Notfallversorgung mit flexibler Rohrleitung
Überschwemmungen, Erdrutsche, Tornados, Waldbrände – die Meldungen über Naturkatastrophen scheinen sich zu häufen. Was tun, wenn eine solche Katastrophe die Wasserinfrastruktur beschädigt und Netzbetreiber die Trinkwasserversorgung wiederherstellen müssen? Hier bietet Primus Line mit seiner Technologie zur grabenlosen Sanierung von Druckleitungen und zum temporären oberirdischen Transport von Flüssigkeiten eine geeignete Lösung an.
Unabhängig davon, welches Primus Line-Produkt für die Notfallversorgung eingesetzt wird, bieten beide Varianten den Betreibern im Fall eines strukturellen Versagens nach Überschwemmungen, Erdrutschen oder Erdbeben folgende Vorteile:
- Primus Liner können in großen Längen von bis zu 2.500 Metern verlegt werden
- keine Schweißarbeiten vor Ort
- vollflexibles Rohr, das den Betriebsdruck vollständig aufnimmt
- geringer Platzbedarf für die Trommeln mit dem aufgewickelten Liner
- Transport von bis zu 4.000 Metern auf einer Trommel
Die folgenden Beispiele zeigen, wie Primus Line in einer Vielzahl von Situationen zur schnellen und sicheren Wiederherstellung der Wasserversorgung eingesetzt werden kann:
Pipeline Rapid Response Kits (PRRK) für Fort Lauderdale, Florida
Um im Falle einer Naturkatastrophe eine nachhaltige Trinkwasserversorgung und Brandbekämpfung zu gewährleisten, suchte die Stadt Fort Lauderdale nach einer Ausrüstung, mit der beschädigte Trink- und Abwasserleitungen schnell repariert werden können. Im Jahr 2018 startete Fort Lauderdale ein bahnbrechendes Projekt. In Abstimmung mit dem Primus Line-Engineering-Team und den Ingenieuren der Stadt wurde das Konzept der Rapid Response Kits umgesetzt – eine einzigartige Lösung.
Die Menschen im Südosten der Vereinigten Staaten sind an Katastrophen gewöhnt, vor allem während der Wirbelsturmsaison. Um in solchen Fällen die Wasserversorgung aufrechterhalten zu können, lieferte Rädlinger Primus Line im Juli 2019 die ersten beiden „Pipeline Rapid Response Kits“ (PRRK) nach Fort Lauderdale. Die beiden 12-Meter-Container – der eine für Trinkwasser, der andere für Abwasser – enthalten zwei bzw. drei Trommeln mit aufgerolltem Primus Liner und kundenspezifische Verbinder in verschiedenen Größen, mindestens zwei von jedem Typ.
Diese PRRKs sind die Sicherheitsstrategie für Katastrophensituationen nach Wirbelstürmen oder Überschwemmungen. Die PRRKs ermöglichen es den Einsatzkräften der Stadt, bei Rohrbrüchen Bypässe an nahezu unzugänglichen Stellen zu legen. Kundenspezifische Adapter für verschiedene Rohrdurchmesser (DN 800 bis DN 1500) und flexible Primus Liner DN 500 mit einer Einzellänge von 426 Metern pro Trommel dienen als temporäre Bypässe. So können beispielsweise drei Primus Liner DN 500 kombiniert und mit einem Druck von bis zu 16 bar betrieben werden, um im Notfall die Wasserversorgung einer gebrochenen DN1200-Leitung aufrechtzuerhalten.
In bestimmten Situationen kann es entscheidend sein, die beschädigte Leitung an zwei leicht zugänglichen Stellen zu öffnen, anstatt zu versuchen, sie unter Zeitdruck direkt an der Schadenstelle zu reparieren.
Um mit den PRRKs optimal auf solche Katastrophenfälle vorbereitet zu sein, wurde das Einsatzteam in Fort Lauderdale zwei Tage lang im Aufbau und in der Anwendung des Primus Line-Systems geschult. Die gesamte Ausrüstung befindet sich in den beiden Containern, die unkompliziert ins Einsatzgebiet transportiert werden können. Darüber hinaus kann das gesamte Kit beim nächsten Notfall wiederverwendet werden.
Wasserversorgung nach einem Sturm und einem historischen Erdrutsch in Frankreich
Nach der historischen Überschwemmung des Flusses Le Boréon in der südfranzösischen Gemeinde Saint-Martin-Vésubie in der Nähe von Nizza im Jahr 2020 wurde das Primus Line-System als Notfalllösung eingesetzt. Der enorme Anstieg des Wasserspiegels hatte das Flussbett völlig zerstört. Unvorstellbare Wassermassen verursachten beispiellose Schäden bei Mensch und Infrastruktur: Versorgungsnetze wurden unterbrochen und eine Brücke stürzte ein. Um die Trinkwasserversorgung wiederherzustellen, blieb dem regionalen Versorger nichts anderes übrig, als eine provisorische Leitung zu installieren, die frei über dem neuen Flussbett hing. Die noch funktionierenden Netze wurden über eine Notfallleitung wieder angeschlossen, die entlang einer Straße und eines Weges verlegt wurde, um die vom Versorgungsnetz abgeschnittene Gemeinde Saint-Martin-Vésubie wieder einzubinden. Der regionale Versorger vertraute auf eine bewährte Lösung: Das Primus Line-System ist für große Distanzen geeignet und konnte auch sehr schnell installiert werden.
Dank des geringen Gewichts des Primus Liners von 2,1 Kilogramm pro Meter konnte die zu überbrückende Gesamtlänge von 1.340 Meter ohne zusätzliche Hebewerkzeuge auf lediglich zwei Trommeln transportiert werden. Weitere 120 Meter wurden U-förmig gefaltet geliefert. Diese wurden in ein PVC-Rohr eingezogen, das an der Stelle der eingestürzten Brücke über dem Fluss hing.
Rädlinger Primus Line kommissionierte und versandte das Material, also den Liner und die speziell entwickelten Verbinder, innerhalb von nur 24 Stunden. Der Installationspartner vor Ort führte die Arbeiten an der Einsatzstelle aus. Die perfekte Vorbereitung war in diesem Fall entscheidend, da alle Materialien per Hubschrauber eingeflogen werden mussten. In Kombination mit vorausschauender Planung, schneller Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten und Unterstützung durch den Helikopter für den täglichen Pendelverkehr konnte der Bypass in weniger als einer Woche installiert und die Trinkwasserversorgung wiederhergestellt werden. Dieses Projekt zur Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung ohne schwere Maschinen oder Hebezeuge vor Ort war ein Novum in Frankreich.
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Dreifach-Notfall-Bypass in Messina, Italien
Im Jahr 2015 hatten starke Regenfälle und ein darauffolgender Erdrutsch eine Stahlleitung DN 1.000 strukturell beschädigt. Diese Hauptleitung versorgt die Stadt Messina mit Trinkwasser. Als ein erster Reparaturversuch scheiterte, waren die 240.000 Einwohner der Stadt mehr als zehn Tage lang ohne Trinkwasser. Die italienische Regierung rief daraufhin den Notstand aus und Militär und Zivilschutz übernahmen die Führung. Ein örtliches Bauunternehmen wurde beauftragt, schnell und effizient Abhilfe zu schaffen. Der Grabenlos-Spezialist schlug vor, das Primus Line-System als temporären, oberirdischen Bypass zu verwenden, um die Trinkwasserversorgung wiederherzustellen.
Die Installation der drei Stränge war nach nur 30 Stunden abgeschlossen. Dieser Notfall-Bypass lieferte rund 660 Liter Trinkwasser pro Sekunde nach Messina – das entspricht etwa 57 Millionen Litern pro Tag.
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Quelle: Primus Line
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