Flexible Lösungen für den Queichtal-Sammler
Vor einer besonderen Herausforderung stand die Niederlassung Alzey der Swietelsky-Faber GmbH bei der Sanierung des Queichtal-Sammlers. Innerhalb von zwei Wochen waren fast 2 km Leitungen bis DN 900 mm in teils schwersten Zugänglichkeiten mit dem UV-härtenden Schlauchlining instand zu setzen. Die Komplexität bei der Arbeitsvorbereitung lösungsorientiert zu entwirren und das Ausreizen verfahrenstechnischer Einsatzgrenzen waren auf dieser Baustelle Tagesprogramm.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
Hauraton hat spezialisierte Lösungen, die bei der Neugestaltung von Bahnhöfen für ganzheitlichen Regenwassermanagement eingesetzt werden.
Für Abwasserkanäle stellt Säure eine Belastung dar. Dieser besondere Chemikalienangriff führt zu umfangreichen Sohlkorrosionen, welche auch den Kanal beeinträchtigten. Insbesondere die Undichtigkeiten und verstärkten Wurzeleinwüchse auf der Sammlerstrecke belasteten die hydraulische Kapazität und reduzierten die betriebliche Leistungsfähigkeit des Sammlers.
Lage des Sammlers große Herausforderung
Mit diesem baulichen Zustand und den gehäuft anstehenden Grundreinigungen kam der Betreiber umgehend zum Entschluss, diesen Sammler langfristig instand zu setzen. So beauftrage der EWL Landau die Swietelsky-Faber GmbH, den Abwassersammler in Landau-Land auf einer Länge von ca. 1,8 km mit UV-härtendem Schlauchliner zu sanieren. Die Planung und Bauüberwachung oblag dem Büro Riedel-Ingenieure GmbH aus Neustadt an der Weinstraße.
Die Lage des Sammlers stellte in der Vergangenheit nicht nur den EWL bei der Unterhaltung, sondern auch Swietelsky-Faber bei der Sanierung vor Herausforderungen. Durch beengte Verhältnisse, die Lage im Wald, auf Wiesen und die Querung des Queichtal-Baches wies die Baustelle auf dem ersten Kilometer nur zwei Anfahrtspunkte auf. Der Baustellenvorbereitung, Logistik und Koordinierung mussten daher bei der Bauausführung besondere Beachtung geschenkt werden. Erschwert wurde die Baustelleneinrichtung auch dadurch, dass an einem der Einrichtungspunkte ein weiterer Sammler auf den zu sanierenden Hauptsammler stieß. Die Pumpe für die Wasserhaltung behinderte somit zusätzlich die Anfahrbarkeit, wodurch 2/3 der Baustelle zu einer 3 Meter breiten Sackstraße wurde.
Bei der Baustellenbegehung stellte sich heraus, dass ca. 500 Meter dieser Zufahrtsmöglichkeit von Nutrias unterhöhlt worden waren. Ein sicheres Befahren mit 12 t schweren Sanierungsfahrzeugen war somit nicht ohne weiteres möglich. Zusammen mit dem EWL und Riedel-Ingenieure fand man eine gemeinschaftliche Lösung: Eine temporäre Baustraße mit Lastverteilungsplatten über ein Drittel der Sanierungsstrecke verschaffte Abhilfe. Das Sackstraßenproblem wurde hierdurch jedoch weiter verschärft, da Ausweichmöglichkeiten für Begegnungsverkehr aufgrund der beengten Verhältnisse und der Gefahr eines Grundbruchs nur bedingt ausgebildet werden konnten.
Detaillierter Zeitplan für die Sanierung
Wasserhaltungstests bringen wichtige Erkenntnisse
Durch diese Beschleunigung der Maßnahme ergaben sich zwangsmäßig andere Risiken, die es zu vermindern galt. Anstelle der angedachten Stahlschnellkupplungsrohre wurde die Wasserhaltung daher mit mehreren parallel verlegten Gewebeschläuchen ausgeführt. Hierdurch konnten zum einen die Auf- und Abbauzeiten reduziert werden, zum anderen erwuchs hieraus die Möglichkeit, die Wasserhaltung nach dem jeweiligen Sanierungsabschnitt flexibler gestalten zu können. Ein weiterer positiver Punkt war, dass die Lkw nicht zu stark beim Rangieren blockiert wurden, da ein kurzzeitiges Überfahren der Gewebeschläuche möglich war.
Die Wasserhaltung sollte gemäß Ausschreibung in der Spitze bis zu 130 l/s leisten. Im Zuge der Vorbereitungen führte Swietelsky-Faber daher frühzeitig Tests durch, um die Leistungskapazität mit den gewählten Mitteln zu eruieren und die Ausführungssicherheit zu gewährleisten. Die Tests lieferten wichtige Erkenntnisse für die Detailplanung, da somit Überleitungsdauer, -länge und Rückstau berücksichtigt werden konnten, um die auf derselben Strecke arbeitenden Kolonnen nicht gegenseitig zu behindern.
Da für die Planung nur eine TV-Vorbefahrung des Sammlers mit Halbfüllung vorlag, war der tatsächliche Zustand des Altrohres nur bedingt abschätzbar. Die Wasserhaltungstests lieferten somit weitere Erkenntnisse über den Istzustand. Aufgrund der dabei entdeckten verstärkten Infiltrationen wurden daher Liner mit zusätzlichem Außenschutz des regional ansässigen Herstellers Brandenburger Liner eingebaut. So kam der BB2.0 für die Nennweiten DN 250 und DN 400 sowie der BB2.5 für die DN 900er Liner zum Einsatz.
Sammler-Sanierung innerhalb kürzester Zeit
Der Linereinbau sowie die dazugehörigen Roboter- und Schachtsanierungsarbeiten verliefen reibungslos. Die zweite UV-Lineranlage beschleunigte in der zweiten Sanierungswoche wie geplant die Arbeiten, sodass der ca. 1,8 km lange Sammler inklusive der Leitungs- und Schachtanschlüsse innerhalb von zwei Wochen mit Schlauchlinern saniert werden konnte. Mit dem Büro Riedel-Ingenieure und dem EWL konnten jegliche Hürden gemeistert werden. Auch spontane Aktionen, wie zum Beispiel eine kurzfristige, seitens der Verkehrsbehörde geforderte Fußgängerampel, waren in der Kooperation möglich. Den Abschluss bildete die Sanierung der Schächte, die innerhalb von zwei Arbeitswochen mineralisch saniert wurden.
Rohrpost abonnieren!
Wir graben für Sie nach Neuigkeiten. Die Ergebnisse gibt es bei uns im Newsletter.
Jetzt anmelden!
Somit wurde der Queichtal-Sammler zur Zufriedenheit aller Beteiligten innerhalb kürzester Zeit renoviert. Die 1,8 km Strecke des Queichtal-Abwassersammlers ist für die nächsten 50 Jahre wieder bestens geschützt – sowohl gegen Undichtigkeiten als auch gegen Weinsäure.
Lesen Sie auch:
- Marode Schleusen-Rohre: Die etwas andere „Kanal“-Sanierung
- Energiewende auf Baustellen: Großes Potenzial – fehlende Anreize
Weiterlesen:
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?
Bauleistungen
Dienstleistungen
Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Aktuelle Termine für unterirdische Infrastruktur
27.11.2024 - 28.11.2024
Inspektions- und SanierungsTage03.12.2024, 09:00 Uhr - 03.12.2024, 16:00 Uhr
Drosseleinrichtungen im KanalnetzAlle wichtigen Termine für unterirdische Infrastruktur
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Leitungsbau, Kanalsanierung, Abwasser – erfahren Sie das wichtigste rund ums Thema unterirdische Infrastruktur.