Neue Perspektiven unter Tage bei IBAK
Wie lässt sich Künstliche Intelligenz gewinnbringend im Kanalbau einsetzen? Dieser Frage widmete sich IBAK Ende Juli in Kiel – mit einer kompakten Präsentation aktueller Entwicklungen aus dem eigenen Hause.

Zu den Gästen zählten auch Minister Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei Schleswig-Holstein, sowie eine Delegation der WTSH, die das Potenzial der vorgestellten Technologien für die Innovationslandschaft des Landes aus erster Hand kennenlernen wollten.
Von der Kamera zum Code
Im Fokus standen Projekte zur automatisierten Schadensdetektion, zur Alterungsprognose von Kanalnetzen sowie zur autonomen Befahrung von Hausanschluss- und Hauptkanälen. „Die Grundlage für alles sind Bilddaten“, erklärte Niclas Paulat von IBAK bei der Vorstellung des Panoramo-Systems, das Minister Schrödter selbst bedienen durfte. Die Technik mit 185°-Fisheye-Objektiven vorn und hinten erstellt alle fünf Zentimeter ein Bild – ähnlich wie Google Street View, nur eben im Kanal. So entsteht ein kugelförmiges Video, das sich unabhängig vom Kamerafahrzeug interaktiv auswerten lässt. Die KI kann auf Basis dieser Daten Risse, Muffenversätze oder Wurzeleinwüchse erkennen und in einen vorläufigen Bericht überführen – inklusive quantifizierbarer Merkmale wie Anschlussdurchmesser oder Versatzwinkel.

Bei der Live-Demonstration im Hausanschlussbereich stand das autonome Navigieren im Mittelpunkt. Eine KI-basierte Kamera lernte dort, eigenständig durch verzweigte Rohrsysteme zu fahren, Abzweige zu erkennen und alle Leitungen systematisch zu befahren. Sollte etwas Unerwartetes auftreten, kann ein Inspekteur jederzeit die Kontrolle übernehmen. „Das zeigt, dass die Arbeit zwischen Mensch und KI zusammenfinden muss“, hieß es in der Präsentation.
Prognosen statt Feuerwehrstrategie
Ein Highlight war der Vortrag von Dr. Henrik Kopitzki-Knecht zur KI-gestützten Alterungsprognose. Im Rahmen des BMFTR-geförderten Projekts KIKI wurde ein Modell entwickelt, das aus den Daten einer Inspektion den zukünftigen Zustand einzelner Rohre ableitet. Ziel ist ein strategischer statt reaktiver Infrastrukturerhalt: „Das Kanalnetz ist das Gold der Kommune“, sagte Kopitizki-Knecht. „Mit unserem Modell können wir zeigen, wo es sich lohnt zu investieren – bevor es zu spät ist.“ Ein Beispiel aus dem Ruhrgebiet zeigte: Ohne Maßnahmen verliert ein mittelgroßes Netz in 25 Jahren rund 31 Millionen Euro an Wert.

Minister Schrödter betonte am Ende der Veranstaltung: „Gerade durch digitale Technologien wie diese kann der entscheidende Produktivitätsvorteil im Mittelstand gehoben werden.“ IBAK sei dabei „ein Unternehmen, das sich schon wunderbar auf den Weg gemacht hat“.
Rohrpost abonnieren!
Wir graben für Sie nach Neuigkeiten. Die Ergebnisse gibt es bei uns im Newsletter.
Jetzt anmelden!


Lesen Sie auch:
Weiterlesen:
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?


Bauleistungen


Dienstleistungen


Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Aktuelle Termine für unterirdische Infrastruktur
25.08.2025 - 26.08.2025
Seminar Bedarfsorientierte Kanalreinigung10.09.2025
Norddeutsche KanalsanierungstageJetzt zum Newsletter anmelden:
Leitungsbau, Kanalsanierung, Abwasser – erfahren Sie das wichtigste rund ums Thema unterirdische Infrastruktur.