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Höchstdruckwasserstrahlen ist in Hamburg etablierte Praxis
Bei der Kamerabefahrung des Mischwassersammlers in Eimsbüttel wurden Versinterungen festgestellt. Aufgrund des Umfanges der Ablagerungen und der Projektgröße sprachen die Randbedingungen klar für den Einsatz des Höchstdruckwasserstrahlverfahrens. | Fotos: Hamburg Wasser

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Im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel stehen aktuell in größerem Umfang Kanalsanierungsmaßnahmen an. Im Frühjahr 2020 soll ein um das Jahr 1890 gebauter Mischwassersammler auf einer Länge von etwa 1.420 Metern im Schlauchliningverfahren renoviert werden. „Die Fugen der gemauerten Hamburger Klasse-Profile 570/860 und 550/1000 sind ausgewaschen und teilweise großflächige Versinterungen deuten auf Wassereintritt hin,“ beschreibt die Projektleiterin Gabriele Mokros von der Hamburg Wasser den Sanierungsgrund. Bereits im Oktober 2019 begann die Firma Mauerspecht aus Coswig, mit ihren Höchstdruckwasserstrahlrobotern die Ablagerungen aus dem Kanal zu beseitigen.

Vorgezogene Arbeiten

So wie bei anderen größeren Projekten weicht Hamburg Wasser auch hier vom normalen Procedere ab. „Wir nehmen das Entfernen von Ablagerungen und Inkrustationen aus dem eigentlichen Sanierungsauftrag heraus und erledigen diese vorbereitenden Arbeiten schon in der Planungsphase in Eigenregie“, erklärt Delia Ewert, Leiterin Planung und Bau Siel Nord bei Hamburg Wasser.

Für solche Einsatzzwecke hat sich in Hamburg die Höchstdruckwasserstrahltechnik der Firma Mauerspecht bestens bewährt. „Wir schicken schon in der Entwurfsplanung den Wasserstrahlroboter durch den Kanal. Nach dem Entfernen der Ablagerungen können wir den Zustand des Kanals besser beurteilen und bei Bedarf im Vorfeld der Schlauchliningmaßnahme vorbehandelnde Reparaturen oder Vorabdichtungsmaßnahmen gegen eintretendes Grundwasser veranlassen“, so Ewert weiter. „Außerdem nehmen wir oftmals auch Zeitdruck und Terminstress aus dem Projekt, wenn diese Arbeiten mit genügend Vorlauf erledigt werden können und nicht in den ohnehin zeitlich eng getakteten Projektablauf integriert werden müssen“, ergänzt Gabriele Mokros. Auch für die Sanierungsfirmen bietet diese Vorgehensweise Vorteile, denn sie erhalten bereits in der Ausschreibungsphase auf der Basis des vorbehandelten und von Inkrustationen befreiten Kanals eine in doppeltem Wortsinn saubere Kalkulationsgrundlage.
Projektleiterin Gabriele Mokros und Tino Bermich auf der Baustelle in Eimsbüttel | Foto: A. zu Eulenburg
Projektleiterin Gabriele Mokros und Tino Bermich auf der Baustelle in Eimsbüttel | Foto: A. zu Eulenburg

Startschwierigkeiten

Höchstdruckwasserstrahlen spielt in diesem Kontext in Hamburg eine wichtige Rolle. Seit dem Jahr 2011 arbeitet Hamburg Wasser mit diesem Verfahren zum Entfernen von Ablagerungen aus den Kanälen. Die Firma Mauerspecht war damals das erste Unternehmen, das mit dieser in der Bauwerkssanierung bekannten Technik in den Kanal ging. „Zu Anfang hat es nicht gleich hundertprozentig funktioniert, da kam es beim Einsatz in unseren gemauerten Kanälen hin und wieder auch zu Schäden. Aber wir haben sehr schnell das Potenzial dieses Verfahrens erkannt und es gemeinsam mit Mauerspecht weiterentwickelt und heute sind wir mit den Ergebnissen super zufrieden“, sagt Delia Ewert.

„Damals war unsere Technik auf kleine Dimensionen von DN 200 bis DN 400 ausgerichtet, heute arbeiten wir in Querschnitten bis in den begehbaren Bereich, sprich Eiprofilen bis Höhe 1.400 mm“, beschreibt Tino Bermich, Anwendungstechniker bei Mauerspecht, die Entwicklung und das breitere Anwendungsspektrum. „Hamburg hat uns am Anfang die Chance gegeben zu arbeiten, zu lernen und uns dabei geholfen, unsere Systeme weiter zu entwickeln.“

Die neue Pumpe ermöglicht Wasserdrücke bis zu 3.000 bar. Foto: A. zu Eulenburg
Die neue Pumpe ermöglicht Wasserdrücke bis zu 3.000 bar. Foto: A. zu Eulenburg

Höchstdruckwasser- strahltechnik optimiert

Zunächst hatte Mauerspecht als Spezialist für Höchstdruckwasserstrahltechnik in der Bauwerkssanierung für den Einsatz dieser Technik im Kanal mit einem Hersteller von Fräsrobotern als Kooperationspartner zusammengearbeitet und einen Fräsroboter auf die Wasserstrahltechnik adaptiert. Inzwischen konstruiert und baut Mauerspecht seine Roboter komplett selbst. „Dadurch konnten wir die Technik noch einmal deutlich für unsere spezifischen Anforderungen optimieren“, sagt Tino Bermich und betont, dass die Wasserstrahltechnik, sowohl was den Roboter als auch was die Anwendung betreffe, sehr viel und sehr spezifisches Know-how beinhalte. „Man kann bei mangelnder Erfahrung mit dem Wasserstrahl im Kanal auch jede Menge große Schäden verursachen.“

Die Roboter lassen sich je nach Aufgabe mit unterschiedlichen Düsen bestücken und entfernen für den Kanal materialschonend Inkrustationen, Ablagerungen, Beton, schadhafte Liner oder andere Abflusshindernisse bis hin zu Vollverschlüssen aus den Entwässerungsleitungen. Ganz entscheidend sei die richtige Wahl der Düsen, erklärt Bermich. Hier werde mit den Erfahrungen aus der Praxis permanent weiterentwickelt. Ein weiterer Faktor ist der flache Anstellwinkel des Wasserstrahls zur Rohrwandung. „Das ist besonders wichtig bei unseren Mauerwerkskanälen, um nicht die Fugen herauszustrahlen“, betont Delia Ewert.

Die hohe Arbeitsgeschwindigkeit und die Reinigungsqualität sind starke Argumente für die Wasserstrahltechnik. | Foto: A. zu Eulenburg
Die hohe Arbeitsgeschwindigkeit und die Reinigungsqualität sind starke Argumente für die Wasserstrahltechnik. | Foto: A. zu Eulenburg

Leistung und Qualität überzeugen

„Wir haben immer geschaut, ob es andere Techniken oder Anbieter gibt, die Vergleichbares leisten können und haben bisher unseres Erachtens nach keine gefunden“, sagt Delia Ewert. „Wir werden aber natürlich den Markt darauf hin weiter aufmerksam beobachten.“

Zu den großen Vorteilen dieser Technologie aus Sicht des Netzbetreibers gehört die Arbeitsgeschwindigkeit. Der Einsatz des Höchstdruckwasserstrahlroboters pro Zeiteinheit ist zwar teurer als ein Fräsroboter, zumal fast immer zusätzlich ein Spülfahrzeug auf die Baustelle gehört. „Auf der anderen Seite sind wir mit der Wasserstrahltechnik vorsichtig geschätzt mindestens doppelt so schnell“, so Ewert. „Und der Wasserstrahlroboter arbeitet noch dort, wo der Fräsroboter seine Leistungsgrenze erreicht hat beziehungsweise nicht mehr wirtschaftlich einsetzbar ist.“ Hinzu kommt die Gründlichkeit: Das großflächige nahezu rückstandsfreie Ablösen der Ablagerungen ist ein weiteres besonderes Merkmal dieser Technik, die inzwischen auch in Dükern eingesetzt wird.

Der Roboter in Aktion: Die richtige Auswahl der Düsen und der optimale Anstellwinkel des Wasserstrahls sind entscheidend für die schnelle und materialschonende Reinigung des Kanals. | Foto: A. zu Eulenburg
Der Roboter in Aktion: Die richtige Auswahl der Düsen und der optimale Anstellwinkel des Wasserstrahls sind entscheidend für die schnelle und materialschonende Reinigung des Kanals. | Foto: A. zu Eulenburg

In Anbetracht der Akzeptanz des Höchstdruckwasserstrahlens seitens Hamburg Wasser und des Auftragsvolumens in der Hansestadt gehört Hamburg Wasser nach wie vor zu den größten Kunden von Mauerspecht. „Es gibt kaum einen Monat, in dem wir mal nicht hier in Hamburg sind und allein 2019 haben wir hier zwischen zwei und zweieinhalb Kilometer Kanal bearbeitet“, sagt Tino Bermich. „Zu den zehn bis zwölf geplanten Projekten pro Jahr kommen noch die Notfalleinsätze hinzu, wo uns mal jemand Beton, Dämmer oder Asphalt in den Kanal gekippt hat“, ergänzt Delia Ewert.

Das großflächige Ablösen der Versinterungen ist ein Merkmal der Wasserstrahltechnik. | Foto: A. zu Eulenburg
Das großflächige Ablösen der Versinterungen ist ein Merkmal der Wasserstrahltechnik. | Foto: A. zu Eulenburg

Der Markt wächst

Doch auch andere Kanalnetzbetreiber entdecken mehr und mehr die Vorteile dieses Verfahrens. Waren es im Jahr 2013 noch zwei Anlagen, so sind es heute acht mit denen Mauerspecht in Deutschland und im benachbarten Ausland aktiv unterwegs ist. Eine weitere Anlage ist sehr erfolgreich bei einem Lizenznehmer in England im Einsatz.

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Anfänglich hatte Mauerspecht überlegt, die selbst entwickelte Technik auch anderen Dienstleistern zum Kauf anzubieten. Das Unternehmen hat diesen Gedanken jedoch nach kurzer Zeit aus Gründen der Qualitätssicherung wieder verworfen und konzentriert sich nun ausschließlich auf das Geschäft als Dienstleister. Den internationalen Vertrieb solcher Anlagen und die, bedingt durch die Höchstdruckwasserstrahltechnik, intensivere Kundenbetreuung könne Mauerspecht derzeit nicht in einem für alle Beteiligten qualitativ zufriedenstellendem Maße leisten, erklärt Tino Bermich. „Im Ausland wollen wir stattdessen, ähnlich wie in England, mit verlässlichen Partnern zusammenarbeiten und auf diesem Wege das Verfahren mit vermieteten Anlagen weiterverbreiten.“ Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn das Beispiel Hamburg zeigt deutlich die Leistungsfähigkeit des Höchstdruckwasserstrahlens und das umfangreiche Einsatzspektrum dieser Technologie in Abwasserkanälen.


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