UV-Schlauchliner als langlebige Auskleidung

Nach sorgfältiger Planung durch das bauleitende Ingenieurbüro fiel die Wahl auf den Einsatz eines UV-Schlauchliners, der es ermöglichte, den Stauraumkanal ohne aufwendige und umweltbelastende Erdarbeiten abzudichten. Zum Einsatz kam der 1800H-Liner von RelineEurope, ein mit UV-Licht härtender, glasfaserverstärkter Schlauchliner. Dieser wurde mit einer 20-Tonnen-Bagela-Winde in den Kanal eingezogen, aufkalibriert und mit Hilfe spezieller UV-Lampen computergesteuert ausgehärtet.

Das hierbei entstandene „Rohr-in-Rohr-System“ gewährleistet eine langlebige und dichte Auskleidung des Kanals, die nicht nur die Struktur des ursprünglichen Betonkanals verstärkt, sondern auch dessen hydraulische Leistungsfähigkeit erhält. Die Entscheidung für den Einsatz dieses Linersystems wurde aufgrund der hohen Beanspruchung und der spezifischen Anforderungen an die Flexibilität des Materials im Bereich des 23-Grad-Bogens getroffen.

Herausforderungen und Lösungen bei der Renovierung

Eine der größten Herausforderungen waren die Zugänglichkeit der Baustelle sowie die großen Gewichte und Abmessungen der Materialien. Der Kanal verläuft direkt neben dem örtlichen Bach und befindet sich teilweise in einem Naturschutzgebiet in einem schwer zugänglichen und nicht befestigten Waldgebiet. Es mussten spezielle Maßnahmen ergriffen werden, um die Baustelle überhaupt erreichbar zu machen.

Dies umfasste die Errichtung temporärer Zuwegungen, Baustraßen und Plattformen, um die schweren Maschinen und Materialien sicher zum Einbauort transportieren zu können, ohne den umliegenden Wald und das Bachbett zu beschädigen. Der 23-Grad-Bogen in der Kanalführung erforderte eine sorgfältige Planung und Anpassung des über 205 Meter langen und 24 Tonnen schweren UV-Liners, der sich nahtlos an die komplexe Rohrgeometrie anpassen sollte. Die Schachtumbauten, die notwendig waren, um den Liner überhaupt einbringen zu können, stellten ebenfalls eine erhebliche logistische und technische Herausforderung dar. Durch den Einsatz spezialisierter Technik und präziser Vorarbeit konnte jedoch eine passgenaue und effiziente Installation des „Kolosses“ gewährleistet werden.

Umweltaspekte bei der Sanierung

Die Verwendung der UV-Liner-Technologie hat es ermöglicht, die Arbeiten innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens durchzuführen, ohne die umliegende Natur übermäßig zu belasten. Dank der präzisen Planung und Ausführung konnte der Betrieb des Kanals schnell wieder aufgenommen werden, und das Risiko von Umweltschäden durch Leckagen oder Kanalversagen wurde erheblich reduziert. Das Projekt in Unterafferbach dient damit als Modellbeispiel für die erfolgreiche Anwendung grabenloser Sanierungstechniken in ökologisch sensiblen Bereichen.