Ökologisch sinnvoll

Im Neubaugebiet „Auf dem Buhrlande“ hat die Stadt Fröndenberg/Ruhr mit einem Mulden-Rigolen-System gegen mögliche Überschwemmungen Vorsorge getroffen. Aufgrund seiner extra flachen Ausführung lässt es sich selbst bei hohem Grundwasserstand problemlos und platzsparend einbauen.

Ökologisch sinnvolle Regenwasser-Lösung für Neubaugebiet
Bereit zum Einbau: Die einzelnen Elemente aus widerstandsfähigem PVC-U werden einbaufertig auf die Baustelle geliefert. | Foto: Funke Kunststoffe
Hochwasser- und Starkregenrisiken sind heute ein wesentlicher Bestandteil von Bauleitplanungen. In der zum Kreis Unna gehörenden Stadt Fröndenberg/Ruhr nimmt man die entsprechenden Schutzmaßnahmen besonders ernst. Überschwemmte Straßen und voll gelaufene Keller gehörten hier in den vergangenen Jahren immer wieder mal zum Stadtbild. In dem Neubaugebiet im Norden des Ortsteils Ardey soll das nicht passieren. Auf dem rund 1,5 ha großen Areal werden für den Investor Pro Dev GmbH, Unna, Baugrundstücke für 29 Einfamilien- und zwei Mehrfamilienhäuser erschlossen. Dabei wird das Regenwasser komplett in eine Mulden-Rigolen-Versickerungsanlage geleitet, die ausreichend Sicherheitspuffer bietet. „Standard ist es, bei der Dimensionierung von einem fünfjährlichen Regenereignis auszugehen. Hier berechneten wir das Mulden-Rigolen-System allerdings auf der Grundlage eines 30-jährlichen Regenereignisses“, erklärt Lars Möhring vom Planungsbüro SM Consult GbR aus Hagen.
Aufgrund des hohen Grundwasserstandes wurde die nur 33 cm hohe D-Raintank 3000 smallbox eingesetzt. Genau wie die Standardausführung der D-Raintank 3000-Elemente verfügt auch die flachere smallbox-Version laut Hersteller über eine Speicherfähigkeit von nahezu 97 %. | Foto: Funke Kunststoffe
Aufgrund des hohen Grundwasserstandes wurde die nur 33 cm hohe D-Raintank 3000 smallbox eingesetzt. Genau wie die Standardausführung der D-Raintank 3000-Elemente verfügt auch die flachere smallbox-Version laut Hersteller über eine Speicherfähigkeit von nahezu 97 %. | Foto: Funke Kunststoffe

Ideal für die Voraussetzungen vor Ort

Ein Mulden-Rigolen-System bietet Speicherraum sowohl in der oberirdischen Mulde als auch in der unterirdischen Rigole. Letztere wurde bei einer Größe von (L x B x H) 52,2 m x 9,60 m x H 0,33 m auf ein Fassungsvermögen von rund 160 m3 ausgelegt. Für die Erstellung des unterirdischen Speicherraums wählte der Investor D-Raintank 3000 von Funke Kunststoffe in der Ausführung als D-Raintank 3000 smallbox, die sich aufgrund ihrer geringen Höhe ideal für die Voraussetzungen vor Ort eignet. „Bei den Planungen kam es auf Zentimeter an. Die Höhe der Zuläufe spielte eine Rolle. Der Grundwasserstand in diesem Gebiet ist nämlich hoch. Da der Abstand zwischen der Unterkante der Versickerungsanlage und dem höchsten zu erwartenden Grundwasserstand gemäß DWA-A 138 mindestens ein Meter betragen soll, kam nur die niedrige Version infrage. Sie ist für diesen Anwendungsfall perfekt geeignet“, betont Möhring und spielt darauf an, dass die Kunststoffrigole von Funke auch in der Standardausführung mit 0,6 m Höhe erhältlich ist.
Die Außenseiten der Rigole werden mit speziellen gerasterten Seitenplatten versehen. Im Rigoleninneren sind keine Seitenplatten erforderlich. | Foto: Funke Kunststoffe
Die Außenseiten der Rigole werden mit speziellen gerasterten Seitenplatten versehen. Im Rigoleninneren sind keine Seitenplatten erforderlich. | Foto: Funke Kunststoffe

Überläufe als zusätzliche Sicherheit

Zwischen Mulde und Rigole befindet sich eine 0,30 m hohe, bewachsene Bodenzone, die als Bodenfilter zur Reinigung des Regenwassers dient. Somit versickert das in der Mulde zwischengespeicherte Wasser durch die Bodenzone sukzessive in die darunter angeordnete D-Raintank 3000 smallbox und von dort aus ins Grundwasser. Damit dieses Prinzip auch in Ausnahmesituationen wie Starkregen und Frost reibungslos funktionieren kann, hat man in Fröndenberg ebenfalls vorgesorgt. Mulde und Rigole sind durch drei HS-Reinigungsschächte DN 800 als Notüberlauf verbunden. Ist die Mulde im Falle eines Starkregenereignisses ausgelastet, ohne dass die Speicherkapazität der darunter befindlichen Rigole ebenfalls bereits erschöpft ist, wird das Regenwasser aus der Mulde auf direktem Wege in das System geleitet. Auch für den kritischen Lastfall „Regen bei gefrorenem Boden“ garantiert der Überlauf die Funktionsweise des Mulden-Rigolen-Systems.
Keine 7,5 kg wiegt die D-Raintank 3000 smallbox. Die einzelnen Rigolenelemente können daher schnell und leicht von einer Person von Hand verlegt werden. | Foto: Funke Kunststoffe
Keine 7,5 kg wiegt die D-Raintank 3000 smallbox. Die einzelnen Rigolenelemente können daher schnell und leicht von einer Person von Hand verlegt werden. | Foto: Funke Kunststoffe

Speicherfähigkeit von 97 %

Insgesamt kommen auf der bisher als Ackerland genutzten Fläche rund 1.300 Rigolenelemente zum Einsatz. Genau wie die Standardausführung der D-Raintank 3000-Elemente kommt auch die flachere smallbox-Version laut Hersteller auf eine Speicherfähigkeit von nahezu 97 %. „Zum Vergleich: Übliche Schotter- oder Kiesrigolen erreichen nur eine Speicherkapazität von ungefähr 30 % bis 35 %. Damit stellt das D-Raintank 3000-System eine effiziente und platzsparende Lösung für ein vorausschauendes Regenwasserkonzept dar“, unterstreicht Frank Horstmann, Fachberater Regenwasserbewirtschaftung der Funke Kunststoffe GmbH.

Die Rigole aus D-Raintank 3000 smallbox-Elementen wurde mit speziellen Inspektionstanks ausgestattet. Sie verfügen über eine Schiene, die auch den Einsatz von Fahrwagenkameras mit kleinen Rädern ermöglicht. | Foto: Funke Kunststoffe
Die Rigole aus D-Raintank 3000 smallbox-Elementen wurde mit speziellen Inspektionstanks ausgestattet. Sie verfügen über eine Schiene, die auch den Einsatz von Fahrwagenkameras mit kleinen Rädern ermöglicht. | Foto: Funke Kunststoffe
Was die bautechnischen Eigenschaften anbelangt, weist die flache Variante dieselben Vorteile auf wie die Standardausführung. Die einzelnen 600 x 600 x 330 mm großen Elemente aus widerstandsfähigem PVC-U bestehen aus einer Gitterplatte mit jeweils vier lastabtragenden Säulen. Sie werden einbaufertig auf die Baustelle geliefert und überzeugen beim Einbau durch ihre Handhabung, wie Bauleiter Felix Ständker von der Stricker Infrastrukturbau GmbH & Co. KG bestätigt: „Das Gewicht jedes einzelnen Elements liegt bei rund 7,5 Kilogramm. Auch aufgrund der praktischen Maße können die Boxen von einer Person ohne Baugerät bewegt und innerhalb kürzester Zeit montiert werden.“

Mit Vlies ummantelt

Die Kunststoffrigole hat eine geringere Breite als die eigentliche Sohlfläche der geplanten Versickerungsmulde. Aus diesem Grund werden die verbleibenden Seitenräume mit einem Rigolen-Kies 16/32 verfüllt, der ebenfalls mit Vlies ummantelt wird. Dadurch steht ein zusätzliches Rigolenvolumen zur Verfügung. | Foto: Funke Kunststoffe
Die Kunststoffrigole hat eine geringere Breite als die eigentliche Sohlfläche der geplanten Versickerungsmulde. Aus diesem Grund werden die verbleibenden Seitenräume mit einem Rigolen-Kies 16/32 verfüllt, der ebenfalls mit Vlies ummantelt wird. Dadurch steht ein zusätzliches Rigolenvolumen zur Verfügung. | Foto: Funke Kunststoffe

Bevor die D-Raintank 3000 smallbox verlegt werden kann, muss die Baugrube planeben mit einer Sauberkeitsschicht versehen und mit einem Filtervlies ausgekleidet werden. Darauf können die Tiefbauer im nächsten Schritt die Elemente anordnen und mit dem Filtervlies sanddicht ummanteln. „Das hierfür verwendete Vlies wirkt einer Verunreinigung durch das umliegende Erdreich entgegen“, so Horstmann. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat sich die Stadt Fröndenberg/ Ruhr zudem für eine Variante mit Inspektionstank entschieden, wodurch die Rigolenanlage leicht mit einer Kamera inspiziert werden kann.

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Das Fazit der Stadt nach dem Einbau ist positiv: „Dank der D-Raintank 3000 smallbox ist das Neubaugebiet gut gegen Starkregen gewappnet. Die dezentrale Versickerung von Niederschlägen ist ökologisch sinnvoll. Wir sind froh, eine so praktische und effiziente Lösung gefunden zu haben, die sich mit dem hohen Grundwasserstand vor Ort hervorragend vereinbaren lässt“, heißt es von Seiten des Tiefbauamts der Stadt.

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Quelle: Funke Kunststoffe


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