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Innovationen und Fachwissen mit Tiefgang

Über 500 Fachleute, ausführende Unternehmen, Kommunen und Hersteller kamen am 17. und 18. September 2024 zum 22. Deutschen Schlauchlinertag und 13. Deutschen Reparaturtag im Kongress Palais Kassel zusammen. Die Doppelveranstaltung bot neben den anschaulichen Außenvorführungen und der Fachausstellung diesmal auch Guided Tours. Die Vorträge vermittelten den Teilnehmern tiefgehende Einblicke in die neuesten Technologien, Verfahren und Trends der Kanalsanierung.

Deutscher Schlauchliner- und Reparaturtag 2024: So war's
Der 22. Deutsche Schlauchlinertag und der 13. Deutsche Reparaturtag fanden im Kongress Palais Kassel statt. | Foto: B_I/Valdix

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Die Fachvorträge begannen jeweils mit Themenblöcken zu den Grundlagen im Schlauchlining und der Reparatur. So berichtete der Rohrleitungssanierungsverband, dass in Europa insgesamt 7 Millionen Kilometer Wasser- und Abwasserleitungen in Betrieb sind. Allein in Deutschland verlieren diese rund 25 Prozent Wasser durch undichte Stellen. Mit einer Sanierungsquote von nur einem Prozent pro Jahr steht das Land vor einer Menge Arbeit, der sich die Branche in den nächsten Jahren stellen muss.

Insgesamt über 500 Teilnehmer zählte das Branchen-Doppel. | Foto: TAH
Insgesamt über 500 Teilnehmer zählte das Branchen-Doppel. | Foto: TAH

Vor diesem Hintergrund wurde eine Vielzahl an innovativen Materialien und Verfahren vorgestellt. Unter anderem präsentierten die Firmen Aarsleff Rohrsanierung, BKP Berolina und Brandenburger Liner die Vorteile von Synthesefaser- und Glasfaserliner, Glasschmelze sowie GFK-Systemen. Im Vordergrund standen hier deren lange Haltbarkeit, Korrosionsbeständigkeit sowie Umweltfreundlichkeit. Das Einsteigerforum öffnete parallel zum Hauptforum Tür und Tor für alle, die neu in der Branche sind und die Grundlagen des Verfahrens kennenlernen wollten – ein idealer Startpunkt für junge Fachkräfte.

Moderierte den Deutschen Schlauchlinertag: Prof. Jörg Sebastian | Foto: B_I/Valdix
Moderierte den Deutschen Schlauchlinertag: Prof. Jörg Sebastian | Foto: B_I/Valdix
Der Reparaturtag zeigte insbesondere, wie relevant Reparaturverfahren für die Branche sind. Im Zuge des steigenden Bedarfs an Reparaturen im Vergleich zur Komplettsanierung beleuchteten die Referenten ein breites Themenspektrum. Von der neuen Reparaturnorm über Anschlussanbindungen mit Hutprofilen und den Einsatz von Edelstahlmanschetten bis hin zur Abdichtung von Schachtkörpern und Rohranbindungen – die Vorträge boten vielfältige Einblicke. Dabei kamen unterschiedliche Perspektiven zur Geltung: So referierte die Stadt Büren zum Thema Verkehrssicherung, während die Swietelsky-Faber GmbH die Aspekte der Kanalreparatur aus Sicht des Ausführenden beleuchtete.
In den Pausen bot die Fachausstellung Gelegenheit zum Austausch und Informieren. | Foto: B_I/Valdix
In den Pausen bot die Fachausstellung Gelegenheit zum Austausch und Informieren. | Foto: B_I/Valdix

Karrierechancen im Kanal

Neben der Notwendigkeit innovativer Techniken und Verfahren wurde in Kassel der Fachkräftemangel in der Sanierungsbranche thematisiert. Laut Umfragen durch Swietelsky-Faber fürchten rund 85 Prozent der befragten Unternehmen negative Folgen aufgrund des fehlenden Fachpersonals. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, präsentierten die Aussteller verschiedene Lösungsansätze – von Schnuppertagen für Schüler über Kooperationen mit Hochschulen bis hin zu Einbauschulungen und gezielter Nachwuchsförderung. Saertex betonte dabei die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte für den effektiven Einsatz moderner Technologien und Materialien. Die Kanalbranche positioniert sich als zukunftsorientierter Wachstumsmarkt mit hoher Systemrelevanz und attraktiven Karrierechancen für technisch versierte Fachkräfte.

Auch für Diskussionen sowie Nachfragen an die Referentinnen und Referenten bot die Veranstaltung genug Raum. | Foto: B_I/Valdix
Auch für Diskussionen sowie Nachfragen an die Referentinnen und Referenten bot die Veranstaltung genug Raum. | Foto: B_I/Valdix

Qualitätssicherung, Digitalisierung und moderne Verfahren

Beeindruckende Ergebnisse präsentierte das Prüfinstitut Siebert und Knipschild: Untersuchungen von über 40 Jahre alten Schlauchlinern bestätigten die Langlebigkeit dieser Sanierungstechnik. Hochwertige Materialien, fachgerechte Anwendung und das optimale Zusammenspiel der Komponenten bilden die Grundlage für diese Zuverlässigkeit. Die fortschreitende Digitalisierung, demonstriert am Beispiel der Software von Humbee zur effizienten Datenverwaltung, trägt ebenfalls zur Optimierung des Verfahrens bei. Weitere Vorträge beleuchteten Themen wie LED-Härtung, Schlauchlining in Hauptkanälen, künstliche Intelligenz, Asbestzement-Leitungen, Druckrohrsanierung und Höchstdruck-Wasserstrahlen.
Die Außenvorführungen bringen die Theorie in die Praxis. Die einzelnen Verfahren wurden auf dem Außengelände demonstriert. | Foto: B_I/Valdix
Die Außenvorführungen bringen die Theorie in die Praxis. Die einzelnen Verfahren wurden auf dem Außengelände demonstriert. | Foto: B_I/Valdix

Von der Theorie zur Praxis

Die Doppelveranstaltung bot neben Fachvorträgen auch eine umfassende Fachausstellung mit rund 60 Ausstellern und praxisnahen Vorführungen. Auf dem Außengelände erlebten die Fachleute Live-Demonstrationen von Schlauchliner-Komponenten, Schachtsohlenabdichtungen und spezielle Verfahren bei Grundwasserzufluss. Moderne Fräs- und Robotersysteme rundeten das praktische Angebot ab. Großen Anklang fanden die Guided Tours auf der Ausstellungsfläche, die gezielt Informationen vermittelten und Raum für individuelle Fragen boten.

Neu waren in diesem Jahr die Guided Tours. Parallel zur Fachausstellung konnten Besucher so detailliertere Eindrücke gewinnen – und Aussteller ihre Präsentation vertiefen. | Foto: B_I/Valdix
Neu waren in diesem Jahr die Guided Tours. Parallel zur Fachausstellung konnten Besucher so detailliertere Eindrücke gewinnen – und Aussteller ihre Präsentation vertiefen. | Foto: B_I/Valdix
Michael Voß von der Stadtentwässerung Frankfurt a.M.  (l.) und DRT-Moderator Michael Hippe | Foto: B_I/Valdix
Michael Voß von der Stadtentwässerung Frankfurt a.M. (l.) und DRT-Moderator Michael Hippe | Foto: B_I/Valdix

„Veranstaltungen wie diese zeigen den Wert von Branchentreffen – bezogen auf fachliche Inhalte, aber auch darüber hinaus zum Netzwerken. Wir freuen uns bereits auf die kommenden Veranstaltungen, um die Kanalbranche weiter zu unterstützen und den kommunikativen Austausch von Wissen und Erfahrung zu fördern“, so Dr. Igor Borovsky von der Technischen Akademie Hannover.

Fachausstellung beim Deutschen Reparaturtag | Foto: B_I/Valdix
Fachausstellung beim Deutschen Reparaturtag | Foto: B_I/Valdix

Quelle: TAH


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