Bessere Vorhersage für bessere Vorsorge
Um die Gefahr von Sturzfluten besser einordnen zu können, haben Forscher der Universität Freiburg einen Index entwickelt, der lokale Gegebenheiten berücksichtigt. So sollen Alarm- und Einsatzpläne verbessert werden können.
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Sturzfluten sind schwer vorherzusagen, da bei ihrem Auftreten neben dem Niederschlag viele weitere Faktoren entscheidend sind. Ein Team unter der Leitung von Wissenschaftlern der Universität Freiburg hat nun einen Index entwickelt, der die jeweils erwartete lokale Gefahr von Sturzfluten angibt.
In den sogenannten Sturzflutindex (SFI) fließen neben Niederschlagsdaten hydrologische und hydraulische Modelle ein. Relevant ist etwa, wie viel Wasser die lokalen Böden aufnehmen können: Handelt es sich um versiegelte Flächen? Ist der Boden bereits feucht oder gesättigt? In welchem Maße ist er mit Pflanzen bedeckt? Eine weitere Frage ist, wie das Wasser abfließt: Ist die Gegend flach oder hügelig? Treffen mehrere spontan gebildete Flüsse an einer Stelle aufeinander? Auf Basis von Bodenkarten und Daten etwa zu Landnutzung und Versiegelung berechnen die Forscher diese lokalen Gegebenheiten mit Hilfe von hydrologischen und hydraulischen Computermodellen.
Risiko-Klassen geben an, wie gefährlich erwartete Sturzfluten werden
Bewohner rechtzeitig warnen und langfristig vorsorgen
Um den SFI zu testen, bestimmten die Forscher Gefahren bei früheren Hochwassern anhand historischer Daten. Tatsächlich sagte der Index die jeweils betrachteten Sturzfluten korrekt vorher. „Der SFI bietet einen deutlichen Mehrwert gegenüber bloßen Starkregenwarnungen“, sagt Prof. Dr. Markus Weiler, Professor für Hydrologie an der Universität Freiburg und Koordinator des Projekts. „Mit Hilfe der Vorhersagen können Bewohner betroffener Gebiete in Zukunft hoffentlich rechtzeitig gewarnt werden, Alarm- und Einsatzpläne objektiviert und verbessert werden. Langfristig hilft der Index, vorzusorgen und die lokalen Gefahren durch Sturzfluten zu verringern. Um seinen Einsatz voranzutreiben, sind wir bereits mit mehreren Landesämtern im engen Kontakt.“
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Quelle: Universität Freiburg
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