Längste Horizontalbohrung in Skandinavien realisiert

Im Nordwesten Dänemarks hat Bohlen & Doyen Bau kürzlich die längste Horizontalbohrung realisiert. Auf einer Länge von 1.856 m wurde unter dem Thyborøn-Kanal ein HDPE-Rohr da 315 mm mit einer 250-t-Bohranlage eingezogen. Die erfahrene Mannschaft brauchte für die Ausführung aller HDD-Spülbohrarbeiten lediglich 25 Tage.

Thyborøn-Kanal unterquert: Längste Horizontalbohrung in Skandinavien
Ausrichtung des HDPE-Rohres auf der Pipe Site | Foto: Bohlen & Doyen Bau

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Die Unterquerung des Thyborøn-Kanals ist ein Teilprojekt des Havsil-Glasfaserkabel-Projektes der Firma Bulk Fiber Networks. Es ist das erste System, das vollständig von Bulk finanziert, gebaut und betrieben wird. Die Trasse verläuft von Kristiansand in Norwegen nach Esbjerg in Dänemark und stellt die kürzeste Glasfaserverbindung zwischen Norwegen und Kontinentaleuropa dar. Das 120 km lange Seekabel stammt vom Norddeutschen Seekabel-Werk in Nordenham (Prysmian-Gruppe); die Installation übernimmt das norwegische Unternehmen Cecon Contracting aus Oslo.

Die 220 km lange Trasse des Glasfaser-Landkabels liegt in der Verantwortlichkeit der Firmen Jysk Energi Fibernet und Thy-Mors Energi und Norlys, welche sich für das Projekt zusammengeschlossen haben. Gemeinsam sind sie für die Verlegung der Trasse, entlang des westlichen Landverlaufs von Dänemark, zuständig.

Verlauf des Havsil-Glasfaser-Projektes | Foto: Bulk Fiber Network’s Havsil Fully Contracted - Bulk Infrastructure
Verlauf des Havsil-Glasfaser-Projektes | Foto: Bulk Fiber Network’s Havsil Fully Contracted - Bulk Infrastructure

Die dänische Firma Søren Knudsen A/S aus Herning hat den Tiefbau in offener und geschlossener Bauweise für mehr als die Hälfte der Landkabeltrasse aus eigener Hand ausgeführt. Für die Unterquerung des Thyborøn-Kanals, von Thyborøn nach Agger, holten sie sich dabei Hilfe von der ostfriesischen Tiefbaufirma Bohlen & Doyen Bau, welche seit 2019 Teil der Friedrich Vorwerk-Unternehmensgruppe ist. BoDo ist ein Spezialist für HDD-Spülbohrtechnik und gehört zu den ersten deutschen Unternehmen, die das Horizontalbohrverfahren verwendeten.

Anspruchsvolle Bohrung

Die größten Herausforderungen bei dieser Bohrung waren die Distanz von 1.856 m, die linksgeneigte Raumkurve sowie eine harte Bodenschicht aus Ton und Mergel bei Bohrmeter 1.670 m bis 1.700 m. Auf dem 4.900 m2 großen Bohrplatz direkt auf dem Hafengelände von Thyborøn wurde die BoDo-Bohranlage HK250 mit sämtlichem Equipment aufgestellt. Sowohl der Bohrkopf als auch der Mudmotor wurden von der niederländischen Firma Prime Horizontal bezogen. Der überdurchschnittlich große Bohrkopf von 14 ¾“ begünstigt den Rückfluss der Bohrspülung. Der Mudmotor dient der optimierten Leistungsfähigkeit entsprechend den Bodenbeschaffenheiten und der Distanz.

Pilotbohrung mit 14 ¾“-Bohrkopf und Mudmotor | Foto: Bohlen & Doyen Bau
Pilotbohrung mit 14 ¾“-Bohrkopf und Mudmotor | Foto: Bohlen & Doyen Bau

Während der gesamten Pilotbohrung konnte ein Rückfluss der Bohrspülung auf der Rig Site gesichert werden. Die Vermessung der Pilotbohrung wurde durch die Firma Brownline BV begleitet. Auf Grund der linksgeneigten Raumkurve war ein durchgehendes Steuern und ein gutes Zusammenspiel des Vermessers und Drillers notwendig. Die geplante Tiefe unter dem Meeresboden von 40 m konnte über die gesamte Strecke eingehalten werden. Der Bohraustritt war lediglich 40 cm vom Austrittspflock entfernt.

Nach der neuntägigen Pilotbohrung folgte der Aufweitvorgang auf 508 mm. Im Anschluss wurde der Clean Run mit einem 20“-Barrel-Reamer durchgeführt.

Für die Pipe Site stand ein 1.000 m2 großesAreal am Strand von Agger zur Verfügung. Während des Rohreinzuges wurde das HDPE-Rohr zu beinahe 100% mit Wasser ballastiert. Dazu ist das Produktrohr mit Mikrorohrbündeln versehen worden, welche auch später als Leitung für das Glasfaserkabel genutzt werden. Mit einem Wasserzähler und der Beschriftung des Rohres konnte die korrekte Wassermenge vor dem Oberbogen entsprechend dem Fortschritt des Rohreinzuges gewährleistet werden. Der Ziehkopf war eine Spezialanfertigung der deutschen Firma Reinert-Ritz aus Nordhorn und war auf 45 t Zugkraft ausgelegt. Der Rohreinzug des HDPE-Rohres da 315 mm SDR 7,4 erfolgte in weniger als 16 Stunden, die maximale Zugkraft am Produktrohr während des Einzuges betrug 18 t.

Rohreinzug des HDPE da 315 unter dem Thyborøn-Kanal | Foto: Bohlen & Doyen Bau
Rohreinzug des HDPE da 315 unter dem Thyborøn-Kanal | Foto: Bohlen & Doyen Bau

Trotz aller Expertise im Bereich HDD-Technik war es für die Bohlen und Doyen Bau GmbH ein außergewöhnliches Projekt. Die detaillierte Planung und Vorarbeit im Zusammenhang mit der guten Zusammenarbeit eines jeden einzelnen Mitarbeiters führte zu der erfolgreichen Ausführung und Abwicklung.

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