Im Rahmen einer geplanten Straßenbaumaßnahme wurden die Kanäle in den Straßen Neuer Jungfernstieg und Fehlandtstraße untersucht. Dabei wurden erhebliche Schäden wie Fugenauswaschungen, Abplatzungen und Grundwassereintritte durch Inkrustationen festgestellt. Michel Bau wurde zusammen mit dem ARGE-Partner Aarsleff mit der Sanierung des rund 550 Meter langen Abschnitts beauftragt.

Das Schlauchlining des Mischwasserkanals (Klasse IIIa 1070/1500) in der Straße Neuer Jungfernstieg erfolgte durch Aarsleff. Michel Bau erstellte dafür mehrere Kopfbaugruben für die Aufrechterhaltung der Vorflut von Hausanschlussleitungen und errichtete die Vorflut mittels einer Rohrbrücke. In Spitzenzeiten arbeiteten zwei Kolonnen mit insgesamt 12 Mitarbeitern auf der Baustelle. In der Fehlandtstraße wurden GFK-Rohre DN 500 eingezogen, um den Kanal (Klasse Va 800/1290) zu sanieren und zu verkleinern. Dabei wurden rund 30 Hausanschlüsse auf das neue GFK-Rohr DN 500 umgeschlossen. Nach dem Einzug der Rohre verfüllte das Team den Ringraum.

Herausforderungen

Viele Fremdleitungen

Der Neubau eines gemauerten Schachtes in der Kurve der Fehlandtstraße wurde aufgrund zahlreicher Fremdleitungen verworfen. Stattdessen baute Michel Bau einen alten Schacht provisorisch um. Schwierig gestaltete sich die Suche nach einem neuen Standort für die Baugrube, aus der die Rohre eingezogen werden sollten. „Eine Fernwärmeleitung verlief in einem großen Betonkanal direkt über unserem Siel“, berichtet Bauleiter Roman Mejramov. Das Team fand schließlich eine alternative Position für die Baugrube auf der geraden Strecke.

Belebte Umgebung

In der Hamburger Innenstadt musste Michel Bau aufgrund der speziellen Lage zeitlich flexibel agieren. Während der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit mussten alle offenen Baugruben zeitweilig geschlossen werden. Zudem stellte ein an den Kanal angeschlossener Hotel- und Restaurantbetrieb eine Herausforderung dar, weil dieser tagsüber kontinuierlich zu viel Schmutzwasser einleitete. Der Hausanschluss konnte daher nur nachts an den Kanal angeschlossen werden.

Enge Verhältnisse im Kanal

Auch das Einziehen der Rohre in den engen Kanal erwies sich als Herausforderung. „Die üblichen Einziehwagen sind für größere Dimensionen ausgelegt und brauchen mehr Platz“, erklärt Roman Mejramov. Also wurde das Team kreativ und konstruierte eine schmale Halbschale mit Rollen darunter. Für den Antrieb wurde eine Akku-Schneefräse umgebaut.