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Löschwasserbehälter mit Mörtel fit gespritzt

Das Nassspritzverfahren kann für die Sanierung korrodierter Stahlbetonoberflächen die Königslösung in schwer zugänglichen Bereichen sein. Dass diese Beschichtungstechnik nicht nur präzise ist, sondern auch zügig zum Ziel führt, zeigt das Beispiel eines unterirdischen Löschwasserbehälters in Grimma.


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Das Becken des Löschwasserbehälters, der sich unter einer Lager- und Instandhaltungshalle eines Energiekonzerns befindet, wird normalerweise über einen Wasserzulauf permanent mit Regenwasser befüllt. Witterungsabhängig ergibt sich ein Wasserstand von etwa 1,20 m. Die Inspektion des Behälters zeigte nach 20 Jahren Bedenkliches: Die 16 tragenden Rundstützen und die umgebenden Wände sind zum Teil korrodiert. „Teilweise beträgt der pH-Wert von Regenwasser 4,5 und das Wasser hat eine Härte von ca. 0 – das greift Beton an. Hinzu kam: Die Stahlbewehrung im Beton war nicht mit der notwendigen Betonüberdeckung verbaut. Das hat letztendlich dazu geführt, dass die Pfeiler sichtbare Abplatzungen und Korrosionsschäden zeigten“, erklärt Wolfgang Kolb vom Unternehmen Kanal-Türpe Döben, das mit der Sanierung beauftragt war.
Korrodierte Betonoberflächen: Löschwasserbehälter mit Mörtel fit gespritzt
Gebäude des Energiekonzerns über dem Löschwasserbehälter | Foto: Hermes Technologie

Erschwerte Bedingungen

Neben den Schäden waren die Arbeitsbedingungen in dem unterirdischen Becken alles andere als einfach: „Wegen seiner unterirdischen Lage ist der Raum nur durch einen kleinen seitlichen Einstieg begehbar. Die Fläche im Wand- und Bodenbereich sowie an den Säulen beträgt insgesamt 480 m2. Die bisher favorisierte Methode der Handbeschichtung kam nicht infrage, der zeitliche Aufwand wäre immens gewesen“, fasst Kolb die Problematik zusammen. Auf der Suche nach einer effektiven Methode wurde er bei Hermes Technologie aus Schwerte fündig, Spezialist für das Nassspritzverfahren mit mineralischem Mörtel.

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Die Firma stellt mit der KS-ASS-Mietanlage samt Zwangsmischer und Schneckenpumpe die Technik für die optimale Realisierung der Arbeiten zur Verfügung. Die KS-ASS-Anlage wird mit dem vorhandenen Equipment zum Nassspritzverfahren um einen ölfreien, extern stehenden Kompressor ergänzt, der eine Leistung von 1.500 l/min hat.

Funktionsweise des Nassspritzverfahrens | Foto: Hermes Technologie
Funktionsweise des Nassspritzverfahrens | Foto: Hermes Technologie

Das Nassspritzverfahren

Bei der Methode, die auch als Dichtstromverfahren bezeichnet wird, wird Trockenmörtel in einem Zwangsmischer mit Wasser in eine pumpfähige Konsistenz gebracht. Mit Hilfe einer Förderschnecke wird der WW-Ergelit-Mörtel unter Druck im Schlauch gefördert und bis zur Spritzdüse gepumpt. Gearbeitet wird mit einer ausreichend großen Hochleistungsdüse, die in diesem Fall einen freien Durchgang von 16 mm hatte. Direkt an der Spritzdüse sorgt Treibluft mit mehr als 1 m3 pro Minute dafür, dass die Mörtelteilchen mit hoher Geschwindigkeit gegen die Auftragsfläche gespritzt und fein verteilt werden. „Das hat den Vorteil, dass kaum Lufteinschlüsse in der Beschichtung vorkommen – im Vergleich zum Handbeschichtungsverfahren ein Pluspunkt“, erklärt Till Ibrahiem, Technischer Berater bei Hermes.
Vor der Sanierung des Wasserbeckens sind die Schäden deutlich sichtbar. | Foto: Hermes Technologie
Vor der Sanierung des Wasserbeckens sind die Schäden deutlich sichtbar. | Foto: Hermes Technologie

Auf die korrekte Luftzufuhr kommt es an

Bevor in Grimma die eigentliche Sanierung starten konnte, musste der Untergrund sorgfältig vorbehandelt werden. Dies erfolgte durch das Trockensandstrahlverfahren, mit dem die Oberfläche gereinigt und aufgeraut wurde. Die so freigelegten und korrodierten Bewährungsstähle werden entrostet und gereinigt, sodass kein Staub die Haftung des Mörtels beeinträchtigt. Als Korrosionsschutz wurde weiches Ergelit-KS 1 aufgebracht. Der Bonus: Durch die schnelle Festigkeit des Mörtels kann unverzüglich weitergearbeitet werden. „Präzise Teamarbeit ist hier unerlässlich: Der Düsenführer ist verantwortlich für die korrekte Luftzufuhr in Abstimmung des Materials und der Fördermenge. Hier wurden 15 Liter Ergelit pro Minute gefördert und in kreisenden Bewegungen im Abstand von ca. 20 cm aufgetragen – so entsteht ein besonders gutes Spritzbild“, erklärt Michael Kustner von Hermes Technologie, der das Team der Firma Kanal-Türpe Döben im Einsatz mit der KS-ASS-Anlage unterstützte.
KS-ASS Anlage mit Mörtel, Mischer und Pumpe von Hermes-Technologie | Foto: Hermes Technologie
KS-ASS Anlage mit Mörtel, Mischer und Pumpe von Hermes-Technologie | Foto: Hermes Technologie

Becken nach 24 Stunden wieder im Einsatz

Sowohl die Rundstützen als auch die Wände des Behälters wurden in Grimma mit dem Nassspritzverfahren beschichtet. Die gesamte Stahlbetonkonstruktion erhielt im wasserbenetzten Bereich eine 10 mm dicke zusätzliche Betonabdeckung und einen Korrosionsschutz. An zwei Tagen wurde insgesamt je fünf Stunden gespritzt – gegen die Staubentwicklung half ein ausgeklügeltes Belüftungssystem. „In der Pause und nach Feierabend wurde die Querbelüftung sofort gestoppt, damit der frische Mörtel feucht bleibt. Da das verwendete Ergelit-KT40 einen sehr frühen Wasserbelastungszeitpunkt hat, konnte das Becken somit bereits nach 24 Stunden wieder in Betrieb gehen“, erklärt Til Ibrahiem.

Zwei Tage früher als geplant konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Für Wolfgang Kolb von Kanal-Türpe war das Projekt auch in anderer Hinsicht ein voller Erfolg: „Unser Auftraggeber war auch von der Qualität der Beschichtung überzeugt. In Zukunft sollen weitere Projekte mit dem Nassspritzverfahren realisiert werden.“

Nach der Sanierung ist der Löschwasserbehälter effektiv gegen Korrosion geschützt. | Foto: Hermes Technologie
Nach der Sanierung ist der Löschwasserbehälter effektiv gegen Korrosion geschützt. | Foto: Hermes Technologie

Weitere Infos zum Nassspritzverfahren:

Kanalsanierungsunternehmen, die das Nassspritzverfahren mit mineralischem Mörtel einsetzen möchten, steht Hermes mit Technik und Know-how zur Seite. Zum Führen der KS-ASS-Mietanlage sollte mindestens ein Mitarbeiter auf der Baustelle einen BBE- oder SIVV-Schein besitzen. Ansprechpartnerin im Innendienst für alle Fragen zur Mietanlage ist Kristin Nitschke von Kanal-Türpe Döben (Tel.: 0341/308737-00).

Der Arbeit liegt zudem das Verfahrenshandbuch zum Nassspritzverfahren von Hermes Technologie zugrunde. Das Handbuch steht zum Download auf der Internetseite von Hermes Technologie bereit und kann zudem als Taschenbuch per Mail über office@hermes-technologie.de bestellt werden.


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