aus Polyvinylchlorid (PVC) wurden mit Neurohren der Simona AG ausgetauscht. Hierbei fiel die Wahl auf die besonders widerstandsfähigen PE RC-Abwasserdruckleitungen aus rissfestem Polyethylen. Die Altrohre wiesen Durchmesser Nennweiten von 200 mm auf, die Neurohre einen Außendurchmesser von 225 mm.

Aufgrund des feuchten Bodens wurden teilweise Baustraßen aus Fahrbahnplatten verlegt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
Aufgrund des feuchten Bodens wurden teilweise Baustraßen aus Fahrbahnplatten verlegt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Berstverfahren

720 Meter der zu sanierenden Abwasserleitungen wurden im Berstverfahren saniert. Vorteil: Hierbei können defekte Rohre grabenlos in gleicher Trasse erneuert werden. Daher muss weder der Boden ausgehoben noch der gesamte Kanal ausgegraben werden. Darüber hinaus entfallen vorbereitende Maßnahmen an der Altleitung, wie beispielsweise die Beseitigung von Ablagerungen oder Wurzeln. „Somit ermöglicht das Berstlining-Verfahren Kosteneinsparungen, geringe Störungen der Umgebung und schnellere Bauzeiten im Vergleich zur offenen Bauweise“, erklärt Dommel-Geschäftsführer Benedikt Stentrup.

Am Ende des zu sanierenden Bauabschnitts befindet sich die Berstmaschine. Diese erzeugt die Zugkräfte, mit Hilfe derer das alte Rohr zerstört und gleichzeitig das neue Rohr in den Boden gezogen wird. Das Seil der Winde ist am vorderen Ende des neuen Rohres befestigt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
Am Ende des zu sanierenden Bauabschnitts befindet sich die Berstmaschine. Diese erzeugt die Zugkräfte, mit Hilfe derer das alte Rohr zerstört und gleichzeitig das neue Rohr in den Boden gezogen wird. Das Seil der Winde ist am vorderen Ende des neuen Rohres befestigt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Vorbereitend für das Verfahren wurden in Wedemark Maschinen- und Rohreinzugsgruben geschaffen. Anschließend wurde die vorhandene Rohrleitung mit einem Berstkörper geborsten und radial in das umgebende Erdreich verdrängt. Gleichzeitig wurden die neuen PE RC-Abwasserleitungen eingebracht. Das Ergebnis ist eine statisch selbsttragende und neuwertige Rohrleitung, die über die gleiche Nennweite wie das Altrohr verfügt. Die restlichen rund 60 Meter des Abwassernetzes wurden in offener Bauweise erneuert. Anschließend an die Tiefbauarbeiten wurde die Oberfläche wiederhergestellt.

Die vorhandene Rohrleitung wird mit Hilfe eines Berstkörpers geborsten und radial in das umgebende Erdreich verdrängt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
Die vorhandene Rohrleitung wird mit Hilfe eines Berstkörpers geborsten und radial in das umgebende Erdreich verdrängt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Um einen hohen Qualitätsstandard sowie eine lange Lebensdauer der Neuleitungen zu gewährleisten, führte Dommel baubegleitend diverse Maßnahmen zur Qualitätssicherung durch. Ein wesentlicher Aspekt war dabei die Ausführung sämtlicher Rohr-Schweißarbeiten gemäß den aktuellen DVS-Richtlinien zum Kunststoffschweißen. Diese stellt sicher, dass die Verbindungsstellen der Rohre höchsten Anforderungen an Stabilität und Dichtheit entsprechen. Zusätzlich erfolgte eine Dichtheitsprüfung sämtlicher neu eingezogener Leitungen, um potenzielle Leckagen von vornherein zu vermeiden. Ferner wurden Kamerabefahrungen und Molchungen des finalen Abwassernetzes durchgeführt sowie vor dem Asphaltieren der Fahrbahnoberfläche statische Plattendruckversuche des Planums absolviert.
Die Verschweißung der Neurohre erfolgte nach den aktuellen DVS-Richtlinien für Kunststoffschweißen, um eine lange Lebensdauer der neuen Rohrleitungen zu garantieren. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
Die Verschweißung der Neurohre erfolgte nach den aktuellen DVS-Richtlinien für Kunststoffschweißen, um eine lange Lebensdauer der neuen Rohrleitungen zu garantieren. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Dies war bereits der dritte Bauabschnitt im Verlauf dieser Druckrohrleitung. Auch der vierte Bauabschnitt wurde kürzlich öffentlich ausgeschrieben. Er umfasst erneut 700 Meter Berstlining. Sanierungstechnik Dommel erhielt auch diesen Auftrag.

Anschließend an die Tiefbauarbeiten wurde die Oberfläche wieder hergestellt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
Anschließend an die Tiefbauarbeiten wurde die Oberfläche wieder hergestellt. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH

Berstlining in anspruchsvoller Umgebung: Weitere Bilder

Um die Neurohre witterungsgeschützt zu verschweißen wurde der Arbeitsplatz mit einem Zelt eingehaust. | Foto: Sanierungstechnik Dommel GmbH
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Quelle: Sanierungstechnik Dommel


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