Synergien nutzen und weiter wachsen
Seit 1. April 2024 hat die Rausch Group eine neue Dreierspitze als Geschäftsleitung: Mit Andreas Zwißler (CEO), Axel Riedisser (CFO) und Stefan Keck (COO) sprachen wir auf der IFAT in München über die strategische Ausrichtung, die Marktsituation und Ziele/Potenziale.
B_I umweltbau: Herr Zwißler, auf die Zweierspitze mit Stefan Rausch und Hans Kjärsgård folgt bei der Rausch International Group nun mit Ihnen, Herrn Riedisser und Herrn Keck eine Dreierspitze. Einen CFO gab es vorher nicht. Was steckt hinter dieser strategischen Neuausrichtung?
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Andreas Zwißler: Die Entscheidung, sich noch funktionaler aufzustellen, wurde bereits vor meiner Zeit bei Rausch von den Gesellschaftern getroffen. Gerade vor dem Hintergrund des Unternehmenswachstums und der vielen Standorte war das eine gute Entscheidung, vor allem, um die Arbeitsabläufe zu verbessern und die Kommunikation zu stärken.
Andreas Zwißler ist gelernter Elektroingenieur und arbeitete zunächst bei einer Elektronikfirma, bevor er zu einer internationalen Unternehmensberatung wechselte. Danach ging es wieder in die Industrie zu einem Unternehmen für Hochfrequenzstechnik, bei dem er den Standort Mühlau (Sachsen) als Geschäftsführer leitete. Anschließend arbeitete er elf Jahre für einen international agierenden Anbieter für elektronische Industrieprodukte. Seit dem 1.1.2024 ist Andreas Zwißler CEO bei Rausch. Neben der strategischen Ausrichtung der Gruppe verantwortet er die Bereiche Vertrieb und Entwicklung.
B_I umweltbau: Herr Zwißler, wie haben Sie die Branche bislang kennengelernt und sich bei Rausch eingelebt?
Zwißler: Es ist eine sehr angenehme und familiäre Branche, muss ich sagen. Ich war vorher in merklich wettbewerbsintensiveren Branchen tätig. Hier stellt sich auch mal der eine oder andere Geschäftsführer vor und man kann sich angenehm unterhalten. Auch auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum, meiner ersten Messe in meiner neuen Funktion bei Rausch, und jetzt hier auf der IFAT habe ich diese Erfahrungen gemacht.
Stefan Keck ist studierter Wirtschaftsingenieur. Nach Tätigkeiten in mehreren Beratungsprojekten war er bei einer US-amerikanischen Firma zuständig für das LEAN-Management und die Produktionsoptimierung. Danach arbeitete er elf Jahre lang bei Ipek und sammelte dort Erfahrungen im Bereich Kanalinspektionstechnik. Seit 2022 ist er als Director Operations und seit April 2024 als COO bei Rausch tätig und für die Produktionsstandorte Weißensberg und Immenstadt sowie Service, Arbeitsvorbereitung und Einkauf/Supply Chain zuständig.
B_I umweltbau: Wie blicken Sie auf die derzeitige Marktsituation?
Stefan Keck: Aktuell ist die Marktlage stabil. Unser Produktportfolio ist breit aufgestellt, so dass wir mit Blick auf die internationalen Märkte gut ausbalanciert sind.
Zwißler: Die Branche konsolidiert sich momentan. Der Trend, dass Firmen andere Firmen, insbesondere Dienstleister, aufkaufen, beschäftigt uns als Hersteller natürlich. Wie andere wachsen auch wir weiter. Eine Herausforderung in diesem Jahr besteht darin, unsere Marken zusammenbringen und Synergien zu nutzen.
Axel Riedisser hat nach seinem BWL-Studium im Finanzwesen und insbesondere als Controller gearbeitet. Seit 5 Jahren leitet er als Geschäftsführer die MinCam GmbH, ein Tochterunternehmen der Rausch-Gruppe. Im Januar 2020 übernahm er zudem die Leitung der Finanz- und Controlling-Abteilung der Gruppe. Seit April 2024 ist Axel Riedisser CFO bei Rausch und verantwortet das Finanz- und Rechnungswesen, das Controlling sowie die Bereiche Personal, IT und Legal.
B_I umweltbau: Herr Riedisser, Sie sind der Herr der Zahlen. Wie sehen Sie die Rausch-Gruppe derzeit und für die Zukunft aufgestellt?
Axel Riedisser: Wir sind national und international gut aufgestellt. Das Wachstum der letzten Jahre spricht für sich. In den nächsten Jahren wollen wir uns noch stärker professionalisieren. Mit einem guten Management-Ansatz werden wir noch Potenziale der Gruppe herausheben und nutzen.
„Ganz wichtig ist es, Kunden zuzuhören – und zwar allen.“
- Andreas Zwißler
B_I umweltbau: Herr Zwißler, Sie können im Bereich Entwicklung/Vertrieb eine Berufserfahrung von 30 Jahren aufweisen. Was ist für Sie der Schlüssel zur erfolgreichen Entwicklung und Vermarktung eines Produkts und wo sehen Sie in diesem Zusammenhang die größten Potenziale bei Rausch?
Zwißler: Ganz wichtig ist es, Kunden zuzuhören – und zwar allen. Denn jedes Land auf der Welt seine Eigenheiten, gerade in unserer Branche. Ein Produkt, dass sich auf dem deutschen Markt bewährt, hat vielleicht in den USA keinen Erfolg. Auf die verschiedenen Eigenheiten müssen wir also eingehen. Und auch bereit sein, hier und da neue Wege zu gehen, um Innovationen zu schaffen bzw. voranzubringen. Software sehe ich hier künftig als das Unterscheidungsmerkmal schlechthin an, da werden wir in Zukunft ausreichend investieren müssen.
B_I umweltbau: Herr Keck, wo sehen Sie im operativen Bereich Entwicklungs- und Optimierungsmöglichkeiten?
Keck: Hauptsächlich in den Synergieeffekten in der Gruppe, zu der bekanntlich fünf Tochterfirmen gehören. Wir haben heute viel bessere Möglichkeiten etwa im Einkauf als früher, zumal nun nicht mehr jedes Unternehmen für sich einzelne Bestellungen abwickeln muss. Als Gruppe können wir strategisch besser handeln und verstärkt ganzheitliche Lösungen zur Inspektion und Sanierung anbieten. Gleichzeitig gibt es Optimierungspotenziale bei der Ausrichtung der Produktionsstätten, fokussiert auf die jeweiligen Kernkompetenzen, sowie bei der Digitalisierung inklusive Vereinheitlichung der Prozesse. Auch im Service wollen wir noch besser werden; hier bauen wir nach und nach den internationalen Support und den After Market aus.
B_I umweltbau: Bleibt international gesehen der US-amerikanische Markt mittelfristig Ihr wichtigster?
Zwißler: Ja. Das bleibt in absehbarer Zukunft unser wichtigster Absatzmarkt. Dank Stefan Rausch sind wir dort ein großer Player und nach wie vor gut aufgestellt. Rund 80 Prozent sind bei uns Export-Geschäfte, ein Drittel unserer Produkte geht in die USA.
B_I umweltbau: Herr Riedisser, Sie verantworten auch den Bereich Personal. Es gibt bei Rausch viele langjährige Mitarbeiter(innen). Ist die Fachkräftegewinnung bei Ihnen im Unternehmen genauso unproblematisch wie offenbar das Halten von Fachkräften?
Riedisser: Schwierig ist es schon, das haben wir in den letzten Jahren auch gespürt. Allerdings sind wir mit unserer Fertigungstiefe, unseren elektronischen Komponenten und nicht zuletzt unserem Standing für potenzielle Arbeitskräfte sehr reizvoll. Dadurch finden wir oft qualitativ gute Mitarbeiter. Wir setzen auch verstärkt auf Ausbildung und geben Interessierten gerne einen Einblick in unser Unternehmen. Darüber hinaus veranstalten wir regelmäßig einen „Girls Day“, sind im Sponsoring aktiv, nehmen an Ausbildungstagen teil und fördern die Viereinhalb-Tage-Woche.
B_I umweltbau: Was sind Ihre Ziele mit der Rausch Group, sowohl im Bereich Kanalinspektion als auch im Bereich Rohrleitungssanierung, und welche Produkte oder Tätigkeitsfelder wollen Sie besonders pushen?
Zwißler: Das haben wir von Anfang an zusammen definiert: Wir wollen den Umsatz mittelfristig verdoppeln und uns weltweit im Kanalinspektionsbereich in den ersten Top 3 fest etablieren. Dazu wollen wir in diesem Bereich wie bisher weiter wachsen. Auch der Bereich „Rehab“, also Kanalsanierung, soll ausgebaut werden; auch diesbezüglich sind wir sehr zuversichtlich.
Wie schon gesagt, sind neben innovativer Sanierungs- und Inspektionstechnik vor allem Softwareprodukte für uns relevant. Künstliche Intelligenz wird auch weiterhin eine Rolle bei uns spielen.
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