Ein Team, ein Fahrzeug
Von A wie Ablagerungsbeseitigung bis Z wie Zustandserfassung und alles dazwischen – es ließen sich nahezu sämtliche Buchstaben des Alphabets relevanten Tätigkeitsfeldern der Kanalinspektion und -sanierung zuordnen. Bei dem niederländischen Unternehmen Induron B.V. werden sie alle von ein und demselben Team mit ein und demselben Fahrzeug ausgeführt. Geschäftsführer Eduard Veenhuis und sein Team geben Einblick in die tägliche Arbeit mit ihrem multifunktionalen LKW, den sie mit dem pneumatischen Fräsroboter MicroGator Air und dem MainLite-System von IBAK ausgestattet haben.
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Eduard Veenhuis und sein Bruder Theo Veenhuis gründeten 1999 das Unternehmen mit dem Fokus auf Kanalinspektionen. Damals war die erste Anlage ein Mercedes-Benz-Sprinter mit der Dreh- und Schwenkkopfkamera Argus. Gemessen am zeitlichen Aufwand führt der kleine Familienbetrieb 80% Neubauabnahmen durch. Legt man jedoch den Umsatz zugrunde, verschiebt sich der Anteil, der durch Inspektionstätigkeiten erzielt wird, mehr und mehr zugunsten von Sanierungsprojekten.
In vielen niederländischen Gemeinden gibt es hohes, drückendes Grundwasser, das durch Schadstellen in den Abwasserrohren in das Kanalsystem eindringt. Vermehrt auftretende Infiltrationsprobleme haben zu einem hohen Sanierungsbedarf in der Region und damit zu einer zunehmenden Anzahl von Ausschreibungen geführt. Eduard Veenhuis erweiterte schließlich das Leistungsspektrum von Induron B.V. um Kurzlinerverfahren und Schachtsanierungen. Seit etwa 3 Jahren beteiligt sich das 4-köpfige Team immer öfter an Ausschreibungen im Sanierungsbereich.
Unabhängig von Partnerunternehmen
Ausführung ohne Staffelstab-Übergabe
Im Gegensatz zu großen Sanierungsfirmen, die mehrere Kolonnen für verschiedene Arbeitsschritte im Einsatz haben, werden bei Induron alle auf der Baustelle anfallenden Arbeiten durch ein und dasselbe Team ausgeführt. „Es gibt bei uns keinen Nächsten, an den wir den Staffelstab übergeben. Daher wäre uns nicht damit geholfen gewesen, einfach nur einen Fräser zu kaufen. Wir brauchten eine vollwertige Inspektionsanlage, mit der man auch fräsen kann“, berichtet Eduard Veenhuis.
Der MicroGator Air ist in das IBAK-MainLite-Konzept integriert, sodass die motorisierte Kabelwinde KW 306 und die Steuerung, die auch für IBAK-Inspektionsanlagen verwendet werden, voll kompatibel sind. „Für unsere tägliche Arbeit ist es ein großer Vorteil, dass die neue Anlage durchgängig von der Inspektion bis zur Sanierung funktioniert. Sie deckt alle unsere Anwendungen ab. Wir steuern Fräser und Kamera über die gleichen Joysticks und Tasten“, führt Eduard Veenhuis seine Beweggründe weiter aus, die vor einem knappen Jahr zur Anschaffung geführt haben. Die Integration der Software IKAS evolution ermögliche einen nahtlosen Übergang der Daten von der Inspektion zur Sanierung. So erfolge die Schadenserfassung während der Inspektion, die Planung von Sanierungsmaßnahmen und die Dokumentation der Schadensbeseitigung während des Fräsens in ein und dergleichen Arbeitsumgebung.
Ingenieurwesen im Blut
Druckluft als Antrieb
Der Fahrwagen des Roboters wird elektrisch angetrieben. Den Strom für den Allradantrieb lässt Eduard Veenhuis nachhaltig über Solarzellen auf dem Dach des LKWs erzeugen. Der Fräsmotor des MicroGator Air wird dagegen pneumatisch angetrieben. Seine effektive Fräsleistung wird durch einen ¾“-Luftschlauch mit einem Innendurchmesser von 19 mm erreicht. Für die gleichmäßige Spannung von Luftschlauch, abgetrommelt über den Meclube-Großroller, und dem gelben Kamerakabel, abgetrommelt über die KW 306, sorgt Induron-Mitarbeiter Marcel Lozeman.
Kurze Einarbeitungszeit
Sein Kollege Sandink ist seit 22 Jahren bei Induron tätig und hat den MicroGator Air in kürzester Zeit als verlässliches Arbeitsinstrument schätzen gelernt. Der 65-Jährige hat jahrzehntelang TV-Untersuchungen vorgenommen und sich nicht gescheut, die neue Aufgabe anzunehmen. „Die Bedienung hat man schnell drauf“, sagt er. Routiniert steuert er die der Dreh- und Schwenkkopfkamera Orpheus am Fahrwagen T66 und nun auch den Fräsroboter. Während er in einer Haltung einen Stutzen zurückfräst, lobt er die präzise Steuerung über Potenziometer in den Joysticks und die stufenlos regulierbare Bewegungsgeschwindigkeit.
„Wir fräsen bei Bedarf eine Stunde und dann geht’s weiter mit anderen Arbeiten“, antwortet Sandink auf die Frage nach dem Abeitsablauf. Es sei nicht wie bei einer Kolonne, die den ganzen Tag Haltung für Haltung vorbereitende Fräsarbeiten für den anschließenden Schlauchliner-Trupp ausführe. Wenn erforderlich, entferne er vor oder nach der Kamerabefahrung Wurzeln, die eine Inspektion beeinträchtigen. Er beseitige mit dem MicroGator Air auch alle anderen Arten von Abflusshindernissen wie z.B. Inkrustationen, einragende Stutzen, Muffenversätze und Ablagerungen. Die Fräsarbeiten seien immer ein zeitlich begrenzter Arbeitsschritt von vielen. Auch das Öffnen von Seitenzuläufen führe er mit dem Fräsroboter durch.
Da er sich in der nächsten Haltung in der Rohrdimension DN 500 befindet, montiert er mit wenigen Handgriffen den Fahrwagenzusatz mit Luftreifen an den MicroGator Air. Für die Entfernung von aus Muffen heraushängenden Gummischichtungen in Bereichen der seitlichen Zuläufe tauscht Sandink auch das Werkzeug am Fräser. Nun arbeitet er mit einem konisch geformten Aufsatz mit Verlängerung und nutzt die 4. Achse des Roboters, um in den Seitenkanal hinein arbeiten zu können.
Alles im Blick
Dabei kann er über die Farbschwenkkopfkamera CutterCam den Arbeitsbereich uneingeschränkt beobachten. Da die Druckluft für den Motorantrieb auch für das Luftschild vor der Beobachtungskamera CutterCam dient, wird die Druckluft aufbereitet und anschließend frisches Öl hinzugefügt. Vorteilhaft ist ebenfalls, dass die etablierte Funktion der Linsenreinigung ohne zusätzlichen Schlauch realisiert wird, sodass der Fräsroboter über das Standard-Kamerakabel betrieben werden kann.
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Der Fokus der Beobachtungskamera ist flexibel einstellbar, sodass sowohl der Arbeitsbereich scharf gestellt als auch das Sanierungsergebnis detailliert dokumentiert werden kann. Durch den integrierten Gravitationssensor kann sich Anlagenführer Sandink gut im Rohr orientieren. Über eine weitere Kamera kann Sandink hinter den Roboter blicken. Die Rückschaukamera des MicroGator Air gewährleistet eine kontrollierte Rückwärtsfahrt aus dem Kanal.
Bewährte Bestandteile
Der MicroGator Air wurde auf Basis des elektrischen MicroGators entwickelt. Dementsprechend finden sich grundlegende Baugruppen in dem pneumatischen Fräser wieder. IBAK Robotics passte lediglich jene Bauteile an, die für den Antrieb des Fräsmotors erforderlich waren. Bei Induron B.V. ist man froh darüber, dass die „Luft-Version“ über bewährte Funktionen aus der auf dem deutschen Markt stärker verbreiteten elektrischen Ausführung verfügt. Die permanente Drucküberwachung habe zum Beispiel maßgeblich Anteil daran, dass Ausfälle des Gesamtsystems eklatant vermindert werden. Die permanente Kommunikation zwischen Fahrwagen- und Kontrolleinheit sowie die Lagesensoren sorgen auch beim MicroGator Air dafür, dass der Bediener immer über die Positionierung des Fahrwagens im Rohr informiert ist.
Inspektion mit Mehrwert
Mit der 3D-GeoSense-Verlaufsmessung kann Induron Auftraggebern einen realitätsgetreuen Lageplan mit Breiten-, Längen und Höhenangaben liefern. Die bei den beiden Vermessungsarten gewonnenen Erkenntnisse gehen weit über eine rein optische Inspektion hinaus und können zur Ausführungssicherheit bei Sanierungsmaßnahmen beitragen.
Wirtschaftlich und praxistauglich
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Quelle: IBAK
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