Mit MobiK durch den Kanal
In Solingen wurde bei den Technischen Betrieben ein System entwickelt und gebaut, welches die Inspektion und Unterhaltung begehbarer Sammler über große Distanzen ohne Zwischenschächte ermöglicht. Nach mehrjähriger Entwicklungszeit ist „MobiK“ jetzt einsatzbereit.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
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Der grabenlose Rohrvortrieb zeigt gerade dann seine Stärken, wenn es gilt, sensible Oberflächen zu unterqueren. Auf diesen Trassen ist es oftmals auch problematisch bis unmöglich, Schächte abzuteufen, insbesondere dann, wenn die Rohrleitung in großen Tiefen verlegt werden muss. Für das Bauverfahren ist es mittlerweile unproblematisch, Vortriebsstrecken mit begehbaren Querschnitten von 1.000 m und mehr aufzufahren. Bei Kanälen stellt sich jedoch das Problem für den Kanalbetrieb, wie solche überlangen Haltungen ohne Zwischenschächte unterhalten werden können.
Vor dieser Frage standen auch die Technischen Betriebe Solingen. Im Zuge der Umgestaltung des Mischwassernetzes entsteht ein neuer, 4 km langer Hauptsammler. Dieser Stahlbetonkanal mit einem Durchmesser von 1,80 bis 2,40 m wird aufgrund der schwierigen Topographie und der schützenswerten Landschaft auf gesamter Strecke im unterirdischen Rohrvortriebsverfahren gebaut.
Anordnung von Schächten schwierig und teuer
Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, ein mobiles und von synchronisierten Winden angetriebenes Transportsystem zu entwickeln, das eine Unterhaltung des neuen Sammlers und im Notfall erforderliche Rettungsmaßnahmen unter weitgehendem Verzicht auf Schachtbauwerke ermöglicht. Seit dem Frühjahr 2010 wurde unter Führung von Stefan Grotzki, Projektleiter für die Sonderbauwerke im Teilbetrieb Tiefbau bei den Technischen Betrieben Solingen, die Idee und Entwicklung eines solchen Systems mit Namen „MobiK“ vorangetrieben.
Sicher durch den Kanal
Das System lässt sich über eine Steuereinheit von einem der beiden Fahrwagen aus und bei Bedarf vom Personal an den oberirdischen Winden bedienen. Die Audio- und Videoübertragung sowie die Positionsübermittlung der Fahrwagen sind an allen Steuerständen gewährleistet. Ein Gaswarngerät ist direkt an das Fahrwagensteuerpult montiert. Die Messwerte werden sowohl auf einem Monitor der Steuerungseinheit angezeigt als auch an die Bedieneinheiten der Winden übermittelt. „Die Kommunikation ist einer der zentralen Faktoren, auf den bei der Entwicklung dieses Systems besonderer Wert gelegt wurde“, betont Stefan Grotzki.
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Durch das MobiK lässt sich der Transport von Arbeits- und Sicherheitsausrüstung, von Material und Personal in überlangen Haltungen realisieren. Für den Notfall sind die Fahrwagen mit Pressluftflaschen für die Atemluftversorgung des Wartungspersonals ausgestattet. In Gefahrensituationen ist ein zügiger und sicherer Rückzug der Mitarbeiter gewährleistet. Darüber hinaus bietet das System durch das bis zu 1.200 m lange Steuerkabel die Möglichkeit, die Haltungen durchgehend mit der Kanalfernsehkamera zu untersuchen.
Produktive Zusammenarbeit, tolle Unterstützung
Bei einem Erfahrungsaustausch erfuhren die Stadtwerke Essen von dem Projekt, und weil es dort ein großes Interesse an einer derartigen Problemlösung gab, beteiligten sich die Essener zu 50 Prozent an den Entwicklungs- und Herstellungskosten von rund einer Million Euro.
Großes Einsparpotenzial
Nach der erfolgreich abgeschlossenen praktischen Erprobung und der Schulung von Mitarbeitern ist MobiK einsatzbereit und steht den Technischen Betrieben Solingen und den Stadtwerken Essen zur Verfügung. „Auf Anfrage von Netzbetreibern sind wir aber selbstverständlich auch bereit, die Befahrung von Sammlern mit dem System als Dienstleistung anzubieten“, so Manfred Müller.
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