Sondervorschläge verringern Belastung für Mensch und Natur
Der Riederwaldtunnel gilt als größtes innerstädtisches Bauprojekt der Autobahn GmbH in Hessen. Es handelt sich um den Lückenschluss zwischen der A 66 und der A 661 im Osten von Frankfurt auf einer Länge von 2,2 km. Davon verläuft die Autobahn künftig 1,1 km in einem Tunnel unter dem Stadtteil Riederwald im Korridor der Straße „Am Erlenbruch“. Da der Tunnel die Trasse des Seckbachsammlers kreuzt, mussten die Ver- und Entsorgungsleitungen vor Baubeginn neu geordnet werden.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
Hauraton hat spezialisierte Lösungen, die bei der Neugestaltung von Bahnhöfen für ganzheitlichen Regenwassermanagement eingesetzt werden.
Die Firma Sonntag erhielt den Auftrag zum Neubau eines Stauraumkanals in vier Bauabschnitten. Bereits im Zuge der Ausschreibung hat Sonntag ein Nebenangebot zur Ausführung des 2. Bauabschnitts als Rohrvortrieb DN 2600 / DA 3100 eingereicht. Nach Erhalt des Auftrages wurden weitere Optimierungsvorschläge ausgearbeitet, darunter mehrere Bauabschnitte im Microtunnelling (Länge 342 m) als hydraulisch adäquater Abflussquerschnitt.
Durch diese Ausführungsvarianten konnte die offene Kanalverlegung auf 36 m reduziert werden. Damit verringerte sich die Gefahr von Störungen im Spiel- und Veranstaltungsbetrieb des Riederwaldstadions erheblich und es gab deutlich weniger Einschränkungen für die Anlieger und Anwohner. Auch im Bereich eines Betriebshofs der Verkehrsbetriebe Frankfurt (VGF) konnte das Sonntag-Team die Eingriffe in die Böschung der Autobahn sowie bei der Umfahrung des Betriebsgeländes auf ein Minimum begrenzen.
Vortrieb knapp unter der Grasnarbe
Aufgrund geringer Überdeckung der Rohrquerschnitte in den beiden Anschlussbereichen ergab sich für die Vortriebsstrecken nur ein Gefälle zwischen 0,3 und 3,5 ‰ und eine Überdeckung von teilweise weniger als einem Meter. Die Berechnung des Stützdrucks zeigte, dass in manchen Abschnitten temporäre Auflasten erforderlich sein würden, um eventuell auftretende Ausbläser der Spül- und Schmiersuspension zu vermeiden.
Maßgeschneiderte Abwasserhaltung XXL
Durch die Ausführung im Rohrvortrieb mussten Teilabschnitte des bisherigen Seckbachsammlers für die Bauzeit außer Betrieb genommen und ausgebaut werden. Der Amtsentwurf sah hier eine Dükerleitung mit GFK-Schächten und offen verlegten GFK-Rohren vor. Um die Tiefbauarbeiten und damit den Eingriff in die Böschung der A 661 möglichst gering zu halten, wurden die Abwasserüberleitungen als Heber ausgeführt. Durch zwei Gruben auf Flucht des vorhandenen Kastenkanals und Deckenausschnitte im Kastenprofil wurde ein oberirdisch verlaufendes Stahlrohr DN 1400 installiert. Es hob das Abwasser am Oberhaupt mit Vakuum über das Geländeniveau und leitete es am Unterhaupt im freien Auslauf wieder ein. Die maximale Überleitungsmenge betrug 2.000 l/s.
Als Auflager im unwegsamen Gelände der Autobahnböschung hat Sonntag Spundwandprofile gerammt und darauf eine Konsole geschweißt, die das Gewicht von 2,5 t/m sicher abträgt.
Erhöhte Anforderungen an die Betonqualität
Die Entwässerungsbetriebe der Stadt Frankfurt stellen gemäß ZTV Emscher erhöhte Anforderungen an den eingesetzten Beton. Außer auf der Qualität der fertigen Bauteile liegt ein besonderes Augenmerk auf der Prüfung und Qualität der Zuschlagsstoffe. In Zusammenarbeit mit dem Betonlieferanten hat Sonntag ein Betonrezept entwickelt, das die hohen Standards in jeder Hinsicht erfüllt. Bei den Stahlbeton-Vortriebsrohren baute Sonntag auf SW-Beton, der besonders widerstandsfähig gegen Betonkorrosion durch chemischen Angriff ist (Expositionsklasse XA 3).
Das Grundwasser im Griff
Für die temporäre Grundwasserhaltung waren laut Genehmigung strenge Grenzwerte einzuhalten. Durch die Umstellung des Bauverfahrens von offener auf geschlossene Bauweise konnten wir die genehmigte Entnahmemenge um etwa 30 % unterschreiten.
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Informationstage für Geschäftspartner und Studenten
Im Juli 2022 hat Sonntag auf dem Baufeld einen Tag der offenen Tür zur Projektvorstellung und zum Erfahrungsaustausch veranstaltet. Geladen waren Vertreter des Bauherrn, das bauleitende Ingenieurbüro sowie weitere Partner, mit denen Sonntag seit vielen Jahren Geschäftsbeziehungen pflegt. Anhand der Planunterlagen wurde die Maßnahme durch die Bauleiter und Oberbauleiter vorgestellt. Danach konnten bei einem Rundgang die Vortriebsrohre, der Rohrvortrieb und die Baugruben sowie der bereits fertiggestellte Rohrstrang DN 2600 besichtigt werden.
Nach einem abschließenden Imbiss und Einzelgesprächen fiel die Resonanz zu dieser Aktion durchweg positiv aus. Während der Bauzeit konnten auch mehrere Gruppen der Fachhochschule Rhein-Main die Baustelle besichtigen.
Daten zum Projekt |
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493 m SB-VT-Rohr DN 2600 / DA 3100 |
97 m SB-VT-Rohr DN 2000 / DA 2400 als Kurvenvortrieb R = 200 m |
36 m Kastenkanal K 2000 / 2500 mit Spundwandverbau |
2 St. Stahlrohr-Heberleitung DN 1400, Länge 30 - 40 m |
8 Spundwandgruben 10 x 5 m bis 12,50 x 10,50 m, T bis 5 m |
2 Spritzbetongruben D = 4,50 m, T bis 7 m |
3 Tangentialschächte DN 1200 |
6 Ortbetonbauwerke |
3.500 m3 Erdaushub |
3.000 m2 Spundwandverbau |
Quelle: Sonntag Bau
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