„Noch keine Erholung der Messewirtschaft“
Die GSTT ist Mitglied im AUMA (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der deutschen Wirtschaft e.V.) und somit nahm auch GSTT-Geschäftsführer Dr. Klaus Beyer an der AUMA-Mitgliederversammlung am 25. Mai 2023 in Berlin teil.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
Hauraton hat spezialisierte Lösungen, die bei der Neugestaltung von Bahnhöfen für ganzheitlichen Regenwassermanagement eingesetzt werden.
Ein wesentlicher Tagesordnungspunkt war die Bestätigung/(Wieder-)Wahl des Vorstandes. Der Gesamtvorstand des AUMA setzt sich aus Vertretern der Industrie, des Handwerks und des Handels zusammen, sowie aus Vertretern der Messeveranstalter. Er besteht aus maximal 22 ehrenamtlich tätigen Mitgliedern.
Die MGV hat Dirk Bollwerk in den Vorstand gewählt. Der 52-Jährige vertritt den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) im AUMA. Seit 2017 ist er Präsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Vorsitzender des AUMA ist Philip Harting (Harting Technologiegruppe, Espelkamp), Peter Ottmann (NürnbergMesse GmbH) ist 1. stv. Vorsitzender und Klaus D. Kremers (Paradies GmbH, Neukirchen-Vluy) 2. stv. Vorsitzender.
Zur Zeit hat der AUMA 71 Mitglieder. Im Jahresdurchschnitt sind beim AUMA 22 Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsführer ist Jörn Holtmeier.
Das Jahr 2022 war das dritte Jahr in Folge, in dem die Messewirtschaft unter den Folgen der Corona- Pandemie litt. Dazu kamen die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit steigenden Kosten, vor allem für Energie und einer drohenden Rezession in vielen Wirtschaftsbranchen, die auch auf Messen durchschlugen. Das erste Quartal 2022 war für die deutsche Messewirtschaft wirtschaftlich fast ein Totalausfall, da nur sehr vereinzelt (18!) Messen stattfinden konnten. Ab April fanden deutschlandweit wieder Messen statt und im Sommer und Herbst/Winter setzte eine deutliche Erholung ein. Seitdem zeigen alle relevanten Kennzahlen für 2022 einen deutlichen Aufwärtstrend im Vergleich zu den beiden Vorjahren. Das Vor-Corona-Niveau konnte im Durchschnitt noch nicht erreicht werden und wurde deutlich unterschritten. 2022 konnten 280 von ursprünglich 410 geplanten Messen stattfinden.
Zusammengefasst kann man konstatieren, dass das Messejahr 2022 schlechter begann als befürchtet, in Richtung Q3 und Q4 aber besser als erwartet endete. Das im letzten Jahr erzielte Ergebnis ist deutlich besser als geplant. Dies liegt einerseits an höheren Einnahmen als prognostiziert und andererseits an erheblichen Kosteneinsparungen in diversen Bereichen. Hinzu kommen Überbrückungshilfen des Bundes, die das Jahresergebnis stark positiv beeinflussen.
Der AUMA-Messetreff 2023
Mehr als 300 Gäste kamen zum Messetreff am 25. Mai nach Berlin. Darunter waren die Macher von Messen, Vertreter von Politik, Medien, Ministerien und Verbänden. In der Strandbar BeachMitte feierten alle gemeinsam das dichte Messeprogramm 2023 und das Engagement der Branche, nach Ende der Pandemie und bei aufgewühlter politischer Großwetterlage Kurs auf Messeerfolg zu halten.
„Die Auswirkungen und politischen Entscheidungen in der Corona-Pandemie werden die deutsche Messewirtschaft noch lange beschäftigen. Wir können momentan nicht von einer Erholung unserer Branche vor dem Jahr 2025 ausgehen.“ Mit dieser Kernaussage konfrontierte der AUMA-Vorsitzende Philip Harting beim diesjährigen Messetreff den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner.
Kellner, der auch Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung ist, war Ehrengast des frühsommerlichen Hauptstadttreffs der deutschen Messewirtschaft und hielt auch die Keynote des Abends. Er betonte, wie gut der Messewirtschaft und der verbundenen Dienstleistungsbranchen die Rückkehr ins dicht getaktete Messegeschäft gelungen sei – trotz der Einschläge durch die Coronamaßnahmen. Messen hätten ihre Wandelbarkeit bewiesen. Er sei daher sicher, dass sie sich weiter an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen würden. Er bedaure außerordentlich, dass die Messeprogramme im letzten Haushaltsplan gekürzt worden seien. Betroffen waren davon unter anderem das Auslandsmesseprogramm (AMP) sowie die Förderung für Startups in Deutschland. Für das AMP und seine nie da gewesenen Kürzungen hatte er eine klare Botschaft dabei: Er werde sich für die Erhöhung der Mittel 2024 einsetzen – und sich daran messen lassen. Das ist ein Wort! Das werden viele Unternehmerinnen und Unternehmer, die als Aussteller auf den Gemeinschaftsständen, den German Pavilions, ihre Produkte zeigen, sehr gern hören.
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Philip Harting forderte in seiner Rede: „Wir brauchen keinen hausgemachten Gegenwind. Geben Sie uns Rückenwind!“ 230.000 Arbeitsplätze hingen an der Messewirtschaft, erläuterte Harting die Bedeutung der Branche, die jährlich mit bis zu 28 Milliarden Euro zum Wirtschaftsplus beitrage. Die Steuereinnahmen liegen bei bis zu viereinhalb Milliarden Euro. Auf Messen finden die vielen neuen Themen Ideengeber, Problemlöserinnen und Partner. Umso weniger verstehe die Branche, dass die Bundesregierung jüngst Fördermittel für Messestände von Startups und die Förderung für deutsche Unternehmen an Gemeinschaftsständen im Ausland zusammengestrichen habe wie nie zuvor. Die Visaerteilung für Messeteilnehmer aus China, der Türkei und Indien dauere zu lange, teilweise Monate. Dem Weltmesseplatz und der Exportnation Deutschland gingen viele Interessenten dadurch verloren, erläuterte der AUMA-Vorsitzende.
„Grüner Strom ist frei von Abgaben“, ergänzte der Politiker Michael Kellner in seiner Ansprache. Ein Trumpf, den Harting zuvor schon spielte, denn die deutsche Messewirtschaft stehe an der Seite der Bundesregierung bei den Bemühungen um ein klimaneutrales Morgen, so Harting. Bis 2025 wollen die deutschen Messen 100 Prozent Ökostrom beziehen. Heute schon hat fast die Hälfte der 25 beim AUMA gelisteten Messegelände dieses Ziel erreicht. Vieles liege noch vor der Branche, aber kaum ein Neubau entstehe, kaum eine Modernisierung geschehe, bei denen nicht um Nachhaltigkeit gerungen werde. So wollen die Messegesellschaft in den kommenden drei Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro in die Messegelände investieren, in energetische Maßnahmen, in die Umrüstung auf LED, in E-Mobilität und digitale Infrastruktur.
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