Ein Düker für die Mehrfach-Versorgung
In Fürth sind Versorgungsleitungen unter dem Main-Donau-Kanal verlegt worden. Für die komplexe und bohrtechnisch anspruchsvolle Aufgabe bedurfte es leistungsstarker und zuverlässiger HDD-Technik.
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Sichere Alternative für die Zukunft
Der Längenanteil der Stadt Fürth am Main-Donau-Kanal beträgt in der Achse 11,725 km, am Ufer erstreckt sich die Stadt auf einer Länge von 12,668 km. Mit ihrem kleinen, aber feinen Hafen liegt Fürth in der Kanalhaltung Kriegenbrunn mit der Stauzielhöhe von 303,10 m ü. NN. 1970 baute man hier eine Hafenbrücke als Verkehrsverbindung der beiden Ortsteile Atzenhof und Unterfarrnbach und als Trägerobjekt der verschiedensten Versorgungsleitungen. Heute, nach mehr als 50 Jahren, ist die Hafenbrücke ein Fall für die Sanierung, wahrscheinlich sogar für den Abriss.
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Das privatrechtliche Kommunalunternehmen der Stadt Fürth, die Infra fürth gmbh, musste kürzlich, als Versorgungs- und Netzdienstleister für die rund 128.000 Fürther Einwohner, eine Entscheidung darüber treffen, wie die ununterbrochene Versorgung gewährleistet werden kann. Egal, ob Sanierung oder Abriss der Brücke – beides war ungewiss, und so war es nur logisch, die neuen Versorgungsleitungen für Strom, Internet und Telekommunikation unter den Kanal zu legen. Der Bau eines Dükers unter den Main-Donau-Kanal war dafür eine sichere Alternative, auch für zukünftige Leitungsquerungen. So war es sinnvoll, die neuen Versorgungsleitungen via Düker zur Umbindung an die Bestandstrassen auf beiden Seiten des Kanals zu bauen.
Nachhaltige Lösungen gefragt
Für die eigentliche Leitungsverlegung fiel dabei die Entscheidung der Infra fürth gmbh auf die in Großheirath (rund 100 km nördlich von Fürth) ansässige Hauck Tiefbau GmbH. Das Familienunternehmen realisiert mit seinen rund 50 engagierten Mitarbeitern selbst anspruchsvollste Bauvorhaben in allen Bereichen des Tiefbaus. Mit seiner langjährigen Erfahrung, mit seinem umfangreichen Know-how und mit dem Einsatz modernster Techniken ist das Hauck-Team ein Spezialist für grabenloses Bauen. Hierfür stehen zahlreiche Erdraketen (Durchmesser 55 - 140 mm), Gruben- und Felsbohrgeräte sowie Spülbohrgeräte mit einer Zugkraft von bis zu 28 t zur Verfügung. Allein sieben unterschiedlich starke Horizontalspülbohrgeräte mit den verschiedensten Ausstattungen und entsprechenden Zubehören zählt der Hauksche Maschinen- und Fuhrpark – genau das Richtige für dieses Projekt.
Zuverlässige Technik für komplexe Aufgabe
Warum der Bau des Dükers kein Sonntagsspaziergang werden würde, war schnell erkennbar: Zum einen besteht hier der Baugrund aus einer Folge von abrasiven Sandsteinen und zähen, sehr kompakten Tonschichten, die – vor allem im Wechsel – werkzeug- und spülungstechnisch nur schwer beherrschbar sind und den Bohrvorgang dadurch ziemlich erschweren. Zum anderen beinhaltete die notwendige Genehmigung des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes die Forderung, ein Wire-Line-Verfahren einzusetzen, damit die ständige Kontrolle zur Einhaltung der lage- und höhen(tiefen)mäßigen Trassenvorgabe gewährleistet ist. Dazu wurde das kompakte Kreisel-Ortungssystem Opti-Trac von Sharewell HDD eingesetzt. Dieses Opti-Trac-System verwendet für die Navigation optische Gyroskope, die von externen Einflüssen nicht beeinträchtigt werden. Das Gyro-System kann separat mit einer nachgewiesenen praktischen Feldgenauigkeit von 0,1° verwendet werden. Allerdings ist die „Mitnahme“ eines Steuerkabels im Bohrgestänge erforderlich. Durch den Einsatz dieses Kreisel-Ortungssystems wurde außerdem die Schifffahrt nicht beeinträchtigt, da eine Befahrung des Kanals zu Ortungszwecken nicht notwendig war (wie es beim Walk-Over-Verfahren erforderlich gewesen wäre).
Steil in die Tiefe und wieder zurück
Am gegenüberliegenden Kanalufer angekommen, wurde der Bohrkopf gegen einen Backreamer ausgetauscht. Aufgrund des starken Verschleißes an den Backreamern mussten die Aufweitvorgänge mehrfach abgebrochen werden. Erst nach Zurückschieben und Aufarbeitung der Backreamer – beides riskant und zeitaufwändig – konnte der jeweilige Aufweitvorgang fortgesetzt werden. Insgesamt erfolgten sechs Aufweitvorgänge auf einen finalen Bohrlochdurchmesser von 700 mm. Nach einem Cleaning-Run zur Säuberung des Bohrkanals musste nur noch das Bohrgerät von der Start- zur Zielgrube hin umgesetzt werden. So konnte eine Straßensperrung aufgrund der Rohrstranglänge verhindert werden. Dem Rohreinzug stand nun nichts mehr im Wege. Der PE-Mantelrohrstrang DA 500 SDR 11 mit Schutzmantel (zusammengeschweißte 12-m-Einzelrohre, Innenwulstentfernung durch Fräsroboter) wurde mit Wasser befüllt und problemlos eingezogen. Entsprechend der Forderung in der Genehmigung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes erfolgte eine Verdämmung des Ringraumes mit Drillmix 160 zur absolut sicheren Positionierung der Rohrleitung. Der Bau des eigentlichen Dükers war damit so gut wie fertig – nach über 5 Wochen Arbeit.
Das Gröbste ist erledigt
Gebaut für die Zukunft
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Quelle: Tracto-Technik
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