Fachkräfte schulen und für Nachwuchs sorgen

Vom 10. bis zum 13. Oktober 2022 fand die diesjährige Lehrgangsreihe „CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ bei MC-Bauchemie in Bottrop statt. 117 Verarbeiter nahmen an dieser Lehrgangsreihe teil und beendeten sie erfolgreich mit einem „CROM“-Zertifikat, das ihre Fachkenntnisse im Bereich der Schachtsanierung untermauert. Der Lehrgang für Planer und Netzbetreiber hatte bereits am 5. Mai 2022 mit 16 Teilnehmern stattgefunden.

Lehrgangsreihe „CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ von MC Bauchemie
Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauwirtschaft begrüßt zusammen mit Andreas Over, Vertriebsleiter des Fachbereichs Ombran der MC-Bauchemie, die Teilnehmer des CROM-Anwenderlehrgangs in den MC-Seminarräumen in Bottrop. | Foto: MC-Bauchemie
Die jährliche Weiterbildungsreihe, die nun bereits zum 11. Mal stattgefunden hat, fand nach der Corona-bedingten Pause des Vorjahres wieder großen Anklang in der Schachtsanierungs-Community: Sie zog mehr als 130 Mitarbeiter von ausführenden Unternehmen, planenden Ingenieurbüros und ausschreibenden Kanalnetzbetreibern nach Bottrop. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Jahren wurde die Lehrgangsreihe zweigeteilt. Während der Planerlehrgang bereits im Mai als Hybridveranstaltung stattgefunden hatte, wurden die Anwenderlehrgänge im Oktober wie üblich im Trainings- und Seminarzentrum von MC-Bauchemie umgesetzt. Prof. Körkemeyer vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Kaiserslautern führte mal wieder durch das kompakte Programm der Lehrgangsreihe. Ein Novum in diesem Jahr bildete der Lehrgang zum „Geprüften Laminierer für Abwasserbauwerke“, der an die Grundlagen- und Aufbaulehrgänge angeschlossen wurde.

„Das Ziel der CROM-Zertifizierung ist es, Fachkräfte so zu schulen, dass die Qualität der fachgerechten Ausführung von Schachtsanierungsmaßnahmen gesteigert werden kann. Darüber hinaus wollen wir damit auch für Nachwuchs in der Schachtsanierung sorgen“, erklärt Prof. Karsten Körkemeyer. Wichtig sei hierbei, das theoretische Wissen, das die Teilnehmer in den vier Lehrgangstagen vermittelt bekommen, auch in die Praxis umzusetzen. Ihr erlerntes Wissen wird am Ende der Lehrgänge in einer schriftlichen Prüfung abgefragt, die bei Bestehen mit einem Zertifikat belohnt wird. Das CROM-Zertifikat hat sich mittlerweile als Qualitätssiegel für eine hochwertige und nachhaltige Schachtsanierung im deutschsprachigen Markt etabliert und weist ihre Besitzer als Fachleute in der Schachtsanierung aus.

Lehrgänge für Planer und Betreiber

Der Lehrgang für planende Ingenieure und ausschreibende Kanalnetzbetreiber, der am 5. Mai als Hybridveranstaltung stattfand, behandelte Themen wie die Zustandserfassung und -bewertung von Schäden sowie die Planung, Ausführung und Qualitätsüberwachung von Sanierungsmaßnahmen an Schächten und begehbaren Kanalbauwerken in Theorie und Praxis.

Grundlagenlehrgang für Anwender

Auch wenn die Lehrgänge für Anwender getrennt voneinander stattfinden, bauen sie inhaltlich aufeinander auf. Der zweitägige CROM-Anwenderlehrgang richtete sich an Fachverarbeiter von ausführenden Unternehmen, die noch nicht an den CROM-Lehrgängen teilgenommen haben, und fand am 10. und 11. Oktober im Trainings- und Seminarzentrum von MC in Bottrop statt. Auf der Agenda standen zum einen die Grundlagen der Beton- und Mörteltechnologie sowie besondere Anforderungen an Mörtel im Abwasserbereich wie auch Schäden und Schadensmechanismen. Darüber hinaus gingen die Referenten aus Wissenschaft und Praxis auf die einzelnen Sanierungsschritte von der Untergrundvorbereitung über die Abdichtung bis hin zur mineralischen Reprofilierung und Beschichtung sowie die zugehörige Qualitätssicherung ausführlich ein. Im Anschluss durften die Teilnehmer ihr theoretisches erworbenes Wissen in der „Deminarhalle“ von MC-Bauchemie auch selbständig praktisch anwenden. „Deminar“ ist eine Wortschöpfung von MC und steht für (Produkt-)Demonstration und Seminar; hier finden also Produktanwendungen und -vorführungen auch im größeren Maßstab statt.
Blick in die „Deminarhalle“ von MC-Bauchemie, in der die Praxisteile der CROM-Lehrgangsreihe sowie die Anwendungsvorführungen stattgefunden haben. | Foto: MC-Bauchemie
Blick in die „Deminarhalle“ von MC-Bauchemie, in der die Praxisteile der CROM-Lehrgangsreihe sowie die Anwendungsvorführungen stattgefunden haben. | Foto: MC-Bauchemie

Aufbaulehrgang für Anwender

Im anschließenden eintägigen CROM-Aufbaulehrgang für Anwender am 12. Oktober konnten die Fachverarbeiter, die an den Vortagen bzw. in den Vorjahren bereits den Anwenderlehrgang erfolgreich absolviert haben, ihr Wissen in der Schachtsanierung noch weiter vertiefen. Der Aufbaulehrgang brachte den Teilnehmern neben der spritztechnischen und automatisierten maschinellen Beschichtung im MRT-Verfahren mit Mörtelsystemen und Kunststoffsystemen auch das Thema Arbeitssicherheit nahe. Im praktischen Teil hatten die Fachverarbeiter dann wieder die Möglichkeit, Sanierungsmaterialien selbständig zu applizieren.

Info: Die Lehrgangsreihe „CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ (CROM = Certified Rehabilitation of Manholes) hat Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Kaiserslautern 2011 zusammen mit dem Fachbereich Ombran der MC-Bauchemie ins Leben gerufen, um die Qualität von Sanierungsmaßnahmen in Schächten und anderen begehbaren Kanalbauwerken zu verbessern. Seither ließen sich über 740 Mitarbeiter von ausführenden Unternehmen und rund 200 Planer und Kanalnetzbetreiber in Deutschland und der Schweiz ausbilden und zertifizieren. | Foto: MC-Bauchemie
Info: Die Lehrgangsreihe „CROM – Zertifizierte Schachtsanierung“ (CROM = Certified Rehabilitation of Manholes) hat Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Kaiserslautern 2011 zusammen mit dem Fachbereich Ombran der MC-Bauchemie ins Leben gerufen, um die Qualität von Sanierungsmaßnahmen in Schächten und anderen begehbaren Kanalbauwerken zu verbessern. Seither ließen sich über 740 Mitarbeiter von ausführenden Unternehmen und rund 200 Planer und Kanalnetzbetreiber in Deutschland und der Schweiz ausbilden und zertifizieren. | Foto: MC-Bauchemie

Erster GLA-Lehrgang

Darüber hinaus fand erstmals der Lehrgang „Geprüfter Laminierer für Abwasserbauwerke (GLA)“ am 12. und 13. Oktober zentral in Bottrop statt. Dieser Anwenderlehrgang richtete sich insbesondere an Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice sowie Schacht- und Kanalsanierer mit dem Ziel, den fachgerechten Umgang mit Ortlaminat unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen in Abwasserbauwerken zu vermitteln.

„Auf diese Art und Weise können Verarbeiter in vier Tagen in allen wichtigen Themen rund um die Schachtsanierung geschult werden, was auch für Quereinsteiger sehr interessant ist“, zieht Andreas Over, Vertriebsleiter des Fachbereichs Ombran der MC-Bauchemie und mit seinem Team Mitorganisator der CROM-Lehrgänge, ein positives Fazit.

4 Fragen zur Lehrgangsreihe

Herr Professor Körkemeyer, was hat Sie vor über zwölf Jahren dazu bewogen, die CROM-Lehrgangsreihe ins Leben zu rufen?

Prof. Dr. Karsten Körkemeyer: Die undichte und sanierungsbedürftige Kanalisation war immer ein sehr großes Thema, schon seit vielen Jahrzehnten, aber die Schächte und Bauwerke der Ortsentwässerung wurden sehr stiefmütterlich behandelt. Wir haben festgestellt – und das haben auch viele Untersuchungen der DWA ergeben, dass die Schächte in einem schlechten Zustand sind und auch die Sanierungsqualität nicht gut war. Es gab viele Qualitätsprobleme, und das hat uns letztlich veranlasst, dass wir uns diesem Thema mal nähern und versuchen, das Qualitätsniveau bei der Sanierung mithilfe einer Lehrgangsreihe zu verbessern. Dafür haben wir als Forschungs- und Bildungseinrichtung einen geeigneten Partner aus der Praxis gesucht und mit MC-Bauchemie auch gefunden. Und wenn Sie sich hier im Trainings- und Schulungszentrum der MC umschauen, dann sehen Sie, dass wir hier ein ganz herausragend geeignetes Deminar- oder Seminarraumgebilde haben, in dem sowohl theoretisch alles gut vermittelt als auch in der Praxis unter exzellenten Bedingungen und geschützt vor Witterungseinflüssen ausgeführt und erlernt werden kann.

Wie hat sich die CROM-Lehrgangsreihe über die Jahre entwickelt?

Körkemeyer: Bereits zu Anfang haben wir schon einen ausgebuchten Lehrgang gehabt und dieser Zustand hat sich seither nicht geändert. Wir sind jedes Jahr ausgebucht und haben sogar stets eine Warteliste für das Folgejahr. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten wir fast 1.000 Verarbeiter, Planer und Betreiber schulen. Der Lehrgang hat sich dabei immer weiterentwickelt und ist mit dem technischen Fortschritt gegangen. So sind im Laufe der Zeit immer mehr Verfahren und Werkstoffe in die Lehrgangsreihe aufgenommen worden. Das technische Regelwerk hat sich in dieser Zeit ja auch verändert, daher haben wir die Inhalte der Lehrgangsreihe daran angepasst und integriert.

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Auf was legen Sie besonders Wert bzw. was ist Ihnen wichtig?

Körkemeyer: Unsere Teilnehmer und Teilnehmerinnen – ja Sie hören richtig, wir haben auch ein paar Frauen Jahr für Jahr dabei – müssen sattelfest in der Theorie sein und sich in dem relevanten technischen Regelwerk auskennen. Theorie ist das eine, auf der anderen Seite gehört es aber auch dazu, dass man die Theorie in der Praxis anwenden kann. Deswegen haben wir den Lehrgang immer so organisiert, dass wir theorieorientierte Vorträge mit Praxisteilen kombinieren, damit jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin die Chance hat, das theoretisch erlernte Wissen in der Praxis anzuwenden. Ich denke, dass das den besonderen Charme und Reiz dieser Lehrgangsreihe ausmacht.

Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Kaiserslautern (rechts) zusammen mit Andreas Over, Vertriebsleiter des Fachbereichs Ombran der MC-Bauchemie. Zusammen haben sie die CROM-Lehrgangsreihe organisiert. | Foto: MC-Bauchemie
Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Kaiserslautern (rechts) zusammen mit Andreas Over, Vertriebsleiter des Fachbereichs Ombran der MC-Bauchemie. Zusammen haben sie die CROM-Lehrgangsreihe organisiert. | Foto: MC-Bauchemie

Herr Over, welche Motivation gibt es auf Seiten von MC-Bauchemie, diesen Lehrgang zu unterstützen und mit umzusetzen?

Andreas Over: Gerade für uns als Hersteller ist es wichtig, dass unsere Produkte und Materialien fachgerecht eingebaut werden. Da bietet sich ein derartiger Lehrgang an. Unser Ziel ist ein qualitativ gutes Sanierungsergebnis. Darüber hinaus ist es auch für uns ein großes Anliegen, dass wir die Sanierungsfirmen aktiv unterstützen können, gerade in Bezug auf die momentane Fachkräftesituation. Wir tragen aktiv dazu bei, Anwender fachgerecht zu schulen. Und wir haben mit unserem Seminar- und Trainingszentrum in Verbindung mit der Kompetenz unseres Produktmanagements sowie der Anwendungstechnik die Möglichkeit, die Teilnehmer optimal und weit weg vom Baustellenstress in aller Ruhe zu schulen. Das macht die ganze Sache sehr charmant und so kann dann hier, ohne den Alltagsstress, viel Wissen und Know-how mitgenommen werden.

Körkemeyer: Ich möchte noch ergänzend hinzufügen, dass wir mit der CROM-Lehrgangsreihe auch dem Problem des Fachkräftemangels begegnen und auch Quereinsteigern und Migranten aus ganz anderen Bereichen die Chance zu einer sehr guten Ausbildung bieten. Wir glauben, damit auch einen Beitrag zur Beseitigung des Fachkräftemangels in Deutschland leisten zu können, und das ist vielleicht nicht nur ein technischer Anspruch, sondern auch ein gesellschaftlicher.

Lesen Sie auch: Ombran und Vertiliner bauen Zusammenarbeit aus

Quelle: MC-Bauchemie


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