Infrastruktur an den Klimawandel anpassen
Die Fachseminarreihe „ACO Regenwelten 2017“ startete am 10. Oktober in Hamburg. Es ging um den Klimawandel, Starkregenereignisse und die damit verbundenen infrastrukturellen Probleme. Klar war: Nachhaltiges Regenwassermanagement ist eine (kommunale) Gemeinschaftsaufgabe und flächendeckend nur durch mehr Anstrengung zu erreichen.
Nach zwei Jahren fand ACO Regenwelten, eine Plattform zur Wissensvermittlung und zum Austausch, in diesem Jahr seine Fortsetzung. Die sieben Veranstaltungen mit festen und regionalen Vorträgen wurden über das ganze Bundesgebiet verteilt: Hamburg, Berlin, Hannover, München, Rust, Leverkusen, Fürth. Den Auftakt machte die Veranstaltung in Hamburg, die mit 120 Teilnehmern gleich sehr gut besucht war.
Mehr Starkregen durch Klimawandel?
Für den richtigen Durchblick beim Thema Klimawandel sorgte der – zumindest im Norden – aus dem Fernsehen bekannte Meteorologe Dr. Meeno Schrader (WetterWelt GmbH, Kiel). Der Klimawandel werde oft angezweifelt, „doch er ist präsent und schreitet stetig voran“, so der Experte. Doch bedingt der Klimawandel tatsächlich eine Zunahme von Starkregenereignissen? Einige verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass eindeutige messtechnische Nachweise noch nicht (vollständig) erbracht worden seien. So auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Hinblick auf die letzten Dauer- und Starkregen in Deutschland im Juli, wobei der DWD zumindest vom „Einfluss des Klimawandels“ ausgeht. Einig sind sich die Wetter-Experten inklusive Meeno Schrader aber darin, dass die globale Erwärmung mehr Potenzial für Extremwetterereignisse bietet. Wärmere Luft etwa kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was Starkregenereignisse letztlich begünstigt. Eine weitere Folge der globalen Erwärmung ist die Expansion der Meere, also ein Anstieg des Meeresspiegels, was vor allem für den Küsten- bzw. Überflutungsschutz relevant wird.
„Unabhängig davon, ob Starkregenereignisse zunehmen, müssen wir etwas tun!“, warnt Dipl.-Ing. Klaus Krieger, Abteilungsleiter Konzeption des Ver- und Entsorgungssystems, Hamburg Wasser. Die Infrastruktur sei nicht ausreichend an den Klimawandel bzw. Starkregenereignisse angepasst.
Lösungsansätze für urbane Räume
„Wir benötigen ein gesamtheitliches Entwässerungsmanagement“, meinte Dipl.-Ing. Markus Blaschke, Schulungsleiter der ACO Academy, und war sich darin mit den anderen Referenten einig. Das umfasse die interdisziplinäre Erarbeitung nachhaltiger, innovativer Lösungen. Gefordert sind also die Stadtentwicklung (Planer), die Anlagen-Betreiber, die Forschung bzw. Wissenschaft und auch die Privatpersonen im Bereich der Grundstücksentwässerung.
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In verschiedenen Städten im In- und Ausland gibt es erfolgreich umgesetzte nachhaltige Regenwasser-Projekte, so auch in der Hansestadt Hamburg, die 2011 wie viele andere Städte von Starkregenereignissen böse erwischt wurde. Ein treffendes Beispiel für multifunktionale Flächennutzung nannte Klaus Krieger: 2013 wurde in einem trennkanalisierten Gebiet Deutschlands erster Regenspielplatz im Stadtteil Neugraben-Fischbek im Hamburger Südwesten eingeweiht. Zum Konzept gehört eine in den Spielplatz integrierte Flutmulde, die bei Starkregen überschüssiges Regenwasser aus dem Kanalnetz aufnimmt und es über Sickergräben zu einem benachbarten Brunnenschutzgebiet weiterleitet.
Dezentrale Regenwasser-Bewirtschaftung für öffentliche Fächen
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Erfolgreiche Seminarreihe 2017
Eine etwas ausführlichere Version dieses Berichts lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe (6/17) der B_I umweltbau.
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