Bauherrenzertifikat für den Einsatz nachhaltiger Rohrsysteme
Im Rahmen der abwasserseitigen Erschließung des Ortsteils Lindenberg haben die Wasserwerke Sonneberg in Thüringen am 22. August ein Bauherrenzertifikat für den Einsatz eines klimaneutralen Abwassersystems erhalten. Mit dem zertifizierten Produkt Awadukt NevoPP aus dem Hause Rehau kommt im laufenden Bauabschnitt ein innovatives Material zum Einsatz, das nicht nur technisch überzeugt, sondern auch dem Anspruch der Wasserwerke an nachhaltiges Bauen gerecht wird.

Die Maßnahme ist Teil des 3. Bewirtschaftungszyklus (2022–2027) der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und gilt als eine der wichtigsten Umsetzungen innerhalb des Abwasserbeseitigungskonzeptes des Wasser- und Abwasserzweckverband Sonneberg (WAZ). Mit der Anbindung Lindenbergs wird die letzte Anliegerortschaft an der Föritz nahezu vollständig an die zentrale Kläranlage Sonneberg angeschlossen.
Das Baugebiet grenzt an die Föritzaue, ein streng geschütztes Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und bedeutender Trinkwassereinzugsraum für mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Landkreis Sonneberg. Der Schutz dieses sensiblen Naturraums und die nachhaltige Nutzung des Grundwassers stehen für die Wasserwerke Sonneberg im Zentrum ihrer Planungs- und Investitionsentscheidungen.
Die abwasserseitige Erschließung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt, der im Februar 2025 begonnen hat, soll bis Ende 2026 abgeschlossen werden. Vorausgesetzt, die Fördermittelbereitstellung durch EU und Freistaat Thüringen erfolgt wie geplant, wird ab 2027 der zweite Abschnitt realisiert – ebenfalls mit rund zwei Jahren Bauzeit.
Im ersten Bauabschnitt werden insgesamt verbaut:
- 1.000 Meter Schmutzwasserkanal DN 200
- 815 Meter Regenwasserkanal DN 250–DN 400
- 970 Meter Trinkwasserleitung DN 125
- 750 Meter Hausanschlussleitungen
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro im Abwasserbereich sowie 608.000 Euro im Trinkwasserbereich. 950.000 Euro der Abwasserkosten werden durch Fördermittel des Freistaates Thüringen im Rahmen des Abwasserpakts gedeckt.
Die technische Planung verantwortet das Ingenieurbüro sthp aus Suhl, die örtliche Bauüberwachung das Büro Ingenieurdienste Röpcke aus Sonneberg. Die Bauausführung liegt bei der Strabag Ag, Direktion Sachsen/Thüringen, Niederlassung Auengrund.

Die Wasserwerke Sonneberg setzen bereits seit über zwei Jahrzehnten auf nicht korrosive Werkstoffe wie Kunststoff- oder Steinzeugrohre, um langlebige und wartungsarme Infrastrukturen zu gewährleisten. Ein vollwandiges PP-Kanalrohr hat sich dabei über viele Jahre bewährt und wurde auch bei dieser Maßnahme regulär ausgeschrieben. Als Nebenangebot wurde das neue Kanalrohr Awadukt NevoPP des Herstellers Rehau angeboten – das erste 100 Prozent klimaneutrale Kanalrohr auf dem Markt. Die Entscheidung fiel zugunsten dieses Systems, um neben der technischen Qualität auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
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„Für die Wasserwerke Sonneberg ist es selbstverständlich, bei Infrastrukturprojekten nicht nur funktionale, sondern auch ökologische Maßstäbe anzulegen. Die Entscheidung für ein klimaneutrales System ist ein Ausrufezeichen für unsere Innovationsbereitschaft“, so Bernd Hubner von den Wasserwerken Sonneberg.
Die symbolische Übergabe des Bauherrenzertifikats durch Rehau fand am 22. August direkt an der Baustelle in Lindenberg statt – ein sichtbares Zeichen für zukunftsorientiertes Handeln im kommunalen Tiefbau.
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Quelle: Rehau
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