Kleinstantriebe als Kanalarbeiter

Damit Kanalroboter sich auch in engen Rohren nutzen lassen, müssen die Roboter möglichst kompakt sein. Für Bewegung sorgen leistungsstarke Kleinstantriebe in unterschiedlichen Ausführungen.

Roboter: Kleinstantriebe als Kanalarbeiter
Elektrische Kleinstantriebe bewegen Roboter für die Kanalsanierung in Abwassernetzen präzise und kraftvoll. | Foto: Faulhaber

Maschinen und Geräte, die im Kanal arbeiten, benötigen eine robuste und langlebige Technik. Nur selten kann man auf Standardlösungen zurückgreifen, die meisten Komponenten sind Eigenentwicklungen. Pipetronics, einer der Markt- und Technologieführer bei der Entwicklung und Herstellung von Kanalsanierungsrobotern, bietet Maschinen und Geräte, die im Kanal arbeiten, ihn inspizieren und ggf. auch reparieren. Die Antriebsleistung für die Räder bzw. Zusatzgeräte wie Kamera, Werkzeuge etc. liefern kompakte Kleinstantriebe von Faulhaber. Für die unterschiedlichen Aufgaben wurden dabei die verschiedenen Antriebe ausgewählt.

Automatisierung in der Kanalsanierung immer wichtiger

Markus Lämmerhirt, Mitglied der Geschäftsführung bei Pipetronics, erklärt: „Neben den oft unvorhersehbaren Schwierigkeiten durch den Zustand der Rohre ist auch die Kontrolle der Kanalroboter zunehmend ein Problem, das es zu lösen gilt. Bei der Bedienung müssen wir zukünftig von einem steigenden Facharbeitermangel ausgehen. Es gilt also Menschen durch intelligente Technik zu ersetzen, die sich auch ohne Spezialwissen bedienen lässt.“

Markus Lämmerhirt, Mitglied der Geschäftsführung bei Pipetronics | Foto: Pipetronics
Markus Lämmerhirt, Mitglied der Geschäftsführung bei Pipetronics | Foto: Pipetronics
Während die ersten Roboter noch mit bürstenkommutierten DC-Motoren arbeiteten, von Kontrollfahrzeugen über Tage gesteuert wurden und teilweise Werkzeuge mit Hydraulikantrieb eingesetzt waren, so geht der Trend auch hier zu dezentralen, intelligenten Automatisierungslösungen. Rein elektrisch betriebene Motoren eliminieren dabei eine Menge Fehlerquellen und verbessern gleichzeitig die Leistung und Präzision bei weniger Leistungsaufnahme. Lange, dicke Leitungen für die Versorgungsspannung sind störanfällig und viele Einzelleitungen oder Hydraulikschläuche, die bei längeren Rohrabschnitten hohe Zugkräfte vom Antrieb erfordern, entfallen. Die Lärmbelastung und Abgase durch den Generator und das Hydraulikaggregat im Versorgungsfahrzeug sinken.

Busverbindung im Kanal

Bisher arbeiten die Roboter mit bürstenkommutierten Antrieben, da früher die passenden Ansteuermöglichkeiten für bürstenlose Antriebe in den Maschinen fehlten. Dabei sitzt der PWM-Regler direkt am Motor, denn man kann ihn nicht über eine 150 Meter lange Leitung ansteuern. Markus Lämmerhirt: „Der Trend geht zu Bus-Technologie und bürstenlosem Antrieb. Unsere neueste Technologie arbeitet mit dem CAN-Bus, mit dem man auch bürstenlose Motoren ansteuern kann. Bürstenlose DC-Motoren (BLDC) arbeiten zudem mit geringerem Verschleiß.“

Weniger Lärmbelastung und Abgase durch den Generator und das Hydraulikaggregate im Versorgungsfahrzeug durch Kleinstantriebe | Foto: Pipetronics
Weniger Lärmbelastung und Abgase durch den Generator und das Hydraulikaggregate im Versorgungsfahrzeug durch Kleinstantriebe | Foto: Pipetronics

Die Bustechnologie erlaubt eine bessere Datenversorgung, sowohl für die Antriebe als auch für die zunehmend komplexeren Diagnosetools, die den Zustand der Rohre bewerten. Dadurch mögliche dünne Daten- bzw. Energie-Versorgungskabel verbessern die Beweglichkeit und erlauben gegenüber einer Akkuversorgung praktisch unbegrenzte Betriebszeiten, falls die Reparatur einmal länger dauert. Der geringere Stromverbrauch ermöglicht aber auch einen Akkubetrieb für Standardaufgaben und so den völlig autonomen Betrieb.

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Für den Einsatz in Kanalrobotern sind neben der Robustheit und Langlebigkeit der geringe Bauraum und die hohe Leistungsdichte der BLDC-Motoren entscheidend. Im Produktportfolio von Faulhaber finden sich passende Motoren, die alle Anforderungen der Kanalroboter erfüllen, vom Fahrantrieb des Roboters, der ein sehr schweres Kabel ziehen muss, bis hin zum Miniaturscheibenwischer einer kleinen Kamera. Motoren mit integriertem Motion Controller sparen dabei nicht nur wertvollen Platz, die Controller übernehmen das gesamte Motormanagement inklusive Schutzfunktionen wie Drehmoment- und Überlastbegrenzung. Das schont den Antrieb sowie eventuell eingesetztes Werkzeug wie Fräser oder Bohrer und erhöht die Betriebssicherheit. Auch Anfahrrampen können im Controller hinterlegt werden, z.B. um mit langsam ansteigender Drehzahl Bohrer und Fräser anzusetzen, bevor dann mit voller Drehzahl gearbeitet wird. Der Bediener oder die autonome Steuerung des Roboters werden so von Standardaufgaben entlastet.

Viel Technik bei kleinem Volumen, individuell aufgebauter Kanalroboter leistet Großes. | Foto: Pipetronics
Viel Technik bei kleinem Volumen, individuell aufgebauter Kanalroboter leistet Großes. | Foto: Pipetronics

Grabenlose Sanierung in vielen Bereichen

Die eingesetzte Technologie ist sehr flexibel und Sonderkonstruktionen lassen sich leicht in das Serienprodukt integrieren. „Die Technik lässt sich grundsätzlich aber auch für die grabenlose Sanierung von Trinkwasserleitungen nutzen. Vorstellbar ist auch der Einsatz in anderen Leitungssystemen, etwa in der chemischen Industrie, für die Inspektion von Gasleitungen, Tankanlagen oder Druckbehältern“, so Lämmerhirt. „Unsere Kernkompetenz liegt in der Entwicklung und Herstellung von Robotersystemen, unser Know-how stützt sich dabei auf Jahrzehnte der Erfahrung. Das gilt auch für den Fahrzeugausbau und die Generatorkonstruktion. Wir bieten den Anwendern außerdem weitere innovative Produkte an, zum Beispiel für die punktuelle Reparatur mit Kunstharz. Und wir investieren kontinuierlich und in erheblichem Maße in weitere Entwicklungen“, führt er weiter aus.

Moderne, bürstenlose Kleinstantriebe eröffnen auch in solchen speziellen Anwendungen neue Möglichkeiten. Mit hoher Leistungsdichte bei kompaktem Aufbau, integriertem Controller und hohem Wirkungsgrad können sie auch bei sehr begrenztem Bauvolumen eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen und ermöglichen so ressourcenschonende Lösungen mit hohem Einsparpotenzial.

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Quelle: Faulhaber


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