Einzigartiges Projekt nicht von der Stange
Die Kanalsanierungsmaßnahme am Verbandssammler in Feldkirch ist eine der größten derartigen Maßnahmen österreichweit. Gleichzeitig handelt es sich auch für den Auftragnehmer Geiger Kanaltechnik um das bisher größte Sanierungsprojekt. Nach umfangreichen Vorplanungen und ingenieurtechnischen Auswertungen entschieden sich Auftraggeber und Planer für das SWP-Wickelrohrverfahren.
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Vor dem Hintergrund, dass dringender Handlungsbedarf bestand, diskutierten der Auftraggeber und die für die Planung verantwortliche BHM Ingenieure Engineering & Consulting GmbH, Feldkirch, verschiedene Sanierungsvarianten, wobei auch ein Neubau nicht ausgeschlossen wurde. Eine Probeentnahme mittels Bohrkernen und deren Prüfung im Labor zeigte auf, dass das Rohrmaterial zwar abgetragen und die Wandung damit dünner geworden war. Dafür hatte die Härte des Betons über die Jahre zugenommen. Er war statisch noch tragfähig, aber dringend zu ertüchtigen. Der Verband entschied sich deshalb für die Renovation in geschlossener Bauweise. „Wir erwarten durch die Sanierung mittels Auskleidung mit der Wickelrohrtechnik eine Konservierung der Altsubstanz. Verbunden mit einer zusätzlichen Aufbesserung erreichen wir für die weitere Zukunft eine gesicherte Funktionalität“, so Beck weiter. „Außerdem können wir auf diese Weise eine kostenintensive Neuverlegung vermeiden und auch die Belastung der Anlieger möglichst geringhalten.“
Nach einem öffentlichen Teilnehmerwettbewerb folgte eine beschränkte Ausschreibung, für die die Geiger Kanaltechnik GmbH & Co. KG den Zuschlag bekam. „Die Kalkulationen waren durchaus aufwendig, Baustellenbesichtigungen unbedingt notwendig und Nebenangebote durften eingereicht werden“, erklärt Thomas Keller, Niederlassungsleiter und Prokurist der Geiger Kanaltechnik GmbH & Co. KG. Darüber hinaus musste jeder Bieter ein Arbeitssicherheitskonzept aufstellen und die geplante Ausführung ausführlich erläutern. „Wir konnten eine wirtschaftliche Lösung erarbeiten und auch in technischer Hinsicht unkomplizierte Lösungen präsentieren“, so der Niederlassungsleiter Kempten weiter.
Wickelung im Doppelprofil
Beim SWP-Wickelrohrverfahren wird ein vorkonfektioniertes endloses PVC-Stegprofil über Stahltrommeln in den Schacht und die Haltung eingebracht, dort zu einem Rohr gewickelt und der verbleibende Ringraum zur Lagesicherung des Rohres anschließend verdämmt. Das Verfahren der Kanalsanierungsprofis der Geiger Kanaltechnik-Niederlassung Kempten überzeugte gerade deshalb, weil mit einer vereinfachten Wasserhaltung gearbeitet werden konnte.
SWP-Verfahren als zuverlässige Alternative
Reinigen, prüfen, dokumentieren
Bevor die Einzelteile der Wickelmaschine durch die Schachtöffnung in die Haltung eingebracht und innerhalb des Schachtes montiert werden konnten, waren umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Unter anderem war je Haltung eine Kalibrierung der Rohrgeometrie durchzuführen, um Form und Nennweite des neuen Rohres festzulegen. Danach galt es, einragende Hindernisse und Ablagerungen zu entfernen. Schließlich waren noch vorhandene Hausanschlüsse einzumessen und zu dokumentieren, bevor eine Reinigung per Höchstdruckreinigung erfolgte. Durch eine abschließende Kamerabefahrung wurden diese Arbeiten geprüft und dokumentiert. Als nächster Schritt wurden die Einzelteile der Wickelmaschine in einen Schacht abgelassen und zusammengebaut, wobei die Berme zur Herstellung der Achsengleichheit zwischen Wickelrohr und Haltung teilweise weggestemmt wurde.
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Während des Wickelvorganges hängt die Maschine dann an einem über der Schachtöffnung stehenden Dreibein befestigt frei im Schacht. Anschließend werden die beiden Profilbänder des Doppelprofils über den Wickelkorb zu einem Rohr in der vorgesehenen Nennweite verbunden. Die Monteure fädeln sie so ein, dass der Nut- und Federverschluss einrastet. Aufgrund der Kaltverschweißung wird die Verbindung verfestigt und damit dauerhaft dicht, und das so entstehende selbstragende Rohr schraubt sich gleichmäßig und kreisrund Meter für Meter in das Altrohr.
Rekordverdächtige Kanalarbeiten
Kleinerer Durchflussquerschnitt, günstigerer hydraulischer Radius
Bei der Ausführung des Sanierungsquerschnittes A (Kastenprofil 1860/1750 mm) wurde der mögliche effektive Durchflussquerschnitt durch den Einbau des Wickelrohres DA 1700 von einer Fläche von 2,83 m2 auf 2,14 m2 verkleinert; das entspricht einer Reduktion auf 75,6 %. Allerdings bietet die kreisrunde Form einen günstigeren hydraulischen Querschnitt als das Kastenprofil und aufgrund des eingebauten Werkstoffes PVC mit der glatteren Oberfläche verringert sich auch der Reibungsbeiwert aufgrund der glatteren Oberfläche.
Beim Sanierungsquerschnitt B (Sonderprofil 2000/2300 mm) galt es ebenso, den Querschnittsverlust so gering wie möglich halten. Der Einbau eines Wickelrohres DA 1800 bedeutete in diesem Fall hydraulisch eine Verringerung des möglichen effektiven Durchflussquerschnitts von einer Fläche von 4,15 m2 auf 3,54 m2, somit einer Reduktion auf 85,3 %. Auch hier verringerte sich der Reibungsbeiwert aufgrund der glatteren Innenoberfläche des gewickelten PVC-Rohres.
Bevor die formschlüssige Verfüllung des Ringraumes von der Sohle bis zum Scheitel erfolgen konnte, wurden die zuvor eingemessenen Zuläufe an das Wickelrohr angeschlossen. Die abschließende Ringraumverdämmung fixierte die Lage des neuen Rohres im Altkanal. Statisch ist das PVC-Rohr selbsttragend; der Dämmer fixiert das Rohr, sodass es auf Position bleibt. Die Befüll- und Entlüftungsstutzen wurden zum Schluss entfernt.
Nach Abschluss dieser Arbeiten erfolgte die Wiederherstellung der entfernten Schachtbermen und die Anbindung des Wickelrohres an den Schacht. Das Ergebnis ist eine dauerhaft dichte, homogene und chemikalienbeständige Gesamtlösung. Das Neurohr genügt höchsten statischen Ansprüchen und ist vergleichbar mit einer Neuverlegung.
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Quelle: Geiger Kanaltechnik
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