Erster AT120-Einsatz in Deutschland
Anfang April 2024 hat das Bauunternehmen Matthias Ruppert die erste Ditch Witch-Horizontalspülbohranlage AT120 in Deutschland erhalten. Ihr erster Einsatz fand an der Saar bei Saarbrücken im Rahmen eines beeindruckenden Projektes zur Verlegung von diversen Versorgungsleitungen statt.
Herausforderung und Planung
Der Einsatzort des Projektes war von großer Bedeutung: Eine Brücke, die über die Saar und die Autobahn A620 führt, verbindet die Städte Saarbrücken und Völklingen. Diese Brücke soll jedoch in naher Zukunft abgerissen werden. Da an ihr wichtige Strom-, Wasser- und Gasleitungen verlaufen, war es notwendig, eine Alternative zu finden, um die Versorgung weiterhin zu gewährleisten. Dazu mussten diese Leitungen mittels Spülbohrverfahren unter die Erde verlegt werden.
Durchführung der Bohrungen
Das Flussbett der Saar wurde dabei mit einem Mindestabstand von 5 Metern unterbohrt. Die Auftraggeber, die Stadtwerke Saarbrücken und die Stadtwerke Völklingen, hatten zwei parallele Spülbohrungen in Auftrag gegeben. Die Pilotbohrungen wurden kabelgeführt mit einem Wire-Line-System durchgeführt. Bei diesen Pilotbohrungen wurde im anstehenden Fels ein Mud-Motor eingesetzt. Die erforderlichen Aufweitvorgänge wurden mit Hole-Openern in mehreren Arbeitsgängen ausgeführt. In jede der beiden Bohrungen wurde ein PE-HD-Schutzrohr mit einem Außendurchmesser von 630 Millimetern eingezogen.
In das erste Schutzrohr wurden mehrere 20-kV-Systeme eingezogen, welche sich in einzelnen 160-er PE-HD-Rohren befinden. Das zweite Schutzrohr nahm ein Gas- und ein Wasserrohr, jeweils mit einem Durchmesser von 225 Millimetern, sowie zwei weitere PE-HD-Schutzrohre (160 mm Durchmesser) auf.
Nach den erfolgreich durchgeführten Pilotbohrungen und Aufweitvorgängen, die zu einem beeindruckenden Durchmesser von 860 mm führten, startete der Rohreinzug. Für diesen Zweck wurde die B51 in Völklingen vollständig gesperrt, um den durchgängigen Einzug der beiden 630-er PE-HD Rohre zu ermöglichen. Ein 100-Tonnen-Kran wurde verwendet, um die Schutzrohre im Überbogen an den Aufweiter anzuhängen und anschließend einzuziehen.
Dieser logistische Kraftakt erforderte präzise Koordination und eine sorgfältige Planung, um die Arbeiten innerhalb des engen Zeitrahmens von nur zwei Tagen erfolgreich abzuschließen.
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Luftaufnahmen der Baustelle zeigen nicht nur die Spülbohranlage, sondern auch zwei Bentonit-Mischanlagen und eine Recyclinganlage, die der Bohrmaschine die nötige Bohrsuspension zuführt bzw. recycelt. Bei der Recyclinganlage handelt es sich um eine MRS 350+ Midi. Diese nachhaltige Lösung wird bereits seit zwei Jahren von der Firma Matthias Ruppert bei Fels- oder Großbohrungen eingesetzt.
Bedeutung für die Region
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie moderne Technik genutzt wird, um infrastrukturelle Herausforderungen zu meistern. Durch das Spülbohrverfahren wurden sowohl die Autobahn als auch die Saar unterbohrt, wodurch es möglich war, die Leitungen sicher und effizient unterirdisch zu verlegen. Das ist ein entscheidender Schritt, um die Versorgungssicherheit für die kommenden Jahre zu garantieren.
Quelle: Matthias Ruppert Bauunternehmen
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